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Wenn der Winter unserer Haut zu schaffen macht – Tipps für eine gesunde Winterhaut

Ist es draußen kalt und windig und sorgt drinnen die Heizung für trockene Luft, dann leidet ganz besonders unsere Haut. Und das spürbar: Spannende Gesichtshaut, raue Hände und aufgesprungene Lippen sind die Folge. Das aber muss nicht sein. Mit ein paar einfachen Tipps kann sich jeder wieder wohl in seiner Haut fühlen.
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Ruhig dick auftragen...

thinkstock / Photodsotiroff

Der Winter mit seinen kalten Temperaturen setzt unserer Haut zu. Denn durch Kälte ziehen sich die Blutgefäße zusammen, um die Wärme im Körper zu halten. Der Stoffwechsel unserer Körperhülle läuft daher auf Sparflamme. Sie wird weniger durchblutet. Das hat zur Folge, dass die Haut weniger Nährstoffe und Sauerstoff erhält, was uns im Winter blasser und grauer als sonst aussehen lässt.

Und noch etwas kommt hinzu: Bei Außentemperaturen von unter acht Grad Celsius reduziert die Haut die Produktion von Fett. Normalerweise produzieren die Talgdrüsen täglich ein bis zwei Gramm Talg, um den natürlichen Fettfilm zu erhalten. Dieser Fettfilm ist nötig, denn er schützt uns vor äußeren Umwelteinflüssen und verhindert Wasserverlust. Ist die Talgproduktion reduziert, wird auch der Schutzfilm dünner. Unsere Hülle trocknet automatisch aus und wird spröde.

Jetzt ist Pflegen besonders wichtig

Damit die Haut trotzdem geschmeidig bleibt, müssen wir für Ausgleich sorgen, beispielsweise mit besonders fettreichen Hautcremes. Achten Sie darauf, dass der Fettgehalt mindestens 50 Prozent, bei reiferer Haut besser 70 Prozent beträgt. Die Angaben „rich, reich- oder lipidhaltig“ auf der Verpackung weisen darauf hin. Cremegrundlagen aus Avocadoöl, Macadamiaöl, Sanddornöl oder Jojobaöl eignen sich sehr gut, weil es sehr dichte Öle sind. Reine Fettcremes, wie beispielsweise Vaseline, sind jedoch ungeeignet. Sie sind zu fett, können die Poren verstopfen und dadurch die Haut irritieren oder zu Unreinheiten führen.

Aber die Haut braucht nicht nur Fett, sie braucht auch Feuchtigkeit. Cremes mit zusätzlichen Inhaltsstoffen wie Harnstoff, Glycerin oder Hyaluronsäure können diese liefern. Hyaluronsäure ist ein natürlicher Bestandteil des Bindegewebes und gut geeignet für Gesicht, Hände und Dekolleté. Der Zusatz Harnstoff, auch Urea genannt, ist ein natürlicher Eiweißstoff und bindet Wasser. Cremes mit Harnanteilen, in unterschiedlichen hohen Konzentrationen, kommen bei extrem trockener Haut oder bei Ekzempatienten häufig zum Einsatz.

Es darf ein bisschen mehr sein

Gönnen Sie sich jetzt öfter eine Gesichtsmaske, das versorgt die nährstoffarme Winterhaut optimal. Hände und Füße werden schön zart, wenn eine dick aufgetragene Creme, mit Handschuhen und Socken eingepackt, über Nacht einwirken kann. Unsere Lippen verdienen ebenfalls Schutz. Mit speziellen Lippenpflegestiften geht das ganz einfach aber auch Honig hilft. Einfach damit häufiger die Lippen „eincremen“.

Wenn Sie ins Freie gehen, packen Sie empfindliche Partien gut ein. Schützen Sie die Hände mit Handschuhen und das Gesicht mit entsprechender Creme, oder, wie auch beim Wintersport sinnvoll, mit einem Schal oder Gesichtsschutz.

Das sollten Sie im Winter besser meiden:

  1. Verzichten Sie im Winter auf alkoholhaltiges Gesichtswasser und reduzieren Sie Peelings. Besser geeignet: Gesichtswasser ohne Alkohol, Reinigungsmilch und ein leicht rauer Handschuh zum sanften Abreiben der Haut. Das regt die Durchblutung an.
  2. Häufiges Baden oder heißes Duschen macht trockener Haut ebenfalls zu schaffen und setzt dem dünnen Talgfilm im Winter zu. Besser: Versetzen Sie das Badewasser mit einem Ölzusatz. Spezielle Ölbäder sind im Handel erhältlich. Das Wasser sollte nicht wärmer als 38 Grad und auch die Dauer sollte auf 10 Minuten beschränkt sein.
  3. Verwenden Sie beim Duschen ein Duschöl, eine ph-neutrale oder rückfettende Waschlotion/Seife.
  4. Eine rückfettende und reichhaltige Körperlotion nach dem Baden oder Duschen hilft den angegriffenen Schutzfilm der Körperhülle wieder aufzubauen.

Heizungsluft, Vitamine und Flüssigkeit

Je wärmer ein Zimmer, desto niedriger ist die Luftfeuchtigkeit. Erhöhen Sie sie, in dem Sie auf oder an den Heizkörpern Wasserschalen anbringen. Luftbefeuchter oder Zimmerpflanzen sorgen ebenfalls für ein gutes Raumklima, allerdings sind sie für Allergiker weniger geeignet.

Auch Hilfe von innen kommt unserer Körperhülle zu Gute. Versorgen Sie Ihren Körper mit viel Flüssigkeit, am besten mit Fruchtsäften, Saftschorlen oder Tees. Eine ausgewogene Ernährung mit viel Obst und Gemüse ist ebenso ratsam. Die Vitamine A und E unterstützen die körpereigenen Lipide der Haut. Wer zusätzlich Nahrungsergänzungsmittel wählt, sollte darauf achten, dass sie Zink, Vitamin B2 und Riboflavin enthalten.

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