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Wissen für den Alltag - Was wir an Schulwissen heute noch brauchen

„Wir lernen für das Leben und nicht für die Schule“ oder „Ihr lernt für euch und nicht für mich“ – solche oder so ähnliche Sprüche haben wir während unserer Schulzeit von unseren Lehrern fast täglich zu hören bekommen. Die Frage ist nur, ob da auch wirklich etwas dran ist. Als Kinder und Jugendliche mussten wir schließlich darauf vertrauen, dass uns der Lehrer an der Stelle die Wahrheit sagt. Heute müssten wir es doch besser wissen. Also wie viel Wissen aus der Schulzeit braucht der Normalsterbliche denn noch?

Wie viel und welche Art Bildung braucht man als Erwachsener?

unsplash.com, Elijah Hail

Deutschunterricht

Hier scheiden sich die Geister. Wie viel Deutsch braucht man als Erwachsener überhaupt? Klar, es ist essenziell wichtig, dass man Lesen und Schreiben kann. Dazu gehören Grammatik und Rechtschreibung – Schreiben, Lesen, Verstehen und auch Recherchieren - also das Lernen, wie man Neues lernt.

Dennoch kommt immer wieder die Frage auf: ist es wichtiger über Literaturkenntnisse zu verfügen oder über Versicherungen Bescheid zu wissen. Bereits im Jahr 2015 hatte die Nachricht der 17-jährigen Schülerin Naina in diesem Zusammenhang via Twitter für Wirbel gesorgt:

„Ich bin fast 18 und hab keine Ahnung von Steuern, Miete oder Versicherungen. Aber ich kann 'ne Gedichtsanalyse schreiben. In 4 Sprachen.“

Der Tweet existiert leider nicht mehr auf dem Social Media Portal, die Kritik ist aber noch immer berechtigt. Denn sofern man nicht später ein Studium oder einen Beruf im Bereich Germanistik oder Kultur einschlägt, braucht man Goethe, Schiller oder Fontane eher nicht im Alltag.

Mathematikunterricht

Im Gegensatz zu Deutsch begegnen wir der Mathematik doch viel häufiger im Alltag. Das beginnt schon beim Einkaufen, wenn wir an der Kasse stehen und unser Wechselgeld nachzählen.

Den Dreisatz brauchen wir häufig im Beruf.

Beispiel: Eine Schreinerei muss sich zwei Holzlieferanten aussuchen. Einer hat niedrigere Preise, liegt aber weiter weg, und es ist nicht direkt ersichtlich, welcher Anbieter am Ende günstiger ist. Hier kann man, wenn man Entfernungen und Preise kennt, den Dreisatz benutzen, um den günstigsten Preis herauszufinden.

Außerdem braucht man ihn, um Prozentzahlen auszurechnen. Im Gegensatz dazu werden wir wohl die analytische Geometrie oder Kurvendiskussionen im Alltag seltener brauchen.

Aber die Statistik könnte uns von Nutzen sein, beispielsweise bei Umfragen, Datenerhebungen oder auch beim Glücksspiel in Casinos oder Online. Hier nutzt man gezielt Wahrscheinlichkeitsrechnung, um sich gezielt seine Chancen auszurechnen, ohne einfach nur so ins Blaue raten. Seriöse Anbieter, wie beispielsweise Casinomagie.com, gaukeln hier auch keine unrealistischen Gewinnchancen vor.

Kunstunterricht

Auch die bildenden Künste sind ein Fach, von dem man als Erwachsener fast nur profitiert, wenn man sich für das Thema interessiert oder man beruflich etwas damit zu tun hat. Dennoch ist die Kunstpädagogik das einige Fach in der Schulbildung, das sich mit der sichtbaren Welt befasst. Die Kunst gibt Menschen Denkanstöße zu allen möglichen Bereichen in der Welt. Vielleicht hat das Fach gerade deshalb seine Berechtigung im Stundenplan. Ähnliches gilt ja auch für den Musikunterricht.

Fremdsprachenunterricht

Die Zweitsprache wird immer wichtiger in unserem Alltag und kann im Prinzip gar nicht früh genug erlernt werden. Gerade wenn es um das Berufsleben geht, ist die Zweit- oder auch Drittsprache sehr wichtig. Hier gilt: Je mehr Sprachen, desto besser. Unter anderem durch das Internet wird die Welt immer kleiner, Wege immer kürzer und das Englische entwickelt sich immer weiter zur ultimativen Sprache. Wenn Menschen, egal wo sie sind, mit ihrer Sprache nicht mehr weiterkommen, wird ins Englische gewechselt. Denn schlechtes Englisch ist besser als gar kein Englisch. Zur Not wird das Gesprochene mit Händen und Füßen unterstützt.

Die Naturwissenschaften

Physik, Chemie und Biologie gehören zu den Hassfächern vieler Schüler. Dabei gibt es aber doch so viele Berufe, bei denen gute Kenntnisse in diesen Fächern unverzichtbar sind. Deutschlandweit waren Ende 2018 fast eine halbe Million Stellen in den sogenannten MINT-Fächern, denen auch Mathe und Informatik angehören, unbesetzt. Die Bundesregierung will hier mit einem MINT-Aktionsplan dagegenhalten. Dieser Plan soll bundesweit dafür sorgen, dass vor Schüler wieder mehr Interesse an diesen Fächern bekommen und auch bis zum Schulabschluss nicht mehr verlieren. Ob dieses Vorhaben wirklich funktionier wird sich noch zeigen müssen.

Klassischer Frontalunterricht

unsplash.com, Sam Balye

Erdkunde und Sozialkunde

Gerade bei Reisen ist es doch immer gut zu wissen, in welches Land man reist und wie die politische Situation dort ist. Wie ist das Klima dort? Wie sieht die politische Situation aus? Kann man sicher in dieses Land reisen? Das lernt man zwar nicht komplett in der Schule, aber dennoch kann es förderlich sein, damit man später schon einmal einen groben Überblick über die Gegebenheiten vor Ort hat.

Umfassende Bildung trotz allem wichtig

Viel hilft viel, ist hier das Motto. Auch wenn nicht unbedingt jeder Aspekt eines jeden Schulfachs noch einen Platz im Leben eines jeden Erwachsenen findet, ist das Wissen darüber trotzdem wichtig. Wer viel lernt bekommt bessere Noten. Bessere Noten bringen bessere Zeugnisse. Bessere Zeugnisse schaffen Zugang zu höheren Bildungseinrichtungen, also Hochschulen. Ein gut abgeschlossenes Studium bringt einen gut bezahlten Job und möglicherweise noch bessere Aufstiegschancen. Eine Umfassende schulische Ausbildung ist also wichtiger denn je.

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