Wahrig Herkunftswörterbuch
Osterhase
Heutzutage kennt in Deutschland und den deutschsprachigen Ländern jedes Kind den Osterhasen als Geschenkbringer, doch in früheren Zeiten hatte er je nach Region unterschiedliche eierlegende Konkurrenten – in Hannover den Fuchs, in Oberbayern das Osterlamm, in Thüringen den Storch, an der Grenze zu Holland den Ostervogel oder Kranich und in einigen Schweizer Gegenden gar den Kuckuck. In weiten Teilen des deutschen Sprachraums jedoch waren es Hühnervögel, die die Eier versteckten: die Osterhenne oder – ebenso unpassend wie der Hase, aber fast genauso häufig anzutreffen – der Hahn. Obwohl er schon 1682 in einem gegen den übermäßigen Genuss von Ostereiern gerichteten Text des Arztes Georg Frank erwähnt wird, setzte sich der Osterhase erst nach 1850 in diesem sprachlichen Rennen durch. Wieso ausgerechnet der Hase Eier bringt, ist nicht geklärt, aber es ist zu vermuten, dass hier zwei alte (heidnische) Fruchtbarkeitssymbole verschmolzen sind – das schon im alten Ägypten verehrte Ei und der sich munter fortpflanzende Hase, dessen Fertilität bereits die Römer bewunderten.
Wissenschaft
Genetische Geschichte der Dingos aufgedeckt
Vor mehr als 3000 Jahren kamen die Vorfahren der heutigen Dingos mit Seefahrern nach Australien. Jahrtausendelang entwickelten sie sich unabhängig von anderen Hunden – bis europäische Siedler im 18. Jahrhundert ihre Haushunde mitbrachten. Forschende haben nun die alte DNA von versteinerten Dingos untersucht, die vor bis zu 2.746...
Wissenschaft
Den Weißen Hai entthront
Seit Steven Spielbergs Film in den 1970er-Jahren gilt der Weiße Hai als Schrecken der Meere: grausam, gefährlich, übermächtig. Doch nun ist er selbst zum Gejagten geworden. von BETTINA WURCHE Weiße Haie sind nicht mehr die Top-Prädatoren vor der südafrikanischen Küste. Sie sind nun selbst die Gejagten – von Schwertwalen, die es...