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Wirtschaftsspionage - Können sich Unternehmen schützen?

Wirtschaftsspionage - Was ist das eigentlich?

Unter Wirtschaftsspionage verstehen Fachleute das gezielte Ausspähen von Konkurrenzunternehmen, das häufig von fremden Nachrichtendiensten durchgeführt wird. Fast alle Länder sind daran interessiert, etwas über die ausländischen Volkswirtschaften zu erfahren. Dazu setzen sie ihre Geheimdienste ein. Medien berichten sogar, dass nach dem 11. September 2001 in fast allen Staaten der Welt das Budget der Nachrichtendienste für Wirtschaftsspionage erhöht wurde, um der eigenen Wirtschaft Vorteile zu verschaffen. Nach dem Ende des kalten Krieges soll die Industrie Hauptobjekt der Nachrichtendienste sein. Besonders Staaten wie Russland, China, Irak, Iran, Syrien, Nordkorea, Frankreich und die USA sind an wirtschaftlichen Informationen interessiert. Aber auch Nachforschungen durch in- und ausländischen Konkurrenz-Unternehmen sind üblich.

Der Nutzen der Spionage liegt auf der Hand: Das "Abgucken" vom Konkurrenten spart Kosten für Forschung, Entwicklung, Marketing und Vertrieb. Damit kann sich der Nachahmer einen deutlichen Wettbewerbsvorteil verschaffen. Gelingt ihm das Schnüffeln, wirkt sich das im Einzelfall für das betroffene Unternehmen geschäftsschädigend aus. Beispiel Siemens: Hier soll der französische Geheimdienst Verhandlungen von Siemens mit Südkorea über den Verkauf eines ICE abgehört haben. Der Dienst gab die Informationen an einen französischen Hersteller von Schnellzügen weiter, der dann den Preis von Siemens unterbot und den Zuschlag erhielt.

Nur selten werden solche Fälle aufgedeckt, weil die Leid tragenden Firmen die Öffentlichkeit scheuen. Sie befürchten einen Imageverlust, wenn Spionage in ihrem Betrieb publik wird. Dabei wird die Gefahr der Ausforschung durch die Globalisierung immer größer.

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