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Wie bleibt das Zuhause während des Urlaubs sicher?

Urlaubszeit ist Einbruchszeit: Wenn wir in den Urlaub verreisen, lockt unser leerstehendes Zuhause Einbrecher an. Denn sie haben zur Ferienzeit ein leichtes Spiel, wenn ihre Opfer längere Zeit unterwegs sind. Doch wenn man das Haus oder die Wohnung vor der Abreise ausreichend sichert, muss man keine böse Überraschung nach dem Urlaub befürchten. Was sollte man vor dem Verreisen beachten?
ABO, 17.06.2021

Einbrecher sind oft Gelegenheitstäter und versuchen möglichst schnell und einfach in ein Haus oder eine Wohnung zu kommen. Zusätzliche Hindernisse können da abschreckend wirken.

GettyImages, BrianAJackson

Während wir in den Urlaub fahren und unsere Erholung genießen, fängt bei anderen die Hochsaison an: Einbrecher. Lange Abwesenheiten bieten ihnen die perfekte Gelegenheit, das Haus oder die Wohnung auszuspionieren und dann einzubrechen. Ist das zu Hause aber gut gesichert, kann man es den Kriminellen zumindest erschweren, ihren Einbruch erfolgreich durchzuführen.

Einbrechern keine Chance geben

Bereits einige Zeit bevor man in den Urlaub fährt, sollte man anfangen, sich um die Sicherung des Hauses oder der Wohnung zu kümmern. Einige dieser Maßnahmen sind generell zum Schutz vor Einbruch sinnvoll – auch außerhalb der Urlaubszeit. Dazu gehört, dass man beispielsweise zusätzliche Türschlösser und Schlösser für die Fenstergriffe installiert. Zudem kann es ratsam sein, Sicherheitsbeschläge mit hoher Widerstandskraft an den Fenstern, Terrassen- und Balkontüren anzubringen oder die Standardbeschläge nachzurüsten. Denn sehr widerstandsfähige Beschläge können die Fenster- oder Türflügel besonders fest mit dem Rahmen verzahnen und damit das Risiko verhindern, dass ein Einbrecher die Fenster und Türen aufhebelt.

Eine besonders für Zeiten der Abwesenheit nützliche Sicherheitsmaßnahme für die eigenen vier Wände ist es, eine Zeitschaltuhr für die Innenbeleuchtung sowie für die Rollladen zu besorgen. Über Smart-Home-Systeme kann man zudem beides täglich individuell steuern und sogar das Radio, die Musikanlage oder den Fernseher bedienen – auch aus dem Urlaub.

Zusätzlich bietet es sich an, auch um das Wohnhaus herum für Sicherheit zu sorgen. Dazu sollte man sich Bewegungssensoren für die Außenbeleuchtung anschaffen. Denn leuchtet zum Beispiel die Lampe an der Haustür, sobald jemand das Grundstück betritt, kann das einen Einbrecher abschrecken, weil dadurch eventuell Nachbarn aufmerksam machen. Wer noch sicherer gehen möchte, kann zudem eine Alarmanlage oder eine Überwachungskamera für das eigene Grundstück anbringen. Damit kann man auch aus der Ferne das Grundstück im Blick behalten.

Wichtig kann es zudem sein, dass man alle Klettermöglichkeiten um das eigene Haus gut wegschließt. Denn wenn man beispielsweise eine Leiter oder große Mülltonnen und Gartenmöbel im Garten stehen lässt, liefert man einem Einbrecher damit die perfekte Möglichkeit, an der Hauswand ins obere Stockwerk zu gelangen, um dort etwa ein Fenster einzuschlagen. Gleiches gilt auch für Werkzeuge: Sind sie ohne Schlüssel zugänglich, sind sie einfache Hilfsmittel für einen Einbruch.

Bewegungsmelder mit Licht im Außenbereich haben eine Doppelfunktion: Zum einen sorgen sie für beleuchtete Wege und Treppen, zum anderen können sie Einbrecher abschrecken.

GettyImages, Highwaystarz

Schmuck, Geld und Co. sichern

Nachdem man das Haus oder die Wohnung für den Urlaub gegen den unbefugten Zugang von außen gesichert hat, sollte man vor der Abreise noch seine Wertsachen sichern. Dazu gehört, dass man sich einen Tresor oder ein Schließfach kauft, in die die Gegenstände hineinpassen, die während des Urlaubs zu Hause bleiben.  Sinnvoll ist es auch, eine Liste der Wertgegenstände anzufertigen und Uhren, Schmuck, Geld und Co. zu fotografieren. Denn wenn es doch zu einem Einbruch kommen sollte, kann man der Polizei später genau beschreiben, was gestohlen wurde und hilft damit den Ermittlungen.

Ähnliches gilt auch für wichtige Dokumente: Solche Unterlagen sollten eingescannt werden und in einer Cloud oder auf einer externen Festplatte gespeichert werden. Auch die Daten auf dem Laptop, dem Computer oder Tablet sollten vorsorglich extern gesichert werden.

Vertraute Nachbarn um Hilfe bitten

Bevor man dann mit gutem Gefühl abreisen kann, ist noch ein Gespräch mit einem vertrauten Nachbarn empfehlenswert: Diesen sollte man über den Zeitraum des Urlaubs aufklären, damit er in der Zeit besonders aufmerksam auf das Haus oder die Wohnung achten kann. Hat man die Innenbeleuchtung per Smart-Home-System gesteuert, sollte der Nachbar auch das wissen, um keinen Fehlalarm zu schlagen.

Zusätzlich bietet es sich an zu fragen, ob der Nachbar während des Urlaubs dafür sorgen kann, das Haus oder die Wohnung so belebt wie möglich aussehen zu lassen. Dazu zählt zum Beispiel, dass er den Briefkasten leert und die Mülltonnen mitbenutzt und demensprechend auch hin und wieder zur Abholung an die Straße stellt. Verreist man mit dem Auto, kann man außerdem anbieten, dass der Parkplatz vor dem Haus mitbenutzt werden darf. Lässt man das Auto zu Hause, sollte man bei längerer Abwesenheit bitten, dass jemand dieses ab und zu umparkt.

Bleibt man sehr lange Zeit im Urlaub, kann es auch ratsam sein, den Nachbar zu bitten, zwischendurch Unkraut zu jäten, Blumen zu gießen und den Rasen zu mähen – sofern man eine Einfahrt, einen großen Garten oder Balkon hat. So behalten potentielle Einbrecher auch auf Dauer den Eindruck, dass das Haus oder die Wohnung bewohnt ist.

Sich nicht verraten

Neben diesen Sicherheitsvorkehrungen sollte man dann noch darauf achten, nicht öffentlich zu machen, dass man im Urlaub ist. Die Abwesenheit in den sozialen Medien anzukündigen, ist keine wirklich gute Idee. Ziemlich ungünstig ist auch  ein Zettel an der Tür oder Hauswand, auf dem steht, dass Pakete beim Nachbarn abgegeben werden sollen. Zusätzlich sollte man sichtbare Kofferanhänge vermeiden, auf denen die Heimadresse steht: Kriminelle können so etwa am Flughafen die Adresse lesen und sie heimsuchen, während man im Urlaub ist.

Auch über das Telefon und Smartphone sollte man keine Hinweise geben und deshalb keinen Anrufbeantworter und keine automatischen Emails einstellen, die aussagen, dass und wann man im Urlaub ist. Zudem ist es ratsam, Urlaubsfotos erst im Internet zu veröffentlichen, wenn man wieder zu Hause ist.

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