Lexikon

slowakische Literatur

Die Anfänge der slowakischen Literatur lagen in der Reformationszeit. J. Silván paraphrasierte die Psalmen Davids, J. Tranovský veröffentlichte eine Sammlung evangelischer Kirchenlieder. Vergeblich bemühte sich Antonin Bernolák, das Westslowakische zur Literatursprache zu erheben, J. Hollý und J. Kollár versuchten den Slowaken ihre nationale und kulturelle Eigenständigkeit bewusst zu machen. Erst L. Štúr legte die Fundamente der modernen Literatur auf der Basis der romantischen Ideale von einheitlicher Sprache und Dichtung. Die Romantik selbst wurde u. a. vertreten durch die Lyriker J. Král, durch S. Chalupka und A. Sládkovič. Den ersten slowakischen Roman schuf 1860 J. Kalinčiak. Ihnen folgten als Vertreter des Realismus der Lyriker S. Hurban-Vajanský und P. Országh-Hviezdoslav, die in ihren Romanen soziale Themen behandelten, sowie auf dem Gebiet der Novelle M. Kukučín. Die slowakische „Moderne“ widmete sich psychologischen Themen, so bei den Lyrikern J. Jesenský, O. Žarnov, V. Roy und in den expressionistischen Romanen von J. Hrušovský. Surrealistische Elemente zeigten S. Záry und R. Fabry. Zur katholischen Moderne gehört E. B. Lukáč, I. Stodala schrieb erfolgreiche Gesellschaftsstücke. Autoren des Realsozialismus waren P. Jilemnický und F. Hěcko; die Literatur der heutigen Slowakei ist in eine staatlich organisierte und eine alternativ-unabhängige gespalten; zu Letzterer gehören u. a. I. Strpka, M. Haugová, I. Brezná, P. Karvas.
Auerochsen-Schädel
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