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Weltraumstrategie

die Einbeziehung von Raumflugkörpern (z. B. Satelliten) in strategische Planungen und Vorbereitungen der Weltmächte. Die Rüstung der Nuklearmächte, insbesondere der UdSSR und der USA, mit weit reichenden Kernwaffen führte zwar zu Beschränkungsvereinbarungen (SALT), aber nur zu unzureichenden Kontrollmöglichkeiten für dieselben. Es wurden deshalb Aufklärungssysteme von hoch fliegenden, mit äußerst empfindlichen Kameras ausgerüsteten Flugzeugen entwickelt, die später durch Satelliten ersetzt wurden (Beginn der „Weltraumspionage“). Seit Beginn der 1980er Jahre werden Veränderungen in der Gefechtsbereitschaft von Flugbasen, Marinestützpunkten, nuklearen Waffensystemen, aber auch Truppenbewegungen unverzüglich erkannt. Ein solches Frühwarnsystem von feststehenden Aufklärungssatelliten (sog. geostationäre Umlaufbahn, 36 000 km über dem Äquator) wird ergänzt durch Wettersatelliten. Daneben ist es möglich, mit einem Netz von Navigationssatelliten (in 20 000 km Höhe) die Position von Schiffen und Flugzeugen überall auf bzw. über der Erde mit einer Genauigkeit von weniger als 10 m zu bestimmen. Diese Navstars können als sehr genaues Leitsystem für Atomraketen dienen, z. B. für Marschflugkörper (Cruisemissiles).

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