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Dolmetscher/in oder Übersetzer/in

Die Welt wird kleiner. Grenzen fallen, Nationen gehen auf in großen Allianzen, Unternehmen und Organisationen sind weltweit organisiert. Die englische Sprache verbindet Menschen auf der ganzen Welt miteinander. Immer mehr Young Professionals studieren daher zumindest eine Zeit lang im englischsprachigen Ausland und können sich mühelos mit Geschäftspartnern aller Länder verständigen. Werden Dolmetscher und Übersetzer überflüssig?

BW Bildung und Wissen Verlag, Nürnberg 2002

Worin unterscheiden sich die Aufgaben von Dolmetscher und Übersetzer?

Dolmetscher treten in Aktion, wenn eine Verständigung auf Grund komplizierter Inhalte und besonderer Situationen nicht möglich ist. Dolmetscher übersetzen dabei mündlich auf Konferenzen, Tagungen, während Gesprächen und Gesprächsrunden, im Gerichtssaal und zu anderen Gelegenheiten, meist aus der Fremd- in die Muttersprache. Das besondere: Sie arbeiten fast immer live und vor Publikum. Manchmal laufen Fernsehkameras mit, und Patzer oder Hänger machen sich unangenehm bemerkbar. Höchste Konzentrationsfähigkeit und nervliche Belastbarkeit zeichnen Dolmetscher daher aus.

Übersetzer übertragen Texte in eine fremde Sprache oder aus einer fremden Sprache in ihre Muttersprache. Ihr Metier ist also nicht das gesprochene, sondern das geschriebene Wort. Beim Übersetzen geht es weniger um Schnelligkeit und Reaktionsfähigkeit wie beim Dolmetschen, sondern um Akribie und Genauigkeit. Unterschieden wird grob zwischen Literatur- und Fachübersetzern. Die Masse der Übersetzer befasst sich mit Fachtexten, nur eine Minderheit überträgt Literatur aus einer Fremdsprache ins Deutsche.

Insgesamt steigen die Anforderungen an Dolmetscher und Übersetzer ständig. Sprachgefühl und das Beherrschen von zwei, besser drei Fremdsprachen neben der Muttersprache sind nicht mehr als eine Grundvoraussetzung für den Job. Vielmehr müssen sie in der Lage sein, selbst komplizierteste fachliche Inhalte in einer fremden Sprache zu verstehen bzw. wiederzugeben. Wenn man sich vor Augen führt, wie schwer verständlich etwa juristische Texte schon im Deutschen oftmals sind, dann wird klar, welche Erfahrung es verlangt, solche Inhalte zu übersetzen oder zu dolmetschen.

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