New Orleans - ein Spaziergang

1/19

Dieses Backstein-Gebäude unterscheidet sich schon architektonisch von den Kolonialstil-Häusern der Stadt. Früher war das Jax eine Brauerei. Daran erinnert aber nur noch ein Museum, das sich im Gebäude befindet. Ansonsten ist das Jax heute ein modernes Einkaufs- und Vergnügungszentrum. An Silvester steigt über dem Jax übrigens das große Feuerwerk: Dann bewegt sich eine beleuchtete Glaskugel vom Himmel her Richtung Gebäude. Pünktlich zur Jahreswende um 0:00 Uhr starten an einem der Türme die Raketen.

Dorothea Schmidt

2/19

Quietschig bunt und chaotisch wirken die zahlreichen Souvenirläden der Stadt. Sie haben etwas von Nanu Nana und sonstigen Krimskramsläden, wie man sie aus Deutschland kennt. Anders als hier, gibt es drüben aber auch etwas zu Trinken und zu Essen zu kaufen. Auf den Regalen stapeln sich Tüten mit Fertig-Mahlzeiten wie der New Orleans’schen Spezialität Jambalaya, einem Reisgericht mit Shrimps, Fleisch und Chili-Tomaten.

Dorothea Schmidt

3/19

Willkommen im Kasino-Bezirk von New Orleans. Hinter diesen Palmen steht das "Harrah's New Orleans Hotel & Casino". Es steht an der Canal Street im Herzen der Stadt. Nach dem Hurrikan "Katrina" beschloss der damalige Bürgermeister Ray Nagin, aus New Orleans eine Kasino-Stadt à la Las Vegas zu machen. Er versprach sich davon wirtschaftliches Wachstum. Außerdem hoffte er, Touristen anzulocken, denn Kasinos waren schon vor Katrina eine wichtige Einnahmequelle der Stadt. Und Geld braucht die Stadt nach der Katastrophe besonders dringend.

Dorothea Schmidt

4/19

An Cops und Security-Men hat New Orleans nicht gespart. Die meisten von ihnen sind Farbige. Dieser Mann arbeitet als Security in einem Kaufhaus. Sicherheitsbeamte kann man in New Orleans gut brauchen. Hier werden jährlich 150 bis 200 Morde begangen. Die Stadt wird deswegen auch Mordhauptstadt der USA oder blutigste Stadt der USA genannt. Und was die Farbigen angeht, gilt New Orleans als schwarze Südstaatenmetropole. Zwei Drittel der rund 250 000 Einwohner sind Afroamerikaner. In diesem Jahr hat New Orleans seit vielen Jahren wieder einen weißen Bürgermeister gewählt: Mitch Landrieu.

Dorothea Schmidt

5/19

Die bimmelnden Straßenbahnen gehören zum typisch New Orleans-Flair. Wenn die Füße müde werden, sind sie für eine Sightseeingtour sehr willkommen. Die roten Bahnen heißen "Ladies in Red", weil ihre Waggons rot lackiert sind. Sie fahren entlang des Flussufers von der Canal Street ins French Quarter. Neben den "Ladies in Red" gibt es in New Orleans die St. Charles-Straßenbahn mit grünen Waggons, die den Weg von der St. Charles Avenue ins "Garden District" mit seinen herrschaftlichen Villen aus dem 19. Jahrhundert bedient. Die dritte und neueste Straßenbahnlinie ist die "Canal Streetcar". Sie fährt vom French Market ins Business-Viertel (Central Business District).

Dorothea Schmidt

6/19

Die Canal Street ist eine von Palmen gesäumte Einkaufsstraße. Sie ist eine der Hauptverkehrsachsen der Stadt und bildet die Grenze zwischen den Hotelvierteln (links) und dem French Quarter (rechts).

