wissen.de Artikel

Wort des Monats März 2006

Wetten dass ...? läuft nun schon seit 1981 erfolgreich im deutschen Fernsehen und noch zehn Jahre vor der ersten Wettsendung gingen Spiele und Geld eine fatale Liaison ein: beim Bundesligaskandal von 1971. Und nun gehen diese beiden Bereiche endlich zusammen. Spiele werden gegen Geld verschoben und andere wetten auf den vorher gekauften Ausgang und machen damit viel Geld.

Dietmar Hefendehl, wissen.de

In Deutschland werden schon seit Wochen die Tage bis zum Anstoß der Fußball-WM gezählt, Franz Beckenbauer und Jürgen Klinsmann haben Angela Merkel und Franz Müntefering in punkto Medienpräsenz längst den Rang abgelaufen und auch dem letzten Deutschen ist inzwischen klar geworden, dass Sepp Blatter zu Recht König von Deutschland und Regent der Welt ist. Der Fußball – und damit Sepp Blatter und die FIFA – regiert nun mal die Welt und wenn König Fußball sich dann mal, nach 32 Jahren, wieder die Ehre in unserem Land gibt, dann muss anderes auch mal zurückstehen. Etwa die Fans.

Aber eigentlich handelt unser Wort des Monats März in erster Linie gar nicht von der Fußball-WM, sondern von einem Phänomen, dass sich auf den Vereinsfußball in Deutschland und offensichtlich auch weitere europäische Länder bezieht. Das "hoyzern" von Spielen. Sprich: Spiele gegen Geld verschieben, damit andere noch viel mehr Geld damit gewinnen. Das ist schlimm. Wäre aber in jedem anderen Jahr nicht wirklich soo schlimm gewesen. Aber im Jahr der WM! Unserer WM! Undenkbar.

Erst regnet's in unsere Stadien, dann fallen einige Arenen (tja, so heißen die Kampfbahnen eben heute) halb zusammen, die Stiftung Warentest stellt gar die Sicherheit in Frage und dann spielen unsere Jungs auch noch grottenschlecht. Das ist schlimm. Aber noch schlimmer sind diese Wettskandale. Irgendwie. Oder soll damit nur von den anderen Problemen abgelenkt werden? Hat Kaiser Franz das mit den Wettskandalen eingefädelt um seinen Kumpel Klinsmann vor allzuschlimmer Medienschelte in Schutz zu nehmen?

Jedenfalls hat sich auch die Wort des Monats-Jury mit der Fußballgrippe infiziert und sich eben deshalb für den Vorschlag von Herrn Robert Pfaus aus München entschieden:

"In einer Zeit in der Fußball so hoch gehängt wird wie schon lange nicht mehr in Deutschland (WM 2006), kommt ein Skandal nach dem anderen zu Tage. Schiedsrichter lassen sich bestechen, Spieler, ob 1.oder 2. Liga streichen eh schon Hunderttausende bzw. Millionen Euro ein und meinen dann noch ihr Gehalt mit Betrug aufbessern zu müssen (oder werden sie von der Mafia bedroht?).

Es ist eine Schande, dass der zahlende Fußballfan so sehr betrogen und dadurch eigentlich auch verachtet wird. Aber woher kommt das alles?, eigentlich logisch, wenn heute Herren wie Rummenigge oder Hoeneß ... immer mehr Geld von den Fernsehsendern fordern, wenn alles im Fußball zu "Gold " gemacht wird, braucht man sich nicht zu wundern, dass betrogen wird, den wo Gold ist, sind auch Räuber (Mafia).

Wie lange sich das die deutschen Fußballfans noch anschauen?, da brauchen sich die oberen Fußballgötter wohl (leider) keine Sorgen zu machen, den ähnlich wie in der Politik, lässt der Deutsche sich alles gefallen. Übrigens die Franzosen zeigen uns wie sich der Bürger wehrt. Wettskandale ... wetten das war nicht der letzte Skandal im Fußball."

Allen Teilnehmern an unserer Aktion “Wort des Monats“ vielen Dank. Senden Sie uns auch im kommenden Monat wieder Ihren Vorschlag mit einer Begründung an die bekannte E-Mail-Adresse:wortdesmonats@wissen.de. Wie üblich gibt es einen Wahrig: Deutsche Rechtschreibung zu gewinnen (dafür aber nicht die Begründung vergessen!) wir freuen uns auf Ihre Einsendung und wünschen viel Erfolg!

Mehr Artikel zu diesem Thema

Weitere Lexikon Artikel

Weitere Artikel aus dem Großes Wörterbuch der deutschen Sprache

Weitere Artikel aus dem Wahrig Synonymwörterbuch

Weitere Artikel aus dem Wahrig Herkunftswörterbuch

Weitere Artikel aus dem Vornamenlexikon