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Der Name "Mückenloch" ist durchaus wörtlich zu verstehen, schließlich siedelten um 1100 die ersten Bewohner in einer alten verlandeten Neckarschleife, der so genannten Mückenlocher Schlinge, die - von Bachläufen durchzogen - eine wahre Brutstätte für Mücken darstellte. Auf seiner Homepage zitiert der 1975 der Stadt Neckarsgemünd eingemeindete, gut 1200 Einwohner zählende Ort im Rhein-Neckar-Kreis allerdings eine deutlich phantasievollere Ursprungslegende aus "Begebenheiten, Sagen und Gedichte" von Willi Jakob: "Saß damalen an den badischen Ufern des Neckar ein Seifensieder und Tuchfärber so sich Loch nannte. War ein unwilliger und hochfahrener Geselle, dabei kühn und unerschrocken, saß ihm auch die Faust locker. Kam einstmalen der Graf Greinsberg an die Neckarstaden geritten zum Fischen in bunter Gesellschaft. Da vertrat ihm der Loch den Weg sagend, er, der Loch, benötige das Ufer für Seife und Tuch und noch so fürstlichen Füßen sei von ihm, dem Loch, nicht verstattet, dieselben dorthin zu setzen. Fuhr der Greinsberg mit der Hand ans Schwert, er, der Loch, solle nimmermehr aufmucken. Weshalb man den Loch dann den Aufmuckloch hieß; später aber den Flecken, da dies geschehen, danach benannte. Wurde dann Muckloch daraus, später in der Franzosenzeit Mückeloch und endlich Mückenloch; finden sich in dieser Gegend auch bis heute Mücken die Menge.