Dorothea Schmidt

7/19

Das Bubba Gump ist ein Restaurant, in dem Shrimps und Garnelen in vielen Variationen serviert werden. Eigentlich ist das Restaurant nicht New Orleans-typisch. Es ist eine Restaurantkette mit Filialen in mehreren US-Bundesstaaten, die von dem Film "Forest Gump" inspiriert wurde: Bubba ist der Afroamerikaner im Film. Er ist der Freund von Forrest Gump, der einmal ein Shrimp-Restaurant eröffnen möchte. Ideen für die Speisekarte hat er genug. Ein Zitat aus dem Film: "Shrimps sind Früchte des Meeres. Du kannst sie am Spieß braten, backen, braten, auf den Grill tun, sortieren... Es gibt Shrimpskebap, Shrimpskreol, Shrimps mit Gambo... in der Pfanne gebraten, fritiert, es gibt Shrimps mit Bananen... es gibt Bohnenshrimps, Kokosnuss-Shrimps, Pfeffershrimps, Shrimpssuppe... Shrimpseintopf, Shrimpssalat, Shrimps mit Kartoffeln, Shrimpsburger, Shrimpssandwitch... das war's glaube ich."

Dorothea Schmidt

8/19

Die Bourbon Street in New Orleans ist das, was für Hamburg die Reeperbahn in St. Pauli ist: eine Partymeile mit vielen Jazzkneipen, Karaoke-Bars und Erotikschuppen, die wie eh und je mit lautem Jazz, Blues und dröhnenden Cajonbeats um die Aufmerksamkeit der Passanten buhlen. Anders als in sonstigen amerikanischen Städten dürfen Touristen hier mit alkoholischen Getränken in der Hand durch das French Quarter bummeln. Zur Karnevalszeit ist die Bourbon Street ein Anziehungspunkt für Gäste aus der ganzen Welt. Am Tag vor der Fastenzeit, dem "Mardi Gras" (Fetter Dienstag), erreicht der Karneval seinen Höhepunkt. Bunte Umzüge, schräge Kostüme, Menschenmassen und Musiker prägen das Bild nicht nur in der Bourbon Street, sondern im gesamten French Quarter. Von den Umzugswagen werden Ketten geworfen, die teilweise das ganze Jahr über noch an den Laternen und Ampeln hängen. An keinem anderen Ort in den Vereinigten Staaten wird Karneval so ausgiebig und intensiv gefeiert wie in New Orleans. Diese Tradition ist übrigens ein Überbleibsel aus der französischen Kolonialzeit. Französische Einwanderer begründeten die Umzüge Ende des 18. Jahrhunderts.

Dorothea Schmidt

9/19

Der French Market ist ebenfalls historisch: Angeblich geht der Markt auf die Choctaw, einem Stamm der Muskhogee-Indianer zurück. Die hatten die verkehrsgünstige Lage am Mississippi zu schätzen gewusst und im 18. Jahrhundert an dieser Stelle Tauschhandel betrieben. Heute umfasst der Markt sieben Gebäude mit Geschäften, Restaurants, Bistros, Cafés und Ständen mit Kunsthandwerk.

Dorothea Schmidt

10/19

Das "Café du Monde" ist der Café-Klassiker in New Orleans. Seit 1862 besuchen Einheimische und Touristen das Café wegen seiner berühmten „beignets“. Das sind in Öl ausgebackene Teigballen, die mit so viel Puderzucker bestreut werden, dass man mit weißem Gesicht wieder herausspaziert. Traditionell trinkt man zu den „beignets“ frisch gepressten Orangensaft, Café au Lait, Milch, Kakao oder Chicorée-Kaffee.

shutterstock.com

11/19

Sehr populär in New Orleans sind die Kutschfahrten durch das French Quarter. Nicht Esel oder Pferde ziehen die Kutschen, sondern Maultiere. Täglich von neun Uhr bis um Mitternacht stehen die Wagen schräg gegenüber vom "Café du Monde" an der Decatur Street zur Abfahrt bereit. Manche Maultiere tragen übergroße Sonnenbrillen und Strohhüte.

