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Wenn der Ball mal wieder nicht so rollt

Auch das auf dem Papier hochkarätigste WM-Match kann zum unheimlich müden Gekicke werden, wenn die Teams und Taktiken aneinander scheitern. Gut, wenn man weiß, wie man sich dann Unterhaltung verschafft.

Wenn Bello mit seinem Ball mehr Spannung verbreitet als die Nationalmannschaften auf dem Bildschirm, wird es Zeit für Ablenkung.

pixabay.com, jklugiewicz

Es war die mittlerweile seit unglaublichen 29 Jahren und ebenso vielen Staffeln laufende Kult-Zeichentrickserie „Die Simpsons“, die schon in den 90ern dem amerikanischen Publikum satirisch-überspitzt vorführte, dass Fußball auch enorm langweilige Seiten haben kann. Dass es dieses Mal, wenn die WM in Russland erst wieder losgeht, wahrscheinlich kein 1:7 wie gegen Brasilien 2014 geben wird, darauf haben sich die meisten Fans bereits eingerichtet. Aber was kann man denn tun, wenn auch viel geringere Ansprüche sich als noch zu hochgeschraubt entpuppen, die einzige Action darin besteht, dem Mittelfeld zuzuschauen, wie es sich den Ball gegenseitig zuspielt und aus den 90 Minuten gefühlte 360 werden? Dann ist Kreativität gefragt – und vielleicht einer unserer sieben Tipps.

1. Twitter befragen

Bei akuten Langeweile-Spielen ist es immer ein probates Mittel, das Handy zu zücken und seinen Twitter-Account zu öffnen. Dank der Hashtag-Funktion werden sich dort nämlich eine Menge Leute zu dem aktuellen Match äußern und man kann ihre mehr oder weniger humorvollen geistigen Ergüsse konsumieren. Das reicht oft genug sogar für wesentlich länger als 90 Minuten und ist mit Sicherheit lustiger als das, was auf dem Platz vonstatten geht.

2. WM-Darts

Dass eine Dartsscheibe noch den langweiligsten Kneipenabend aufpeppen kann, ist schon seit vielen Jahren bekannt. Aber sie kann im Rahmen eines langweiligen Vorrundenspiels auch noch mehr. Zumindest für einige Minuten der Kurzweil. Dazu braucht es nur:

  • Ein Dartsbrett, auf das man mit „echten“ Pfeilen wirft – alternativ tut es auch eine große OSB- oder MDF-Platte
  • Pfeile mit metallenen Spitzen. Solche mit Kunststoff funktionieren in diesem Fall nicht
  • Ein aus der (Fußball-)Zeitung seiner Wahl entnommener Spielplan, auf dem alle Matches der WM eingetragen sind und es zusätzlich leere Felder gibt, um die Teilnehmer der KO-Spiele selbst einzutragen.

In der einfachsten Variante wirft man nun einfach mit einer vorher festgelegten Zahl eine Reihe von Matches, die man sich auf jeden Fall auch ansehen wird – besonders interessant ist das für Fans, die sonst nur Deutschlandspiele schauen. Spaßiger, aber nur während der Gruppenphase vollständig durchführbar, ist das KO-Runden-Werfen. Jeder Teilnehmer hat dabei nur zwei Pfeilwürfe. Damit zielt er auf die Teams der Gruppenphase und stellt so „seine“ Begegnungen für Viertelfinale und Co.  zusammen.

3. Fremd-Fernsehen

Deutsche WM-Kommentare im Fernsehen sind oft das totale Klischee: Nüchtern, technisch und emotionslos. Schon das kann selbst halbwegs spannende Matches schnarchig werden lassen und steht seit vielen WMs und EMs unter Dauerbeschuss – ohne dass sich bislang etwas geändert hätte. Einfach den Ton abschalten, wie es manche empfehlen, hilft zwar, aber so völlig stumm ist ein Spiel auch nicht das Wahre.

