Wahrig Herkunftswörterbuch
Luzifer
Zwei bekannte Beinamen des Teufels werfen ein Paradox auf: Warum ist der Herr der Finsternis, der kein Freund des Lichts ist, ausgerechnet der Träger des Lichts? Ersteren kann man nämlich in dem später zu Mephisto(pheles) gewordenen Mephistophiles sehen (von griech. me „nicht“, phisto „Faust, Licht“ und philos „Freund“), während andererseits Luzifer wörtlich der „Träger des Lichts“ ist. Luzifer ist aus dem Genitiv lucis des lat. Substantivs lux „Licht“ und dem Verb ferre „tragen, bringen“ zusammengesetzt. Aber der Ursprung liegt auch hier im Griechischen, denn es handelt sich um eine Lehnübersetzung des griechischen Namens für den „Morgenstern“, phosphoros (von phos „Licht“ und phoros „Träger“, vgl. den aus dem Griech. stammenden Namen Christopherus „Christusträger“ und das chemische Element Phosphor). In der römischen Mythologie ist Luzifer der Gott, der das Licht des Tages bringt. In der Bibel wird (bei Jesaia 14, 12) der Höllensturz des Morgensterns erwähnt, der später mit dem Sturz des von Gott abgefallenen Engels (also des Teufels) gleichgesetzt wird.
Wissenschaft
Für die Lebenden und die Toten
Kolossale Gräber und Kultstätten dienten der Ahnenverehrung und sind Manifeste der neolithischen Kultur. von KLAUS-DIETER LINSMEIER Auf einem Hochplateau im Süden Maltas befindet sich der jungsteinzeitliche Tempelkomplex Hagar Qim (stehender Felsen). Hier gibt es keine eckigen Grundrisse und geraden Mauern, wie man es von...
Wissenschaft
Geboren, um zu leben
Die Kindermedizin ließ die Lebenserwartung im letzten Jahrhundert enorm steigen. Heute steht sie vor neuen Herausforderungen. von SUSANNE DONNER Ich habe vierzehn Kinder großgezogen, und davon sind bloß sieben gestorben“, schrieb eine Frau 1912 in einem Brief an die Berliner Verwaltung. „Nur“ sieben Kinder, die sie verlor! Da...