Island: Feuer und Eis

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Für die meisten Urlauber beginnt ihr Island-Abenteuer auf der Halbinsel Reykjanes. Die kahlen Lavaflächen rund um den Flughafen in Keflavík wirken auf viele Reisende ernüchternd, haben sie doch ein ganz anderes Bild von der Insel im Nordatlantik vor ihrem geistigen Auge. Diese karge Vegetation, die für manchen aber auch reizvoll sein kann, ist nur eine Seite von Island. Fährt man entlang der Südküste oder auf der Überlandstraße Richtung Norden, wandelt sich die Umgebung zusehends und die Insel am Polarkreis zeigt sich von einer charmanteren Seite: Die malerische Bucht von Reykjavik wartet mit glitzerndem Wasser und dem Gebirgszug Esja auf. Besonders zur Mitternachtssonne - wie hier im Bild - wirkt das Farbenspiel bezaubernd.

Irma Biebl

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In Hveragerði erlebt man, wie auch an vielen anderen Orten in Island, dass die Vulkaninsel ein ständiger "Durchlauferhitzer" ist. Nicht umsonst trägt das Städtchen an der Ringstraße den Namen "Garten der heißen Quellen". Erdwärme sorgt dafür, dass in Hveragerði unter Glas tropische Früchte wie Bananen und Orangen angebaut werden können und die Blumen nur so sprießen. Auf einem Spaziergang durch das wüste Feld dampfender Quellen lässt sich das Naturschauspiel nicht nur bestens beobachten; entlang des heißen Bachs locken immer wieder Badestellen.

Irma Biebl

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Im "Goldenen Zirkel" (Gullni hringurinn) liegen jene Attraktionen Islands, die jeder Tourist gesehen haben sollte. Neben dem Geysir Strokkur, der im fünf bis zehn Minuten-Takt mit seinen bis zu 30 Meter hohen, dampfend heißen Wasserfontänen ein beeindruckendes Naturspektakel zum Besten gibt, ist es vor allem der Wasserfall Gullfoss, der mit seiner atemberaubenden Schönheit verzaubert. An der Grenze zum Hochland gelegen, stürzt er in zwei Stufen elf bzw. 21 Meter in eine tiefe Schlucht. Weht der Wind, wird seine Gischt weit getragen und rieselt als Sprühregen auf die staunenden Besucher.

Irma Biebl

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Dem rauen Wetter der Insel bestens angepasst haben sich die robusten Islandpferde. Unabhängig von den Wetterverhältnissen - ob stürmischer Wind, winterliche Kälte, peitschender Regen oder Schnee - trotzen Islandpferde den Elementen und können geritten werden: Die kleinen Pferde mit dem zotteliges Fell gehören genauso zum Land wie die dampfenden Quellen oder die zitternde Erde. Nicht nur für geübte Reiter ist eine Tour auf dem Pferderücken zu empfehlen. Im Tölt, einer speziellen Gangart, trägt das Islandpferd seinen Reiter sanft, fast ohne Erschütterungen, durch das Gelände.

Irma Biebl

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Der Nationalpark Þingvellir gehört zu den kulturell und historisch bedeutendsten Orten Islands: Hier fand - vor einer malerischen Vulkanlandschaft und nahe dem Quellfluss Öxará - gegen Ende der Landnahme 930 der erste Althing der Wikinger statt. Die historische gesetzgebende Versammlung, bei der die Goden des Landes zusammenkamen, gilt als eines der ältesten Parlamente der Welt. Wie symbolträchtig Þingvellir für die Einheimischen tatsächlich war und auch heute noch ist, sieht man daran, dass sich 1944, als die Republik ausgerufen wurde, fast 30.000 Isländer an diesem geschichtsträchtigen Platz versammelt haben. Þingvellir - ein Ort also, an dem Geschichte lebendig wird - wurde 2004 von der UNESCO zum Welterbe erklärt.

Irma Biebl

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Doch nicht nur aufgrund der kulturell-historischen Bedeutung, auch wegen seiner geologischen Einzigartigkeit ist ein Besuch im Nationalpark Þingvellir ein Muss: Das Auseinanderdriften der europäischen und der amerikanischen Platte wird immer wieder sichtbar, wenn sich imposante Schluchten und Felsspalten auftun. So hat der Nationalpark landschaftlich Einiges zu bieten: Schimmernde, glasklare Quellflüsse und Seen sowie der tosende Wasserfall Öxarárfoss sind nur wenige Beispiele.

