Krankheitserreger unterm Mikroskop
Herpes ist ein Hautausschlag, der mit Bläschenbildung einhergeht. Im engeren Sinn ist es eine Erkrankungen der Haut und Schleimhäute durch Infektion mit verschiedenen Herpesviren, die zum einen → Gürtelrose (Herpes zoster) und zum anderen die Bläschenflechte (Herpes simplex) hervorrufen. Beim Herpes simplex kommt es durch Infektion mit dem Herpes-simplex-Virus meist an den Lippen (Herpes labialis), seltener an der Hornhaut des Auges (Herpes corneae) zu nässendem, brennend-juckendem Bläschenausschlag. Herpes kann aber auch an allen übrigen Übergängen von Haut und Schleimhaut auftreten, z. B. an den Geschlechtsteilen als Herpes genitalis (eine → Geschlechtskrankheit). Wenn sich die stecknadelkopfgroßen Bläschen unter Ausfluss der serösen Flüssigkeit geöffnet haben, trocknen sie ein und heilen nach etwa 10 Tagen narbenlos ab. Der Herpes neigt zu Rückfällen an derselben Stelle, da die Viren meist in den regionalen Nervenknoten (Ganglien) inaktiv erhalten bleiben. Die Erstinfektion findet meist schon im frühen Kindesalter durch Schmier- und Tröpfcheninfektion statt und verläuft meist symptomlos. Der Erreger verharrt in Ruhe (Latenz) vor allem im Nervengewebe und kann wieder aktiv werden, meist bei geschwächter Abwehrlage durch Infektionen, Menstruationsbeschwerden, Magen-Darm-Störungen, Sonneneinstrahlung, Stress u. a. Zur Behandlung dienen austrocknende Puder oder Pasten sowie antivirale Medikamente.
Streptokokken sind eine artenreiche Gattung grampositiver kugelförmiger Bakterien aus der Gruppe der → Milchsäurebakterien, die meist in Perlschnurform oder paarweise aneinandergereiht auftreten („Kettenkokken“). Einige gehören zur normalen Bakterienflora des Menschen vor allem im Nasen-Rachen-Raum, andere können schwere Infektionen verursachen, wie Mandelentzündung, Mittelohrentzündung, Scharlach, Wundinfektionen, Hirnhautentzündung, Herzinnenhautentzündung (Endokarditis), Sepsis, oder sind an der Entstehung der Zahnkaries beteiligt. Einige nicht krankheitserregende Streptokokken werden bei der Herstellung von Joghurt, Quark, Sauerrahm, Kefir und Käse sowie in der Landwirtschaft bei der Herstellung von Gärfutter (→ Silage) eingesetzt.