Einführung

Die Farben unserer Welt

Man muss schon ein notorischer Muffel sein, wenn einen die Farben des Frühlings nicht positiv stimmen. Nach dem Grau-Weiß des Winters keimen rosafarbene Knospen auf den Ästen der Bäume hervor, grüne Blätter beginnen zu sprießen. Vögel erfreuen uns nicht nur durch ihr Gezwitscher, sondern auch durch die Farben ihrer Gefieder. Farben können einerseits aufmuntern, andererseits runterziehen. Schwarz wirkt anders auf den Menschen als Gelb oder Blau.

Wer in die Farben unserer Welt eintaucht, entdeckt völlig neue Nuancen, sieht sie in der Kunst, in der Sprache - plötzlich überall. "Wohnen im Grünen" - mit diesem Slogan sollen Immobilien schmackhaft gemacht werden. Oder: Für das Wochenende planen wir einen "Ausflug ins Grüne" - dann sind alle in heller Vorfreude auf einen traumhaft schönen Tag in entspannter Atmosphäre, mit frischer Luft und nackten Füßen im Gras. Und wenn dann noch der Eiswagen am Straßenrand hält, dann lecken sich die Jüngsten die Finger nach himmelblauem "Schlumpfeis" mit bunten Streuseln. Das, was die sprichwörtliche Farbe in unseren Alltag bringt, ist nämlich zuallererst die Farbe selbst! Deshalb garniert auch der Koch das Kartoffelpüree mit ein wenig grüner Petersilie. Deshalb hängt man eine Kunststoff-Hawaii-Kette an den Rückspiegel seines überwiegend rostfarbenen VW Golf. Sieht doch gleich viel netter aus, oder?

Zugegeben, vielleicht kann man nach Feierabend auf dem Heimweg einer roten Ampel nicht allzu viel abgewinnen - und einem roten Blitzlicht schon gar nicht. Aber ein paar rote Rosen als Mitbringsel und eine Schale reife Erdbeeren auf der Terrasse versüßen ganz bestimmt die verbleibenden Stunden des Tages! Die Farben unserer Welt sind eben so vielseitig wie die Menschen.

 

aus der wissen.de-Redaktion