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Sternenhimmel im März 2017

In diesem Monat ist am Himmel einiges zu sehen: Die Planeten sind fast vollzählig versammelt und die Venus erscheint uns Mitte März sogar "doppelt". Außerdem beginnt mit der Tagundnachtgleiche endlich der Frühling – zumindest in astronomischer Sicht. Denn ab 20. März sind die Tage wieder länger als die Nächte.
NPO, 02.03.2017

Ab Mitte März sind die Tage wieder länger als die Nächte – der Frühling beginnt.

JD McGinley / pixabay.com

Tagundnachtgleiche: Das Licht gewinnt

Der März markiert einen Wendepunkt im Jahr. Denn am 20.März beginnt der astronomische Frühling: Die scheinbare Bahn der Sonne schneidet den Himmeläquator und reicht nun wieder weiter in den Norden. Anders ausgedrückt: Unsere Erde kehrt der Sonne nun allmählich wieder die nördliche Halbkugel stärker zu. Am 20. März ist die Frühjahrs-Tagundnachtgleiche - die Tage sind ab jetzt wieder länger als die Nächte.

Streng genommen hat das Tageslicht sogar schon ein paar Tage früher gegen die Dunkelheit gewonnen: Rechnet man den Moment, an dem der Sonnenrand über den Horizont lugt, dann ist schon am 17. März Tagundnachtgleiche. Bis Ende März dann vergrößert sich der Vorsprung des Tages weiter: Fast 13 Stunden lang wird dann die Sonne scheinen.

Für viele frühe Kulturen hatte dieser Sieg des Lichts über die Dunkelheit eine besondere Bedeutung. Die Maya in Mittelamerika konstruierten ihre Sonnenpyramide in Chichen Itza beispielsweise so, dass Schatten und Licht zur Tagundnachtgleiche eine Schlange auf die Pyramide zeichneten. Auch unsere Vorfahren in der Steinzeit richteten einige ihrer Megalith-Monumente so aus, dass ein Schattenwurf oder Lichtstrahl diesen Tag markierte.

Zur Tagundnachtgleiche zeichnet die Sonne eine Schlange auf die Kukulkan-Pyramide in der Maya-Stadt Chichen Itza.

Gemeinfrei

Zeitumstellung nicht vergessen!

Einen weniger himmlischen Wechsel gilt es dagegen am 26. März zu beachten: In der Nacht von Samstag auf Sonntag wird dann wieder die Zeit umgestellt, die Sommerzeit beginnt. Um 02:00 Uhr morgens springen die Uhren um eine Stunde vor auf 03:00 Uhr. Das bedeutet für uns: Wir verlieren eine Stunde Nachtschlaf und müssen am nächsten Morgen gefühlt viel zu früh aufstehen – aber glücklicherweise ist ja Sonntag.

Planetengetümmel morgens und abends

Der März bringt eine wahre Planetenschwemme mit sich: Bis auf Neptun sind in diesem Monat alle Planeten am Himmel zu sehen. Noch bis Mitte März leuchtet unser Nachbarplanet Venus als "Abendstern" am südwestlichen Horizont. Rechtzeitig zur "Primetime" gesellt sich der lichtschwächere Mars hinzu – er steht dann etwa eine Handbreit über der Venus am Himmel. Der Saturn geht erst in den frühen Morgenstunden auf – begleitet von den ersten Sommersternbildern Skorpion und Schütze. Der Merkur ist erst Ende März zu sehen und erscheint dann in der Morgendämmerung.

Der unbestrittene König der Nacht ist im März aber der Jupiter: Der helle Planet geht gegen 22:00 Uhr im Südwesten auf und bleibt dann die gesamte Nacht hindurch am Himmel stehen. Er überstrahlt dabei selbst die hellsten Sterne deutlich. Am 14. März lohnt es sich, am späten Abend gegen 23:00 Uhr noch mal einen Blick an den Himmel zu werfen: Der noch fast volle Vollmond steht dann ganz nah neben dem Jupiter. Ebenfalls nah am Gasriesen steht im Moment der Stern Spica in der Jungfrau: Er leuchtet unterhalb des Jupiter am Himmel.

Im März zieht die Venus zwischen uns und der Sonne vorbei. Dadurch wechselt sie vom Abend- zum Morgenstern.

Gemeinfrei

Die doppelte Venus

Für die Venus bahnt sich in diesem Monat ein Wechsel an: Sie wird vom Abend- zum Morgenstern. Dies geschieht, weil unser Nachbarplanet uns in dieser Zeit auf der Innenbahn überholt. Statt der Sonne von uns aus gesehen leicht hinterherzuhinken, beginnt sie ab Mitte März ihr ein Stück vorauszueilen. Dadurch geht sie ab dem 20. März morgens fast gleichzeitig mit der Sonne auf, erscheint dann aber jeden Tag ein wenig früher.

Diesmal gibt es bei diesem Wechsel aber eine Besonderheit: zwischen dem 20. und 23. März gibt es eine Übergangsphase, in der die Venus sowohl in der Morgen- als auch Abenddämmerung am Himmel steht. Dann können wir sozusagen eine "doppelte" Venus bewundern.  Der Grund für dieses seltene Ereignis: Die Venusbahn ist leicht gegen die Erdbahn geneigt. Daher zieht die Venus von uns aus gesehen nicht genau parallel zu uns vor der Sonne vorüber, sondern leicht nördlich davon. Das macht es möglich, dass wir sie in diesen wenigen Tagen in der Abenddämmerung und in der Morgendämmerung sehen.

Tierkreis am Himmel

Am Sternenhimmel sind in diesem Monat fast alle Tierkreiszeichen zu sehen, nur Wassermann und Steinblock fehlen. Den Anfang machen am Abend tief im Westen die Sternbilder Fische und Widder. Ein wenig länger sichtbar sind Stier und Zwillinge, dann folgen Krebs, Löwe, Jungfrau und Waage. Am frühen Morgen wird der Skorpion immer besser sichtbar und Ende des Monats erscheint auch der Schütze.

Übrigens: Am 25. März ist der Tag der Astronomie: Sternwarten und Planetarien in ganz Deutschland laden dann mit Sonderveranstaltungen dazu ein, den Sternenhimmel, die Planeten und viele spannende Phänomene des Weltalls besser kennenzulernen.

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