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Wie man vermeidet, angegriffen zu werden

Was tun, wenn man Opfer oder Zeuge eines Gewaltangriffs wird?

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Es ist immer besser, Gefahrensituationen frühzeitig zu erkennen und ihnen auszuweichen, als es auf eine Konfrontation ankommen zu lassen. Man sollte überlegen, wie man Orte meiden kann, die als Treffpunkte potenzieller Gewalttäter gelten. Es ist sicherer, sich in einer Gruppe zu bewegen als allein, es ist besser, durch bevölkerte Straßen zu gehen als durch leere Parks. Um in der Öffentlichkeit nicht von vornherein in eine Opferrolle gedrängt zu werden, helfen:

  • ein selbstbewusstes, bestimmtes Auftreten
  • eine sichere Körpersprache (aufrechter Gang)
  • der Mut, potenziellen Angreifern nicht provozierend, aber fest ins Gesicht zu sehen und ihnen so
  • klarzumachen, dass man sie wiedererkennt
  • falls nötig sprechen oder schreien

Damit sollte man nicht zu lange warten. Opfer, weiß die Polizei, handeln meistens zu spät. Sie lassen Gewalt zu lange über sich ergehen oder sie reagieren erst, wenn die Situation schon ausweglos geworden ist. Vielen Angegriffenen ist es peinlich, sich öffentlich zu beschweren, Freunde anzusprechen und um Hilfe zu bitten oder laut zu schreien. Ein fatales Fehlverhalten! Denn durch entschlossenen Widerstand, ganz egal welchen, gerät der Angreifer in eine für ihn überraschende Situation, er ist verwirrt, peinlich berührt, vielleicht sogar geschockt.

Je unerwarteter der Widerstand den Täter trifft, desto größer ist die Wirkung: Viele Gewalttäter, vor allem einzelne, lassen sich durch verbalen Widerstand in die Flucht schlagen. Es ist entscheidend, dass man als potenzielles Opfer möglichst früh reagiert, um eine Eskalation der Gewalt zu verhindern, dass man Angst, Scham und Hemmungen überwindet und sofort handelt.

Beim Sprechen kommt es darauf an, laut und deutlich zu sprechen, damit andere in der Umgebung begreifen können, um was es geht. Man kann beispielsweise sagen: "Lassen Sie mich in Ruhe und belästigen Sie mich nicht", "Nehmen Sie Ihre Hand von meinem Arm". Es ist wichtig, Umstehende oder Passanten anzusprechen und um Hilfe zu bitten, etwa: "Hallo, Sie, der Herr in der Strickjacke, bitte helfen Sie mir: Überfall" oder "Hallo Sie im Anzug, ja Sie, bitte rufen Sie die Polizei!"

Schreien oder Kreischen stärkt das eigene Selbstvertrauen, verunsichert den oder die Täter und mobilisiert die Öffentlichkeit.

Es kommt nicht darauf an, wie schnell man läuft. Wichtiger ist, wie laut, energisch und andauernd man schreit. So genannte "Schrillalarm"-Hochfrequenzdruckluftpfeifen funktionieren auch dann, wenn die Stimme versagt.

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