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Wörter und ihr Werdegang

aus der wissen.de Redaktion

"Fraüwe meyt üch stunt gezeme da üch drye geste beslieffen do wordent ir fraüwe genant" Haben Sie das noch verstanden? Der Text von Walther von der Vogelweide kann im Original heute wohl von den wenigsten gelesen werden. Doch auch das war einmal Hochdeutsch.

 

Entwicklungen

Sprache ist nicht statisch und wird durch ihre Sprecher beständig verändert. So alt wie diese Feststellung ist auch die Angst vor dem Verfall der Sprache. Ob es nun der übermäßige Gebrauch von Fremdwörtern, das Schwinden des Genitivs, der Verlust des Konjunktivs oder die falsche Verwendung von fachlichen Termini ist - lebendige Sprache lässt sich nur bedingt steuern. Dies führt zu Veränderungen, die von vielen kritisiert werden. Trotzdem lassen sich die Weiterentwicklungen nicht aufhalten.

Wer seine Wörterbücher nach einigen Jahren wieder zur Hand nimmt, wird feststellen, dass es etliche Einträge gibt, die veraltet sind und so nicht mehr verwendet werden, andere Wörter kann er dagegen erst gar nicht finden. Für die Erstellung von Nachschlagewerken muss man die sprachliche Entwicklung verfolgen, um Veränderungen aufnehmen zu können.

Gleichzeitig soll jedoch durch die Auswahl von bereits länger gebräuchlichen und weit verbreiteten Wörtern und Wendungen der Grundwortschatz der deutschen Sprache repräsentativ abgebildet werden. Hier liegt die Aufgabe der Wörterbuch-Redakteure, Sprachwissenschaftler, die auf der Basis verschiedener Auswertungsverfahren entscheiden, ob ein Wort den Weg in unsere Wörterbücher findet.

 

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