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Wenn der Bauch Gefühle zeigt: Welcher Bauch-Typ sind Sie?

Eine wichtige Prüfung, das Vorstellungsgespräch für den Traumjob oder das erste Date sind für viele der pure Stress. Das geht auch an unserem Bauch oft nicht spurlos vorüber. Je nach Typ reagiert unser "Bauchhirn" dabei aber ganz unterschiedlich auf den Stress. Welcher Bauchtyp sind Sie?
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Welcher Bauch-Stress-Typ sind Sie?
obs/Boehringer Ingelheim Pharma

Unser Gehirn und unser Bauch sind eng verbunden. Beide kommunizieren ununterbrochen miteinander. Verantwortlich hierfür ist das sogenannte Bauchhirn - Fachleute sprechen vom enterischen Nervensystem. Es umfasst rund 200 Millionen Nervenzellen, die sensibel auf Gefühle reagieren. Dazu gehören Freude und Entspannung, aber leider auch Stress, Ärger und Angst.

Vor allem die Stresshormone versetzen die Darmnerven in Aufruhr. Übelkeit, ein schmerzhaftes Völlegefühl, Verstopfung und quälende Bauchschmerzen, aber auch akuter Durchfall sind mögliche Konsequenzen. Wie genau sich das äußert, ist von Mensch zu Mensch und von Bauch zu Bauch verschieden. Wissen Sie, wie Ihre Körpermitte reagiert, wenn der Stresspegel plötzlich steigt?

Der Knoten-im-Bauch-Typ

Aufregung, Hektik und seelische Belastungen stören das sensible Gleichgewicht bei diesem Bauch-Stress-Typ. Als Folge spannen sich die Muskeln der Körpermitte übermäßig an und verkrampfen. Das löst stechende und ziehende Bauchschmerzen und –krämpfe aus. Sie sind in der Regel zwar harmlos, leider jedoch oft sehr schmerzhaft.

Eine Wärmflasche oder ein angewärmtes Kirschkernkissen helfen dabei, den Bauch zu entspannen und die lästigen Krämpfe zu lösen. Die Wärme dämpft zudem den Schmerz. Auch ein heißes Vollbad kann den "Knoten im Bauch" lösen helfen. Leidet jemand unter Dauerstress und entsprechend häufigem Bauchweh, können Entspannungsübungen oder Yoga beim Entspannen und Entkrampfen behilflich sein.

Der Durchmarsch-Typ

Bei Menschen mit dieser Veranlagung kommt die Verdauung in Stress-Situationen richtig auf Hochtouren. Es gluckert und rumort verdächtig im Bauch. Und der Darm zieht mit: Sie bekommen Durchfall. Noch schlimmer wird es, wenn Betroffene vor lauter Stress viel Kaffee trinken, rauchen oder wegen anderer Probleme Schmerzmittel nehmen. Wer bei Stress häufiger ein verdächtiges Grummeln im Bauch spürt, sollte den Konsum dieser Mittel daher lieber einschränken.

Was aber kann man tun? Am wichtigsten ist es, den Flüssigkeits- und Elektrolytverlust auszugleichen. Hierzu bieten sich Wasser, leicht gesüßte Tees oder Fruchtschorlen an. Nehmen Sie zudem besser nur leicht verdauliche Speisen mit möglichst wenig Fett zu sich. Wenn es gar nicht aufhören will, kann auch ein Löffel Mineralerde helfen. Nicht wirksam ist übrigens das beliebte Hausmittel Cola mit Salzstangen. Denn der Zucker in der Cola macht es eher noch schlimmer.

Der Nix-geht-mehr-Typ

Typische Kennzeichen dieses Bauch-Stress-Typs: Der Darm quittiert lebhafte Zeiten, veränderte Tagesabläufe und ungewohnte Umgebungen mit einem Generalstreik. Das Verdauungssystem gerät ins Stocken. Die Folgen: ein quälendes Völlegefühl und der dringende Wunsch nach Erleichterung. Doch auf der Toilette tut sich nichts – wir leiden unter einer Verstopfung.

Hier ist Geduld gefragt, denn oft hilft es, sich zu entspannen und dem Bauch genügend Zeit einzuräumen. Dann löst sich die Blockade von selbst wieder. Funktioniert das nicht, muss nicht gleich das Abführmittel her: Oft helfen alte Hausmittel genauso gut – und sind für die Gesundheit schonender. So bringen getrocknete Pflaumen oder Feigen, zusammen mit viel Wasser eingenommen, die Verdauung schnell wieder in Schwung. Auch Pflaumensaft kann schon hilfreich sein. Generell sollten Menschen, die zu Verstopfung neigen, auf ausreichend Ballaststoffe und Bewegung achten.

Der Mir-ist-so-übel-Typ

Stress löst bei diesen Kandidaten nicht nur das typische Gefühl von Unbehaglichkeit aus, sondern zudem auch Übelkeit. Häufig wird diese von Symptomen wie Herzrasen, Kreislaufproblemen oder Schweißausbrüchen begleitet. Als Folge können wir uns nur noch schwer konzentrieren und kaum noch klar denken. Im Extremfall dreht sich einem sprichwörtlich der Magen um.

Was tun, um den gereizten Magen möglichst schnell wieder zu beruhigen? Neben einer Auszeit und Ruhe helfen hier vor allem Tees. So beruhigen Fenchel, Kamille und Ingwer den gereizten Magen. Auf Kaffee und Zigaretten sollte dagegen lieber verzichtet werden. Auch wenn einem meist nicht danach ist: Es ist wichtig, dennoch etwas zu essen. Reiswaffeln, Zwieback oder Knäckebrot saugen überflüssige Magensäure auf und belasten nicht, fettige, schwere und süße Speisen sollte man dagegen lieber meiden.

Für alle stressbedingten Verdauungsprobleme gilt jedoch: Die beste Medizin ist die Entspannung. Tief durchatmen, einen Spaziergang machen oder eine beruhigende Musik hören können dabei ebenso helfen wie bewusste Entspannungsübungen. Vielleicht sollte man auch einmal prüfen, welche Situationen uns besonders unter Stress setzen. Manchmal ergeben sich dann Möglichkeiten, etwas an den Umständen zu ändern.

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