Jemen - das glückliche Arabien?

1/15

In drei große Landschafts- und Klimazonen gliedert sich der Jemen: die flachen, feuchtheißen Küsten-, die klimatisch gemäßigten Berg- und Höhenregionen und die Wüste. Im Westen des Landes säumt der bis zu 45 km breite, fruchtbare Tieflandstreifen der Tihamah die Küste des Roten Meeres. Auch im Süden und Südosten des Landes begleitet ein flacher Küstenstreifen den Indischen Ozean. Parallel zur Tihamah erstreckt sich von Norden nach Süden der Bergjemen. Und ebenso wie an die Tihamah schließen sich auch an das Tiefland am Indischen Ozean Höhenzüge an: die bis zu 2000 m aufragenden Kalksteinplateaus des Jol. Den Norden und Nordosten des Landes bedeckt die große arabische Wüste Rub Al Khali.

Wissen Media Verlag GmbH, Gütersloh

2/15

Jede der Landschaftszonen hat ihre unverwechselbare Architektur, die natürlich vorhandene Baustoffe aufgreift und so Minarette und Moscheen, Wohnhäuser und Wehrburgen wie organisch aus dem Boden gewachsen erscheinen lässt. Am Rande der Rub Al Khali im Osten und Nordosten wird mit Lehm gebaut. Im Bergland sind es bevorzugt behauene Felsbrocken und in den Küstenstreifen dominieren neben Ziegelsteinen Holz und Korallenblöcke.

Günter Zöhrer

3/15

Im Gegensatz zur weniger fruchtbaren Küstenregion am Indischen Ozean wird im restlichen Land intensive Landwirtschaft betrieben. In guten Jahren ist hier sogar Regenfeldbau möglich. Meist jedoch wird das kostbare Nass aus dem Grundwasser hochgepumpt und auf die Felder geleitet. Baumwolle, Tabak, Luzerne, Mais, Bohnen, Tomaten u. a. werden angebaut.

Günter Zöhrer

4/15

Die meisten Bewohner des Jemen gehören südarabischen Stämmen an. An vielen Stellen des Landes sind jedoch auch andere Einflüsse augenfällig. Vor allem in der Tihamah haben sich Afrika und Arabien vermischt. Auf Afrika weisen die dunkelhäutigen Menschen hin. Arabisch dagegen sind Religion und Kultur. Wie überall im Lande tragen die Männer Röcke und die Frauen Hosen.

Günter Zöhrer

5/15

Zur wirtschaftlichen Lage: Trotz der Erdöl- und Erdgasvorkommen, deren Förderung rund 70% der Staatseinnahmen ausmacht, zählt das Land zu den ärmsten der arabischen Welt. Aufgrund von Wassermangel kann nur ein kleiner Teil des Landes als Ackerland genutzt werden; 75% der Nahrungsmittel werden eingeführt. Die Kaffeekulturen sind größtenteils durch den Khatstrauch verdrängt worden, dessen Blätter eine berauschende Wirkung haben. In den trockeneren Landesteilen wird Viehzucht betrieben, die traditionell in den Händen nomadischer Beduinen liegt. Einziger industrieller Großbetrieb ist die Erdölraffinerie in Aden. Von lokaler Bedeutung sind kleine traditionelle Handwerksbetriebe, in denen Silber- und Lederarbeiten hergestellt werden.

Günter Zöhrer

6/15

Günter Zöhrer

7/15

Versteckte Fassaden (nach innen gerichtet) mit Indischen Elementen in Zabīd (Tihama Wüste). Aufgrund ihrer historischen und kulturellen Bedeutung wurde die historische Altstadt von Zabid 1993 zum Weltkulturerbe erklärt.

Günter Zöhrer

8/15

Die Stadtmauer der Provinzhauptstadt Amrān ist aus Lehmziegeln errichtet und fast vollständig erhalten.

Günter Zöhrer

9/15

Nord- und Südjemen, die unterschiedliche politische und gesellschaftliche Wege zurückgelegt hatten, fanden 1990 zur staatlichen Einheit, deren Erhalt in einem blutigen Konflikt vom Norden erzwungen wurde.

Günter Zöhrer

10/15

Im Jahre 628 nahm der fünfte persische Satrap des Jemen, Badhan, den Islam an. Von da an bewegte sich die arabische Geschichte fort von "Arabia felix" nach Norden zum Hedjas, wo der Koran dem Propheten Mohammed offenbart worden war. Im Jemen gab es in den frühen Jahrhunderten des Islam religiöse Konflikte, wodurch viele Bürgerkriege ausgelöst wurden. Viele Einwohner des Jemen sind zaiditische Moslems - eine schiitische Glaubensrichtung, andere wiederum sind Sunniten. Die Imams, die geistlichen und weltlichen Herrscher bis zur Revolution 1962, waren Zaiditen. Die osmanischen Türken hielten den Nordjemen von 1517-1635 besetzt und noch einmal von 1872-1890.

Günter Zöhrer

11/15

Die Stadt „Ma'rib al Qadima“ verfällt seit etwa 10 Jahren. Sie wurde hauptsächlich aus Lehmbauten mit innerer Holzkonstruktion und Steinsockeln errichtet.

Günter Zöhrer

12/15

Shahārah ist ein schwer zugängliches Bergdörfer im Jemen. Oben angekommen, wird man mit einer sehr beeindruckenden Aussicht belohnt.

Günter Zöhrer

13/15

Die üppige Fruchtbarkeit von Tihamah, Bergjemen und Wadi Hadramaut steht in krassem Gegensatz zum übrigen Jemen, der von einer riesigen Wüste beherrscht wird: Die unerbittliche und menschenfeindliche Sandwüste Rub Al Khali im Norden und Osten.

Günter Zöhrer

14/15

Die Häuser wurden mit einer speziellen Lehmbauweise des Nordjemens („Sabur“-technik, Lehmwulsttechnik) errichtet.

Günter Zöhrer

15/15

Eckdaten von Jemen:Offizieller NameRepublik JemenFläche527 968  km²Einwohner21,0 Mio.HauptstadtSan'aZeitzoneMitteleuropäische Zeit +2 Std.Amtssprache(n)ArabischStaatsformpräsidiale RepublikNationalfeiertag22.5.Währung1 Jemen-Rial = 100 FilsWeitere Fotos von Günter Zöhrer finden Sie unter http://www.zoehrermedia.at/swfgallery/index.php. Fotostrecke Neukaledonien von Günter ZöhrerFotostrecke Bali von Günter Zöhrer

Günter Zöhrer