Einmal mehr ist das Internet ein echter Segen. Denn Livestreams von Fernsehanstalten der Briten, Italiener, Brasilianer und Co. sind meist nur einige Klicks entfernt und nach einhelliger Meinung um Längen besser. Einziges Problem(chen): Mitunter kann es notwendig sein, über einen der unzähligen Anbieter für Online-Proxys bzw. VPN auf diese Seiten zuzugreifen, weil es dort IP-basierende Sperren für ausländische User gibt. Aber: Das sind Ausnahmen. Anschließend: zurücklehnen und das gleiche Match, nur viel emotionsgeladener, schauen.

4. Wetten

Sportwetten schließt man vor dem Spiel ab? Ja, auch. Aber mittlerweile ist es auch möglich, währenddessen noch Tipps über alles Mögliche abzugeben; etwa, wer die nächste Ecke bekommt, das nächste Tor schießt oder wie sehr der aktuelle Spielstand sich ändert. Und das würzt ein Spiel sehr. Ausgangsbasis für diesen Zeitvertreib ist eine Anbieterliste auf https://www.sportwettenbonus.de/ratgeber/fussball-live-wetten/ . Dort sucht man sich dann denjenigen aus, dessen Angebot einem am meisten zusagt.

Dann heißt es nur noch kleine Summen in die Hand nehmen und loswetten. Der große Vorteil: Das macht selbst noch das allerlangweiligste Spiel spannend und ermöglicht es nebenbei noch, daraus einen persönlichen Gewinn zu ziehen.

5. Fußballtrinken

Alkohol und Sport gehören nicht zusammen – Alkohol und Sport-Zuschauen jedoch sehr wohl. Da bietet es sich an, ein kleines Trinkspiel aus einem langweiligen Match zu machen. Keine Sorge, sas Ganze funktioniert auch völlig alkoholfrei.

  • Alle Namen der Feldspieler werden auf Zettel notiert und in eine Mütze gesteckt
  • Jeder Teilnehmer muss einen davon ziehen
  • Jeder Teilnehmer bekommt ein Schnapsglas voll Alkohol eingeschenkt (in der alkoholfreien Variante kann man es bspw. mit Essig oder Tabasco füllen)
  • Jedes Mal, wenn entweder der Kommentator den Spielernamen erwähnt oder aber dieser im Ballbesitz ist (je nach Spielvariante) muss derjenige, der den Namen gezogen hat, trinken

Allerdings bietet es sich schon ob der langen Spielzeit an, nicht gleich auf Hochprozentiges zu setzen. Insbesondere, wenn es heiß ist – denn hohe Temperaturen lassen Alkohol schneller und durchschlagender wirken.  

6. Zeitreise

Sobald man in der Runde seines Wohnzimmers Gäste älteren Datums hat, die schon viele Weltmeisterschaften miterlebten, wird es bei langweiligen Spielen zweifellos irgendwann soweit sein, dass der große Vergleich gezogen wird: Jaaa, früher, da war noch mehr Action, fielen viel mehr Tore, wurde schöner gespielt. Einmal mehr ein Glück, dass es das Internet gibt und da die einschlägigen Videoportale bzw. die Archive der TV-Sender, auf denen man sich just jene alten Spiele in voller Länge anschauen kann. Wir haben da schon mal eine Vorauswahl getroffen:

Damit können schon mal fünf langweilige Spiele gut abgefedert werden. Und ganz nebenbei können auch vielleicht so einige Behauptungen bezüglich des damaligen Fußballs im vergleich mit dem heutigen entkräftet werden.

7. Selber kicken

Die letzte Option ist die einfachste. Einfach das Fernsehen ausschalten. Handy oder Radio auf einen Radiosender einstellen, der eine Liveübertragung sendet, rausgehen, den Ball schnappen und selbst eine Runde kicken. Nicht selten wesentlich actionreicher als das, was auf dem Platz abläuft – und nebenbei auch noch um Längen besser für die eigene Fitness.

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