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Winterurlaub mit Kindern: Schnee und Berge auch für Zwerge?
Für alle Eltern, die selbst seit Kindertagen Skifahren, ist Winterurlaub das Schönste – klar, dass sie auch ihrem eigenen Nachwuchs das Pistenvergnügen so früh wie möglich nahebringen wollen. Doch gerade mit Babys und Kleinkindern sollten die Ferien im Schnee sorgfältig geplant werden: Nur wenn der Urlaub richtig gestaltet wird, kommen die Allerkleinsten wirklich auf ihre Kosten und bleiben auch bei Minusgraden gesund.
Achtung Höhenklima
Die kindgerechte Planung fängt schon bei der Wahl des Urlaubsortes an – wichtig ist hierbei vor allem die Höhenlage. Grundsätzlich gilt: Aufenthalte bis zu 1.500 Höhenmeter sind für kleine Kinder kein Problem. Der kindliche Organismus passt sich sogar leichter an die Klimaveränderung an als der von Erwachsenen.
Allerdings braucht der kleine Körper auch Zeit dafür. Deshalb gilt: Je kürzer die Winterferien sind, desto niedriger sollte der Urlaubsort liegen. Kindern mit Herzfehlern oder chronischen Atemwegsleiden empfiehlt die Stiftung Kindergesundheit im Winter hingegen von vornherein eher einen Aufenthalt im Flachland oder im Mittelgebirge.
Freizeitmöglichkeiten abseits der Piste
Wer früher in trauter Zweisamkeit stundenlang über die Pisten bretterte, sollte sich vor dem ersten Winterurlaub mit Kind insbesondere über eines im Klaren sein: Die Zeit auf den Skiern ist mit kleineren Kindern begrenzt: "Eltern, die mit einem Baby oder Kleinkind zum Skilaufen aufbrechen, sollten sich unbedingt schon im Vornhinein darüber einigen, wer von ihnen in welchem Umfang fahren möchte", empfiehlt Berthold Koletzko von der Stiftung Kindergesundheit.
"Es sollte auch geklärt werden, welche Alternativen dem Partner zur Verfügung stehen, der mit dem Kind im Tal bleibt: Hat das Hotel einen Spielbereich? Kann man das Baby mit ins Schwimmbad nehmen? Den ganzen Tag mit dem Baby in einem Hotelzimmer verbringen zu müssen, sollte man weder dem Vater, noch der Mutter zumuten."
Ab wann auf die Bretter?
Erst im Alter zwischen drei und vier Jahren kann auch der Nachwuchs anfangen, es den Eltern auf den Brettern nachzumachen. In diesem Alter ist der kindliche Gleichgewichtssinn in der Regel bereits ausreichend entwickelt. Ob ihr Kind motorisch soweit ist, können Eltern leicht selbst herausfinden: Wenn es in der Lage ist, drei Sekunden auf einem Bein zu stehen, ohne umzufallen, wird es sich auch auf Skiern bald sicher fühlen.
Vorher sollte man mit Babys und kleinen Kindern im Winterurlaub lediglich spielerische Übungen im Schnee durchführen, die auf das Skifahren vorbereiten. Ganz wichtig bei allen Aktivitäten: Der Sprössling muss Lust dazu haben. Gerade wenn Kinder überfordert werden, verlieren sie schnell den Spaß am Wintersport, warnt die Stiftung Kindergesundheit.