Irma Biebl

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Wie Clowns muten die höchstens 35 cm großen Papageientaucher mit den großen dreieckigen Schnäbeln und den wie aufgepinselten Strichen um die Augen an. Die inoffiziellen Nationalvögel Islands nisten in grünen Hängen, zum Beispiel auf den Westmännerinseln. Ende April kommen die Vögel von der offenen See zurück und bleiben bis Anfang September. Wenn die Jungen schlüpfen und die Eltern auf Futtersuche laufend die Nester verlassen, ist die beste Zeit, die Papageientaucher zu beobachten.

Irma Biebl

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Spaziert man in Reykjavik die Küstenstraße Sæbraut entlang, kommt man an einem der bekanntesten Motive der isländischen Hauptstadt vorbei. "Sonnenfahrt" bzw. Sólfar heißt das Wikingerschiff aus Edelstahl, das stolz seinen Rumpf in Richtung Norden reckt. Damit schaut Sólfar, wie der Name schon sagt, dem Sonnenuntergang entgegen. Tatsächlich präsentiert sich die Skulptur  - wie hier im Bild - vor allem abends vor der Kulisse des dämmernden Himmels eindrucksvoll.

Irma Biebl

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Bunte Dächer, mehrstöckige Häuser, vielbefahrene Straßen: In Reykjavik zeigt Island sein zweites Gesicht: Dominiert im Großteil des Landes die Natur, eröffnet sich hier ein lebendiges, urbanes Umfeld. Gemütliche Pubs, traditionelle Lokale und moderne Galerien reihen sich aneinander. Kein Wunder also, dass die "Rauchbucht" das isländische Ballungszentrum schlechthin ist. In der Metropolregion wohnen fast zwei Drittel der rund 300.000 Isländer. Und auch einen Rekord kann Reykjavik aufstellen - mit der Lage 269 Kilometer südlich des nördlichen Polarkreises ist sie die nördlichste Hauptstadt der Welt.

Irma Biebl

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Spätestens seit 2010 ist der Vulkan mit dem unaussprechlichen Namen fast jedem Europäer ein Begriff: Wochenlang hat der Eyjafjallajökull Asche gespukt und damit für mehrere Tage fast den gesamten europäischen Flugverkehr lahmgelegt. Der Gletschervulkan, der von einem Eispanzer bedeckt ist, liegt im Süden des Landes in der Nähe des Skógafoss, eines ca. 60 m hohen Wasserfalls. Von hier aus führt ein beliebter Trekkingpfad nach Landmannalaugar, einem Wanderparadies im isländischen Hochland.

Irma Biebl

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In Island kommen nicht nur Naturliebhaber auf Ihre Kosten, auch für Sportler ist die Insel im Nordatlantik ein Paradies. Wandern, Skifahren, Rafting oder auch Tauchen ist problemlos möglich. Schnorcheln in der Silfra-Spalte ist unvergleichlich. Die Silfra-Spalte, deren Wasser in den hier abgebildeten Þingvallavatn-See mündet, ist Teil des Mittelatlantischen Rückens, also eines Unterwassergebirges. In den Untiefen der Spalte können Taucher damit direkt an der Nahtstelle zwischen Nordamerika und Europa auf Entdeckungstour gehen: Das Schmelzwasser verspricht eine Sicht von mehr als hundert Metern.

Irma Biebl

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Viele Urlauber lassen ihre Reise bei einem Besuch in Reykjavik ausklingen - noch ganz bezaubert von den vielen Eindrücken, die sie in der mystischen, manchmal sogar bizarren Landschaft Islands gesammelt haben. Verpassen sollte man dabei aber nicht das neue Wahrzeichen der Stadt, das Konzerthaus Harpa. Die auffällige Glasfassade des Bauwerks wurde von Ólafur Elíasson, einem dänischen Künstler isländischer Herkunft, entworfen. Im April 2013 wurde die Harpa, die Harfe, mit dem Mies-van-der-Rohe-Preis ausgezeichnet, dem Preis der Europäischen Union für zeitgenössische Architektur.

Irma Biebl