Dorothea Schmidt

12/19

Ein wenig abseits der Decatur Street verbirgt sich die St. Louis Cathedral hinter Bäumen. 1718 erbaut, gilt sie als Amerikas älteste Kirche. Angeblich legte der Generalleutnant Andrew Jackson sein Schwert nach dem Sieg über die Briten 1815 in dieser Kirche nieder. Nach ihm ist auch der Jackson Square benannt, auf dem die Kirche steht. 1964 weihte Papst Paul VI die Kathedrale zur Basilika.

Dorothea Schmidt

13/19

Gegenüber die Kathedrale mäandert der Mississippi. Ab und zu fahren Dampfer vorbei. Mit ihren roten Schaufelrädern erinnern sie unweigerlich an Tom Sawyer und Huckleberry Finn. Der erste Schaufelraddampfer fuhr 1807 auf dem Fluss. 1812, als der britisch-amerikanische Krieg ausbrach, wurde New Orleans zum strategisch wichtigen Ziel und bedeutenden Exporthafen der US-Staaten. Während die Dampfer damals Baumwolle, Zuckerrohr, Tabak und Sklaven für die Baumwollplantagen zwischen Memphis und St. Louis transportierten, fahren sie heute langsam dampfend Touristen auf dem 3778 Kilometer langen Fluss spazieren.

Dorothea Schmidt

14/19

Das Einwanderer-Denkmal am Mississippi erinnert seit 1995 an die Menschen, die aus Europa über New Orleans in die USA eingereist sind. Viele von ihnen hofften, hier ein neues und vor allem besseres Leben aufbauen zu können. Auf der einen Seite des Denkmals schaut die "Miss Liberty" Richtung Mississippi, auf der anderen blicken die Immigranten auf das French Quarter, in dem die meisten Einwanderer lebten.

Dorothea Schmidt

15/19

Auf diesem von Restaurant eingerahmten Platz stehen Jazz-Musiker-Statuen. New Orleans gilt als Wiege des Jazz. Afrikanisch-amerikanische Musiker mischten im letzten Jahrzehnt des 19. Jahrhunderts aus Blues, Ragtime, aber auch aus karibischen Rhythmen, Marschkapellen und italienischer Oper einen neuen Musikstil zusammen, der kurz nach der Jahrhundertwende den Namen "Jazz" bekam.

Dorothea Schmidt

16/19

Ein typisches Altstadtgässchen in New Orleans. Hier geht's geradeaus zum Jackson Square, auf dem die St. Louis Cathedral steht.

Dorothea Schmidt

17/19

Charakteristische Architektur aus der britischen und französischen Kolonialzeit: Die Häuser des French Quarters sind bekannt für ihre Verandas und schmiedeeisernen Balkone sowie die Fenstergitter und die Holzblenden vor den Fenstern.

Dorothea Schmidt

18/19

Die Loyola Universität von New Orleans liegt nördlich vom French Quarter am Louis Armstrong Park, in dem 1971 das erste "New Orleans Jazz & Heritage Festival" stattgefunden hat. Die Uni ist eine von 28 Jesuiten-Universitäten der USA. Sie gehört zu den besten Unis in den Südstaaten und den Top 60 der USA. Der Name Loyola geht auf den Gründer des Jesuitenordens Ignatius von Loyola zurück. Die Uni wurde 1912 erbaut. Als Studiengänge werden unter anderem Geistes-, Natur- und Sozialwissenschaften, Recht, BWL, Kunst und Musik angeboten.

Dorothea Schmidt

19/19

Wer Augen und Ohren weit offen hält und ein bisschen Glück hat, kommt vielleicht in den Genuss, einen der Footballspieler der New Orleans Saints zu treffen. Hier steht (2.v.l.) die Nummer 97, Jeff Charleston, mit den Groomsmen (Trauzeugen) einer amerikanischen Hochzeit. Nachdem das Footballteam jahrelang enttäuscht hatte, gewannen die "Saints" 2010 die Meisterschaft in der National Football League.

Dorothea Schmidt