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Raus aus ... Hamburg

Jutta Mlnarschik

Hamburg ist hanseatisch, international, facettenreich. Aber nach ein paar Tagen City-Sightseeing möchte man auch etwas von der Umgebung sehen. Was machen die Hamburger, wenn sie Tapetenwechsel brauchen? Hier sind die Klassiker der Locals.

Nach Norden – ans Meer

Der absolute Klassiker für jeden Hamburger ist ein Ausflug an die Ostsee. Mit dem Auto sind es 83 Kilometer bis Travemünde, per Bahn geht’s mit Umsteigen in Lübeck, an Sommerwochenenden sogar in Direktverbindung an den Strand. Travemünde ist eines der traditionsreichsten Seebäder Europas, der nahe gelegene Timmendorfer Strand eher mondän und schick. Hier stehen wunderschöne alte Häuser, auf der Strandallee kann man flanieren, an kleinen Buden Fischbrötchen kaufen, einen Strandkorb mieten oder das Handtuch direkt im Sand ausbreiten. Wer sich beim Blick über Dünen, Seegras, Meer und Möwen ganz herrschaftlich fühlen möchte, lässt sich auf der Café-Terrasse des “Gran Hotel BelVeder” nieder. Zwischen Travemünde und Timmendorf (10 km) verkehrt ein Bus, Aktivere wandern das teilweise bizarr geformte Steilufer entlang. Schöne Rastplätze: das Ausflugslokal Herrmannshöhe und Niendorf mit seinem malerischen Fischereihafen. Übrigens: Bei Wetterpech kann man ins warme Badeparadies „Ostsee-Therme“ oder ins Ozean-Museum „Sea Life“ flüchten.

Nach Süden – in die Heide

 

Lüneburger Heide
mev, Augsburg

"Must“ Nummer zwei: die Lüneburger Heide, die größte zusammenhängende Heidefläche Westeuropas – mit dem Auto in 45 Minuten erreichbar und freizeitmäßig ein Tausendsassa. Pferdefans können von vielen Reiterhöfen aus durch moorige Heidelandschaften und malerische Flussauen traben. Wer lieber den Drahtesel wählt, vertritt sich auf 2.000 Kilometern Radwegen die Beine, Wanderern oder Nordic-Walking-Fans liegen viele kleine Pfade zu Füßen. Ein Muss für Kulturbeflissene ist die 1889 gegründete, idyllische Künstlerkolonie Worpswede mit kleinen alten Häuschen, vielen Galerien und sommerlichen Events. Und: Auch die Altstadt von Lüneburg ist sehenswert – und Schauplatz der aktuellen ARD-Telenovela „Rote Rosen“, deren Außendrehorte bei einer speziellen Stadtführung besucht werden können.

Nach Westen – ins Alte Land

Im Westen Hamburgs, gleich auf der anderen Elbseite, wartet das „Alte Land“ – traditionsreiches, fruchtbares Bauernland mit verzierten Bauernhäusern und weiten Obstplantagen. Mit der Hafenfähre Nr. 62 (hadag.de/hafenfaehren.php) geht die Elbfahrt von Sandtorhöft oder Landungsbrücken über den Museumshafen, am Övelgönner Ufer entlang und auf die andere Seite. Wer Inline-Skates oder Fahrrad mitnimmt, kann hier auf geteerten Radwegen wunderschöne Touren fahren.
Tipp: Mitte/Ende April verwandeln die Kirschbäume, Anfang Mai die Apfelbäume das Alte Land in ein Blütenmeer. (Wer’s genau wissen will: bluetenbarometer.de). Und jedes Jahr am ersten Maiwochenende findet in der Stadt Jork das traditionelle Blütenfest statt.

In den Wilden Westen – Karl-May-Spiele Bad Segeberg

Der ganz Wilde Westen jedoch liegt eine Autostunde nördlich der Großstadt. Knallende Colts, galoppierende Rothäute, Explosionen und Zweikämpfe – im Freilichttheater und Indian Village am Kalkberg von Bad Segeberg wird man bei den Karl-May-Spielen seit 1952 jeden Sommer mit Stunts, Feuerzauber und nostalgischem Charme in die Zeit um 1880 katapultiert. Dieses Jahr findet das Festival von 23. Juni bis 2. September statt, die Vorstellungen (2012: „Winnetou II“, jeweils Donnerstag bis Sonntag) locken jedes Jahr mit prominenten Gaststars, Zugpferd seit 2007: Erol Sander als Apachenhäuptling Winnetou. (karl-may-spiele.de)

Also: Begraben Sie eventuell vorhandene Kriegsbeile mit den Hanseaten und machen Sie sich für eine Friedenspfeife auf nach Hamburg – und raus

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