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Was hilft gegen Heuschnupfen?

Die Schonfrist für Allergiker war in diesem Jahr besonders kurz. Schon Anfang Januar flogen die Haselpollen durch die Luft und mittlerweile sind auch Erle und Pappel mit dabei. Eine Qual für Heuschnupfen-Betroffene, die schon jetzt mit juckender Nase und tränenden Augen zu kämpfen haben. Im Internet tummeln sich verschiedenste Hausmittel gegen diese Allergie-Beschwerden. Doch was davon hilft auch tatsächlich?
AMA, 02.03.2023
Symboldbild Heuschnupfen

© Biserka Stojanovic, GettyImages

Bei Menschen mit Heuschnupfen lösen Pollen eine allergische Reaktion der oberen Atemwege aus. Ihr Immunsystem reagiert auf die eigentlich harmlosen Pollen so stark, als würden sie eine „echte“ Gefahr darstellen, wie Krankheitserreger oder Parasiten. Beim Kontakt mit den Pollen müssen Betroffene häufig niesen, ihre Nase läuft oder ist verstopft, und ihre Augen tränen und jucken in manchen Fällen. Was lässt sich gegen diese lästigen Symptome tun?

Hausmittel ersetzen keinen Arztbesuch

Vorab: Wer Heuschnupfen-Symptome hat, der sollte sich unbedingt an einen Arzt oder eine Ärztin wenden. Eine Allergie zu „verschleppen“, kann sie nämlich im Laufe der Jahre immer schlimmer machen. Im Fall des Heuschnupfens kann eine fehlende oder nicht ausreichende Behandlung zum Beispiel zu einem allergischen Asthma führen oder dazu, dass sich die Allergie auf immer mehr Pollen oder sogar verschiedene Lebensmittel ausweitet.

Ein frühzeitiger Arztbesuch mindert diese Risiken. In den meisten Fällen verschreiben Mediziner ein sogenanntes Antihistaminikum. Medikamente dieser Klasse unterdrücken den Botenstoff Histamin, was zu weniger allergischen Reaktionen führt. Antihistaminika gibt es als Tablette oder als Nasenspray.

Die nachfolgenden Tipps können ergänzend zu Arztbesuch und Medikamenten zum Einsatz kommen, sollten diese aber auf keinen Fall ersetzen.

Den Kontakt mit Pollen möglichst minimieren

Am effektivsten lassen sich Heuschnupfen-Symptome vermeiden, indem man erst gar nicht mit den auslösenden Pollen in Kontakt kommt. Das ist natürlich leichter gesagt als getan. Doch es gibt Fälle, in denen ein Blick auf die interaktive Pollenflug-Karte des Deutschen Wetterdienstes sinnvoll ist. Diese zeigt bis zu zwei Tage im Voraus an, wie stark der Pollenflug in verschiedenen Gegenden Deutschland sein wird. Das kann etwa bei der Entscheidung helfen, an welchen Tagen man sich ins Büro begibt und wann man von zu Hause arbeitet. Oder welche Regionen sich als allergikerfreundliche Urlaubsziele eignen.

Wer dem starken Pollenflug nicht entkommen kann, sollte folgende Tipps beachten. Die Fenster nur morgens und abends zum Lüften öffnen, ansonsten geschlossen halten. Auch spezielle Pollenschutzgitter können die Menge an Pollen minimieren, die in Wohn- und Büroräume gelangt. Häufig feucht durchwischen, damit sich der Pollenstaub gar nicht erst auf Boden und Möbeln absetzen kann. Wenn man von draußen reinkommt, die Kleidung wechseln und nicht im Schlafzimmer liegen lassen, weil die Pollen auf der Kleidung sonst selbst im Schlaf die Atemwege reizen können. Wenn möglich, vor dem Schlafengehen die Haare waschen, um darin reingetragene Pollen abzuspülen.

Nasenduschen und Dampfbäder als kurzfristige Linderung

Ebenfalls hilfreich bei Heuschnupfen sind sogenannte Nasenduschen. Man füllt sie mit Kochsalzlösung und spült damit die Nasenschleimhaut. Dadurch können sich Staub und Pollen gar nicht erst so stark festsetzen und Beschwerden bereiten. Das lindert zumindest vorübergehend lästige Heuschnupfensymptome. Nasenduschen und die dazugehörige Salzlösung kann man in Apotheken und Drogerien kaufen. Wichtig bei der Anwendung: Genau auf die Gebrauchsanweisung achten und nicht zu viel Druck beim Spülen ausüben.

Einige Allergiker empfinden auch Dampfbäder als lindernd. Wer es selbst ausprobieren möchte, füllt dafür heißes, aber auf keinen Fall kochendes Wasser in einen großen Topf, legt ein Handtuch über den Kopf und atmet den Wasserdampf zehn bis 20 Minuten lang tief ein. Nur keine ätherischen Öle ins Wasser geben, denn die können selbst auch wieder allergische Reaktionen auslösen. Wer unter Hautentzündungen, Augenproblemen, niedrigem Blutdruck oder anderen Kreislaufproblemen leidet, sollte auf ein Dampfbad verzichten. Im besten Fall läuft die Nase nach dem Inhalieren nicht mehr so stark und man muss auch nicht mehr so häufig niesen.

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