Gewinner der botanischen Globalisierung
Er wächst vor allem in feuchter und schattiger Umgebung, manchmal sogar in stehendem oder fließendem Gewässer: der Amerikanische Stinktierkohl. Ihre Heimat hat die Sumpfstaude im nordamerikanischen Westen. Sie kann in Europa bei Gartenhändlern gekauft werden. Sie kommt in Deutschland in einigen Botanischen Gärten und in Parkanlagen vor, ist aber seit 1980 auch im Taunus häufig wild verbreitet.
Er wächst zwischen zwei und fünf Meter hoch und hat eine bis zu 60 Zentimeter lange Pfahlwurzel: der Riesen-Bärenklau. Weil sein Pflanzensaft Furanocumarine enthält, ruft der Hautkontakt manchmal gefährliche Reaktionen hervor. Die Staude stammt aus dem Kaukasus und ist ab Mitte des 19. Jahrhunderts in mehrere europäische Länder als Zierpflanze gelangt. Hier ist er stark verbreitet an Flüssen und Bächen, aber auch an Straßen, in Parks sowie auf brach liegenden Äckern und Wiesen.
Seine Blüten sind wegen ihres zuckerhaltigen Nektars ein besonderer Liebling von Insekten: das drüsige Springkraut. Es wächst auf feuchten und sogar nassen Böden, gern entlang von Gewässern. Dabei gedeiht das drüsige Springkraut an voll besonnten Standorten genauso wie im Halbschatten. Ihre Samen werden bis zu sieben Meter weit aus der reifen Kapsel geschleudert.Die Art stammt ursprünglich aus dem westlichen Himalaja-Gebiet. Dort wächst sie allerdings vor allem in feuchten Nadelwäldern und an Lichtungen, aber auch in Straßengräben und in Ackerrändern.1839 kam es als Gartenpflanze nach England, wo vor allem Imker zur Ausbreitung beigetragen haben und sie schon rund 15 Jahre später wild vorkam. Nach Deutschland fand sie wohl über die Schweiz. Erste Funde in Baden-Württemberg im Rheintal im Jahr 1920 weisen darauf hin.
Er stammt ursprünglich aus Nordamerika, ist mittlerweile aber in Deutschland und ganz Europa weit verbreitet: das Eschen-Ahorn. Obwohl er als Auenpflanze stark schwankende Wasserstände übersteht, lässt er sich schnell verdrängen. Meist wird er nicht älter als 50 Jahre, bevor ihn längerlebige Bäume ablösen. Zum ersten Mal in Deutschland erwähnt wurde der Baum schon 1699.
Er wächst gern am Ufer entlang von Fließgewässern, aber auch in Parks und Gärten: der Sachalin-Knöterich. Bis zu vier Meter hoch kann er dabei werden. Wurde er in Europa ab 1863 zunächst als Zierpflanze in Parks beziehungsweise als Futterpflanze in Wäldern angepflanzt, kam er schon 1869 in Deutschland wild vor. Der Sachalin-Knöterich hat eine weite Reise hinter sich, denn natürlich kommt er vor auf der Halbinsel Sachalin, auf den südlichen Kurilen und den japanischen Inseln Hokkaido und Honshu.
Er wird meistens nicht über 60 Jahre alt und kann bis zu 30 Meter hoch werden: der Götterbaum. Zu Hause ist der Laubbaum in China und in Süd-Korea. Im 18. Jahrhundert gelangte er nach Europa, wo er als Zierpflanze genutzt wurde. Heute wachsen viele Götterbäume wild im Innenstadtbereich deutscher Großstädte. Er gedeiht in warmem bis gemäßigtem Klima und ist heute auf allen Kontinenten zu finden, wo er diese Bedingungen findet.
Sie bildet dichte Bestände und verdrängt lichtliebende Pflanzenarten: die Kanadische Goldrute. Weil sie unterschiedliches Nährstoffangebot und Bodenfeuchte toleriert, kommt sie an zahlreichen Standorten vor. Wie der Name schon vermuten lässt, stammt die Art aus Nordamerika, wo ihr Verbreitungsgebiet den größten Teil der USA, das südliche Kanada umfasst und sogar Alaska erreicht. Die Kanadische Goldrute ist schon seit 1645 in England als Gartenpflanze bekannt und hat seit Mitte des letzten Jahrhunderts in Deutschland ihr potentielles Areal nahezu ausgefüllt.
Sie blüht erst im September oder Oktober und hat bis zu drei Meter hohe Stängel: der Topinambur. Hauptsächlich kommt er an Flussauen vor. Dort findet er ähnliche Bedingungen vor wie in seiner Herkunftsregion in Nordamerika. Die ersten Knollen der Topinambur erreichten 1607 Europa. Zum ersten Mal erwähnt wurde die Pflanze mit der essbaren Knolle 1627 in einem Garten in Kassel. Wild kam er das erste Mal 1911 in Essen-Kettwig vor. Angebaut wird Topinambur nur noch selten – die Kartoffel hat ihn verdrängt.