Pralinen sind ein Stück vom Glück
"Ich freue mich riesig", hatte Sabine Höfel nach dem Gewinn des Wissenstages bei der Schokodeern geschrieben. Die Lebensmitteltechnikerin, die eine kurze Zeit bei einem großen Lebensmittelhersteller tätig war, wollte endlich einmal wieder zurück zu den Wurzeln: zur eigenen Herstellung von hochwertigen Lebensmitteln aus überwiegend regionalen Produkten. Da kam ihr der Gewinn im Wissenstag-Wettbewerb gerade Recht. Von der Schokodeern hatte die Bielefelderin sogar schon einmal gehört, da ein gemeinsamer Bekannter die Preetzer Schokoladenmanufaktur mit Orangen-Likör versorgte. Im Schokodeern-Shop in Preetz bestaunte sie kurz vor Beginn des Pralinenseminars das Angebot. "Da kann man sich nur schwer entscheiden, was man mitnehmen soll – bei so einer tollen Auswahl!"
Gegründet wurde die Schokoladenmanufaktur Schokodeern von der Magdeburger Konditormeisterin Lydia M. Rahaus. Ihre Liebe zum "schwarzen Gold", der Schokolade, entdeckte sie in München. Im Kempinski-Hotel "Vier Jahreszeiten" machte sie in den 1990er Jahren eine Ausbildung zur Konditorin bzw. zum Patissier. Die nächsten Stationen waren das Bremer Parkhotel, die Hotels Atlantic und Intercontinental in Hamburg, eine Bio-Konditorei und die Meisterschule in Stuttgart. In Karlsruhe machte sie ihren Betriebswirt des Handwerks und ging im Anschluss daran als Chef-Patissier ins Hotel Ramada in Engelberg bei Luzern. Danach war sie vier Jahre lang als Verkaufsleiterin der Biobäckerei Brotgarten tätig und gründete 2008 die Schokoladenmanufaktur Schokodeern. Seitdem entstehen in Preetz täglich frische Konditoreispezialitäten unter Verwendung von regionalen Rohstoffen aus kontrolliert biologischem Anbau. Das Foto zeigt Lydia M. Rahaus beim Temperieren der Schokolade, indem sie die erwärmte Masse mit Kuvertüren-Stücke "füttert" und rührt.
Wissenstag-Gewinnerin Sabine Höfel hat sich bei der Schokodeern für die Herstellung von Orangen-Pralinen entschieden. Dafür notwendig sind auch die frisch geriebene Schale und der Saft einer Bio-Orange. Die Frische der Zutaten ist ein Garant für den ausgezeichneten Geschmack der Schokodeern-Produkte.
Die geriebene Orangenschale wird in 50 Gramm Sahne und mit dem Saft einer Orange aufgekocht. Danach kommt sie in 125 Gramm flüssige weiße Kuvertüre mit etwas Orangenlikör.
Nach dem Erkalten der Sahne-Orangen-Masse werden noch 50 Gramm aufgeschlagene Butter untergehoben. Dann wird die köstliche Masse vorsichtig in eine Spritztüte gefüllt. Hier spritzt Sabine Höfel die Orangenmasse in die selbst hergestellten Pralinenhohlkörper.
Die Details entscheiden manchmal über den Geschmack: Damit sich in den fertigen Pralinen keine Blasen befinden, schlägt Sabine Höfel vorsichtig mit einem Stab gegen die Gießform.
Mit temperierter Kuvertüre, die Lydia M. Rahaus übrigens aus der Marzipanstadt Lübeck bezieht, schließt Sabine Höfel den Boden der Pralinen-Spezialität, indem sie Kuvertüre darübergießt und danach den Rest abzieht. Was eine gute Praline ausmacht? Die Antwort von Schokodeern-Mitarbeiterin Anke Lehmann: "Viel Füllung – und wenig Schokolade! Und natürlich beste Rohstoffe und eine handwerklich perfekte Arbeit."
Nachdem die Pralinen im Kühlschrank abgekühlt sind, ist es soweit: Die kleinen Köstlichkeiten können vorsichtig aus der Form geschlagen und auf einem Teller angerichtet werden.
So sehen stolze Hobby-Pralinen-Macherinnen aus – eingerahmt von Lydia M. Rahaus (rechts) und Anke Lehmann (links). Im Vordergrund: die exquisiten Pralinen noch vor der Verkostung, die wenig später von vielen "Mmmhs" begleitet wird und bei allen höchste Begeisterung auslöst.
Obwohl Sabine Höfel über sich selbst sagt: "Ich bin kein Creme-Typ", gibt sie doch zu, dass die Orangen-Pralinen fantastisch geworden sind. Und auch Lydia M. Rahaus ist zufrieden: "Das war heute eine ausgezeichnete Leistung von Ihnen – und ich hoffe, Sie nehmen Einiges mit nach Hause!" Sabine Höfel bestimmt, denn sie will nun auch in Bielefeld einmal Pralinen selbst herstellen. Denn: "Pralinen sind ein Stück vom Glück!"