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Bei einer verbreiteten Form des indischen Pachisi-Spiels war das Spielfeld ein quadratischer Stoff. Eine Lösung, die sich deutlich besser zum Transport eignete als die modernen Brettspiele. Das Design des alten Pachisi hat mit unseren heutigen Sehgewohnheiten ebenfalls wenig zu tun. "Zu unübersichtlich, zu uneindeutig für den westlichen Geschmack", urteilt Werneck. Dennoch: Die Idee dieses einfachen Würfelspiels, in dem es nicht nur auf die Intelligenz des Spielers ankommt, sondern Glück und Zufall eine wesentliche Rolle spielen, fand spätestens im Zeitalter der Kolonialisation Anhänger in allen möglichen Teilen der Welt. "Es fand damals ein reger Kulturaustausch statt", erzählt der Profi, der viele Jahre als Spielerezensent für die ZEIT und die Frankfurter Rundschau gearbeitet hat, "die Briten, die Indien kolonialisiert hatten, brachten das Pachisi mit nach Europa. Unter dem Namen "Ludo" war es in England und Amerika bald weit verbreitet." Auch die Spiele "Eile mit Weile" und "Der Weg zur Herberge", die lange vor "Mensch ärger Dich nicht" gespielt wurden, funktionierten nach dem immer gleichen Prinzip: würfeln, einrücken, rausschmeißen.