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Wie gut sind Park-and-Ride-Anlagen?

Park-and-Ride-Anlagen sollen das Verkehrsaufkommen in überfüllten Innenstädten reduzieren. Doch wie verbraucherfreundlich sind diese Parkplätze außerhalb des Zentrums? Der ADAC hat 60 Anlagen im Test unter die Lupe genommen – und kommt zu einem gemischten Urteil. Ob in Sachen Auslastung, ÖPNV-Anbindung oder Sicherheit: Vielerorts besteht den Testern zufolge noch Verbesserungspotenzial. Doch es gibt auch vorbildliche Anlagen.
ADAC / DAL, 09.08.2019

Idealerweise bieten “Park and Ride“-Anlagen eine Möglichkeit, das Auto kostenlos vor der Innenstadt abzustellen und das letzte Stück mit öffentlichen Verkehrsmitteln zu fahren. Aber wird das Versprechen auch eingehalten?

iStock.com, ollo

Viele Innenstädte stehen kurz vor dem Verkehrsinfarkt: Zu viele Autos, zu wenige Parkplätze und die Luft wird dank des hohen Verkehrsaufkommens auch immer dicker. Sogenannte Park-and-Ride-Anlagen (P+R) scheinen in diesem Zusammenhang eine optimale Lösung zu sein: Wer in die Stadt will, stellt sein Auto dort ab und reist bequem mit öffentlichen Verkehrsmitteln weiter.

Vor allem Pendler, aber auch Besucher von Großveranstaltungen und Touristen können sich durch das Parken am Stadtrand eine Menge Stress ersparen und die Innenstädte erheblich entlasten. Dumm nur, wenn der P+R-Platz notorisch überfüllt ist, einem Schlammloch gleicht oder die Busse von dort nur im Stundentakt fahren.

60 Anlagen im Test

Wie häufig P+R-Nutzer mit solchen Ärgernissen konfrontiert sind, hat nun der ADAC in zehn deutschen Städten mit hohem Pendleraufkommen getestet und 60 Anlagen mit mehr als 200 Stellplätzen unter die Lupe genommen. Für die Bewertung besuchten die Tester die Parkplätze im Januar 2019 und zwar unter der Woche zwischen 8 Uhr und 17 Uhr.

Zusätzlich erhoben sie auf den Webseiten der jeweiligen Betreiber, Städte und örtlichen Verkehrsverbünde Daten wie Taktfrequenzen des öffentlichen Nahverkehrs, Informationen zur aktuellen Auslastung oder Angaben zu Parkgebühren.

P+R-Anlagen im Test: Die Ergebnisse der 60 Anlagen im Überblick.

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Gewinner kommt aus Stuttgart

Wie gut also sind die Park-and-Ride-Anlagen? Die positive Nachricht vorab: Ein Drittel der Parkplätze hat den Test mit Bravour bestanden und die Note "gut" oder "sehr gut" erhalten. Aber: 26 Anlagen schnitten nur mit "ausreichend" ab. Dreizehn waren "mangelhaft", eine sogar "sehr mangelhaft". Damit ist fast jeder vierte Parkplatz im Test durchgefallen.

Sieger im ADAC-Test ist das gebührenpflichtige Parkhaus Österfeld in Stuttgart, dicht gefolgt von den Anlagen Messestadt Ost und Fröttmaning in München sowie Haus Borsigallee in Frankfurt. In München und Stuttgart gefiel den Gutachtern besonders die pendlerfreundliche Lösung, online Prognosen über freie Stellplätze zur Verfügung zu stellen.

Beste Anlage im ADAC-Test ist das gebührenpflichtige Parkhaus Österfeld in Stuttgart.

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Zu häufig voll

Als schlechteste Anlage konnte der P+R-Platz Plovdiver Straße in Leipzig dagegen gar nicht überzeugen. Vor allem in punkto Nutzerkomfort, Sicherheit und ÖPNV-Anbindung hatten die Tester bei dieser Anlage einiges zu bemängeln. Doch nicht nur an der Plovdiver Straße, auch bei vielen anderen P+R-Anlagen sehen sie noch Verbesserungspotenzial.

Einer der Hauptmängel: Im Test war ein Viertel der Anlagen bei der Anfahrt voll und somit gar nicht nutzbar. Bei vielen dieser Parkplätze war dies zuvor nicht absehbar. Denn es waren keine Prognosen zur Auslastung verfügbar. Weitere Kritikpunkte sind: keine Trennung zwischen Fußgänger- und Autobereichen, nur selten Video-Überwachung, kaum E-Lademöglichkeiten und häufig fehlende Kennzeichnung der Stellplätze.

Testverlierer ist der P+R-Platz Plovdiver Straße in Leipzig mit dem Gesamturteil sehr mangelhaft.

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ÖPNV muss besser werden

Auch in Sachen ÖPNV-Anbieter ist vielerorts noch Luft nach oben. In diesem Zusammenhang kritisieren die Tester die zu großen Abstände zwischen den Abfahrten und die oftmals langen Reisezeiten ins Zentrum. "P+R-Anlagen können Menschen, die in die Zentren von Großstädten einfahren wollen, bereits im Umland zu einem Umstieg auf den ÖPNV bewegen. Das funktioniert aber nur, wenn die Anbindung an den ÖPNV stimmt", kommentiert der ADAC-Vizepräsident für Verkehr, Gerhard Hillebrand. "Takt und Kapazitäten können oft noch deutlich verbessert werden."

Damit die Parkplätze vor dem Zentrum attraktiver werden und die Innenstädte park- und stautechnisch stärker entlasten, plädiert der ADAC zudem dazu, die Verfügbarkeit von freien Stellplätzen zu verbessern – zum Beispiel durch eine Befristung der Parkdauer oder durch die Kopplung der Nutzungsberechtigung mit einem ÖPNV-Fahrschein, um Dauerparker fernzuhalten.

Mehr Ladestationen

Für einen besseren Komfort vor Ort fordern die Tester unter anderem die Bereitstellung von Informationen zu aktuellen Abfahrzeiten des ÖPNV sowie eine gute Beleuchtung und Markierung der Plätze. Da die Elektromobilität zunehmend an Bedeutung gewinnt, sollten ihnen zufolge bei Um- und Neuplanungen von P+R- Anlagen künftig auch mehr Lademöglichkeiten für E-Autos eingeplant werden.

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