Wahrig Herkunftswörterbuch
Faden
die Bezeichnung geht über
mhd.
vaden, ahd.
fadum auf germ.
*faþma– zurück, das neben „Faden“ auch das Längenmaß „Klafter“ und eine „Umarmung“ bezeichnete, auch in altengl.
fædm „ausgebreitete Arme, Umarmung“; Quelle ist idg.
*petə– „offen, ausgebreitet sein“; das Längenmaß Klafter bezeichnete vermutl. die Länge von Fingerspitze zu Fingerspitze bei ausgebreiteten Armen und wurde gemessen, indem man einen Faden zwischen die Arme spannte; über dieses „Fadenmaß“ ging die Bedeutung auf das „Garn“ selbst über; noch heute gilt der Ausdruck Faden auch als Längenmaß, z. B. in der Seemannssprache; die Fügung der rote Faden ist durch Goethes Wahlverwandtschaften II in den deutschen Sprachgebrauch gelangt; er geht auf der Taue der englischen Marine zurück, die alle ein roter Faden durchzieht und sie damit als zum Königshaus gehörig erkennbar macht
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