Berühmte Freibeuter

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Der angeblich nach seiner Trinkfestigkeit benannte Anführer der Vitalienbrüder und Likedeeler, der Piraten in der Ost- und Nordsee, taucht in den Geschichtsbüchern erstmals 1394 auf. In einer Klageschrift des englischen Königs Heinrich IV. wird er mehrfach als Pirat bezeichnet. Die Vitalienbrüder hatten Kaperbriefe des schwedischen Königs Albrecht und richteten ihre Angriffe gegen dänische Schiffe. Sie überfielen später auch Schiffe verschiedener Hansestädte. Der Großmeister des Deutschen Ordens setzte schließlich eine Flotte gegen sie ein, die in der Seeschlacht um Visby die Vitalienbrüder zur Kapitulation und zur Flucht in die Nordsee zwang. Störtebeker wurde in Ostfriesland aufgenommen und unternahm von dort Raubzüge gegen Hamburg. Sein letzter Stützpunkt war Helgoland. 1401 entsandte die Hansestadt Hamburg eine Flotte dorthin. Während der Seeschlacht konnte Störtebeker gefangen genommen werden. Er wurde wahrscheinlich am 20. Oktober 1401 mit siebzig Genossen in Hamburg enthauptet. Der Sage nach wurde der Goldschatz der Likedeeler, der unter dem Schiffsmast versteckt war, auf dem Turm der Hamburger St. Katharinenkirche verarbeitet.

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Der wohl berühmteste Pirat der Geschichte stammte aus Crowndale in der Grafschaft Devonshire. Seine ersten Gefechtserfahrungen machte er 1567 an Bord eines Sklavenhändlers. Zwischen den Jahren 1570 und 1572 unternahm er mit Unterstützung von Königin Elizabeth I. drei eigene Kaperfahrten in die Karibik. Sie richteten sich gegen spanische Schiffe und Niederlassungen. Sehr einträglich waren die Überfälle auf Nombre de Dios und Cartagena im Juli und August 1572. Von England aus brach er 1577 zur sogenanten "Famous Voyage" auf. Er hatte den Auftrag erhalten, den sagenhaften Südkontinent, die "Terra Australis", zu finden. An der amerikanischen Westküste überfiel er spanische Siedlungen und gelangte wahrscheinlich bis in den Norden nach Vancouver Island. Da die spanische Flotte ihm den Rückweg zum Atlantik versperrte, segelte Drake über den Pazifik. Die Weltumsegelung wider Willen führte ihn über Java und Südafrika zurück. Drake entdeckte im Juni 1580 Kap Hoorn. In England wurde er zum Ritter geschlagen. Als Vizeadmiral war Drake am Sieg der englischen Flotte über die spanische Armada 1588 beteiligt. Nach seiner letzten Kaperfahrt in der Karibik starb er am 28. Januar 1596 an Bord der Defiance. Eine Randnotiz der Geschichte: Drake soll die Kartoffel nach England gebracht haben.

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Die auch Black Jack genannte Flagge der Piraten zeigt das verbreitete Piratensymbol: ein weißer Totenschädel mit gekreuzten Knochen auf schwarzem Grund. Es sind aber auch noch weitere Variationen bekannt, die ganze Skelette, gekreuzte Entermesser, Pfeile, Speere, eine Sanduhr oder andere Symbole zeigen. Der Ursprung des Namens ist unbekannt, geht aber wahrscheinlich auf das französische "joli rouge" (schönes Rot) zurück. Ursprünglich ist die Piratenflagge vermutlich aus der roten Flagge abgeleitet worden, die als Quarantäneflagge gebräuchlich war und ansteckende Krankheiten an Bord signalisierte. Auf Befehl der Admiralität hatten die britischen Freibeuter ab 1694 die rote Flagge zu führen. Als nach dem Ende des Kriegs gegen Spanien die Kaperbriefe aufgehoben wurden und die Freibeuter sich selbstständig machten, behielten sie die Flagge bei. Den schwarzen Jolly Roger soll Calico Jack Rackham erfunden haben. Das klassische Motiv hat aber erstmals der Pirat Emanuel Wynne um 1700 verwendet. Piraten führten zwei Flaggen, die rote und eine schwarze. Mit der Schwarzen signalisierten sie, dass Gefangene für Lösegeldforderungen gemacht werden sollten, mit der Roten, dass alle niedergemacht würden. Erst kurz vor dem Angriff wurde der Jolly Roger gehisst, damit man sich den Opfern besser nähern konnte.

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Seit dem Erfolg von Robert Louis Stevensons berühmt gewordenem Roman "Die Schatzinsel" gehört die Schatzkarte zum Inventar von Piratenromanen und Filmen. Sie verzeichnet die Stellen, an denen Piraten ihre mühsam erbeuteten Schätze versteckt haben sollen. Historisch nachweisbar ist jedoch, dass die meisten Piraten ihre Beute verkauft oder verspielt haben; nicht selten sandten sie sie an ihre Familien. Nur wenige vereinzelte Piratenschätze konnten tatsächlich belegt werden. Aus diesem Grund gibt es auch nachweislich nur eine einzige echte Schatzkarte - und die gehörte dem schottisch-amerikanischen Piraten William Kidd.

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Heutzutage ist wohl Jack Sparrow als der berühmteste Pirat unserer Zeit anzusehen. Auch wenn es ihn in Wirklichkeit nie gegeben hat, lässt Jack Sparrow die Bräuche und Sitten der Piratenzeit auf der Kinoleinwand neu aufleben und hat damit ein wahres Piratenfieber ausgelöst. Im bislang vierteiligen Kinospektakel "Fluch der Karibik" gehört Captain Jack Sparrow zum Brethren Court, den Piratenlords der sieben Meere. Er kann tückisch und verräterisch sein - doch er überlebt meist mit Hilfe von Witz, Verstand und Verhandlungsgeschick, statt mit Waffengewalt. In gefährlichen Situationen zieht es Sparrow, was ja auf deutsch Spatz bedeutet, vor zu fliehen und stellt sich dem Kampf nur, wenn es keinen anderen Ausweg gibt. Eingeführt wird Jack Sparrow wie er versucht, sein Schiff, die Black Pearl, von seinem meuternden Deckoffizier, Hector Barbossa, zurückzuerobern. Gleichzeitig versucht er sich von seiner Blutschuld dem legendären Davy Jones gegenüber zu befreien, während er auch noch gegen die East India Trading Co. kämpft. Im vierten Teil "Fremde Gezeiten" ist sein Gegner kein Geringerer als der legendäre, furchterregende Captain Blackbeard.

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