Lexikon
Einsiedlerkrebs: Symbiose
Unzertrennliche Lebensgefährten
Viele Einsiedlerkrebse schleppen auf ihren Gehäusen sonderbare Aufbauten mit sich herum. Bei genauerem Hinsehen erkennt man, dass es sich hierbei um Seeanemonen handelt. Dies sind jedoch keine Meeresblumen, wie der Name vorgaukeln könnte, sondern festsitzende, nicht zu eigenständiger Bewegung fähige Blumentiere (Aktinien), deren so anmutig sich im Wasser wiegende Tentakelkränze dicht mit mörderischen Nesselkapseln bewehrt sind, die kleinere Beutetiere lähmen können. Aber auch Angreifer werden vom Gift der Nesselkapseln abgewehrt - und hierin liegt der Sinn dieser merkwürdigen Lebensgemeinschaft, zumindest aus der Sicht des Einsiedlerkrebses: Er ist durch die Nesselwirkung seiner Seeanemone bestens vor Feinden geschützt.
Da es sich hier aber um eine echte Symbiose, also eine Lebensgemeinschaft zu beiderseitigem Vorteil handelt, profitiert auch die Seeanemone. Sie, die sonst an einer Stelle festsitzen würde, wird nun vom Einsiedlerkrebs umhergetragen und gewinnt so einen größeren Aktionsradius für ihren Beutefang. Auch fallen von den Einsiedlermahlzeiten Brocken für sie ab.
Bei so glücklichen Lebensverhältnissen verwundert es auch nicht, dass der Einsiedler Pagurus arrosor seine Seeanemone beim Umzug in ein neues Gehäuse sogar mitnimmt: Durch Beklopfen, Streicheln und Zupacken an der Fußscheibe löst er sie vom alten Haus ab und drückt sie sodann vorsichtig an das neue an. Und die Seeanemone Adamsia palliata, die in Gemeinschaft mit dem Einsiedler Eupagurus prideauxi angetroffen wird, sondert eine feste Abscheidung von ihrer Fußscheibe ab, mit der sie ständig die Wohnung des Einsiedlers vergrößert.
Wissenschaft
Atomare Antreiber
Neue Katalysatoren sollen umweltverträgliche und preisgünstige Produkte ermöglichen, etwa für den Einsatz in Medizin, Landwirtschaft oder Elektroautos mit Brennstoffzellen. von REINHARD BREUER Es begann mit einem Knall. Man schrieb das Jahr 1823. Da mischte Johann Wolfgang Döbereiner Luft und Wasserstoff, dann brachte er das...
Wissenschaft
Jagd auf gefährliche Drohnen
Immer wieder dringen Drohnen in sicherheitsrelevante Bereiche ein. Ingenieure arbeiten zusammen mit Polizei und Unternehmen an wirksamen Schutztechniken. von MICHAEL VOGEL An die Vorweihnachtszeit 2018 erinnern sich viele Beschäftigte am Londoner Flughafen Gatwick mit Kopfschütteln. 33 Stunden lang war der Flugbetrieb fast...