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Wie Fluglinien die Krise überstehen

Die Terroranschläge vom 11.9. trafen keinen anderen Branchenzweig so schlagartig wie die Luftfahrt – die Aktien von Lufthansa, British Airways oder Delta Airlines stürzten nachgerade ab. Die dichteste Unwetterfront scheint inzwischen überstanden, doch der Sinkflug ist noch nicht beendet: Die Fluglinien werden überproportional von der rückläufigen Entwicklung in der Touristik-Branche getroffen – zudem belastet der Preiskampf durch Billiganbieter wie RyanAir.

Nils Jacobsen

Schwache Konjunktur sorgt weiterhin für Gegenwind

2001 war das Katastrophenjahr der Luftfahrtbranche: Nach dem 11. September ist die Zahl der Fluggäste dramatisch eingebrochen die Bilder der beiden Passagiermaschinen, die als fliegende Bomben in die Türme des World Trade Center gesteuert wurden, wirkten lange nach. Die Mitglieder des Weltluftfahrtverbandes IATA haben im Vorjahr auf ihren internationalen Flügen rund zehn Milliarden Dollar Verlust erlitten, rechnet IATA-Geschäftsführer Pierre Jeanniot vor. Die belgische Sabena und die Schweizer Swissair, die bereits vor den Attentaten in Schwierigkeiten waren, mussten gar Konkurs anmelden.

Große Fluggesellschaften wie British Airways und KLM schlossen das Katastrophenjahr 2001 mit hohen Verlusten ab, während die Deutsche Lufthansa zumindest operativ knapp in den schwarzen Zahlen blieb. Besonders bei Transatlantikflügen und innerhalb der USA brachen die Buchungszahlen ein, die innereuropäischen Flüge wurden von den Terrorfolgen weniger hart getroffen. Dies wurde für British Airways zum Problem, da 40 Prozent ihrer Flüge Überseeflüge sind. Bei Lufthansa und Air France sind es jeweils nur rund 25 Prozent. Der Air France kommt außerdem zugute, dass sie nach der Pleite von Sabena und Swissair nun das Afrika-Fluggeschäft dominiert: Air France konnte 2001 gegen den Trend einen Gewinn von rund 150 Millionen Euro präsentieren.

Doch auch neun Monate nach den Attentaten ist die Krise nicht überstanden. Die anhaltende, weltweite Konjunkturschwäche sorgt dafür, dass Fluglinien auch in diesem Jahr mit heftigem Gegenwind zu kämpfen haben. Zwar verblassen die Eindrücke des 11. September, doch Geschäftsleute wie Privatreisende werden durch knappe Budgets in ihrer Reiselust gebremst.

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