Von oben betrachtet
Europa ist mit rund 10 Mio. km2 der zweitkleinste Erdteil. Gegen Kleinasien wird Europa durch den Bosporus und die Dardanellen, gegen Afrika durch das Mittelmeer und die Straße von Gibraltar abgegrenzt; im Westen wird es vom Atlantischen Ozean und im Norden vom Nordöstlichen Eismeer begrenzt. Von Süden, Westen und Norden greifen die Nebenmeere des Atlantik - Mittelmeer, Nordsee und Ostsee - tief ins Land und machen Europa zu dem am stärksten gegliederten Erdteil.
Der Aralsee liegt in Zentralasien. Seit 1960 ist das Binnenmeer an der Grenze zwischen Kasachstan und Usbekistan um über 60 Prozent geschrumpft. Der natürliche Wasserzufluss aus den Bergen versiegte, weil das Wasser zur Bewässerung der Reis- und Baumwollfelder genutzt wurde. Der Große Aralsee besitzt mittlerweile einen so hohen Salzgehalt, dass er praktisch tot ist. Experten halten diese Entwicklung für nicht mehr umkehrbar und richten daher ihre Bemühungen auf den Erhalt des so genannten Kleinen Aralsees.
Die Alpen sind ein Decken- und Faltengebirge aus der Tertiärzeit, die sich vor 65-2 Mio. Jahren erstreckte. Zum Hochgebirge wurden sie durch Hebung des gefalteten Gebirgskörpers, die bis zur Gegenwart anhält. Die heutige Gebirgsform erhielten die Alpen durch Flussabtragung, vor allem aber durch die abtragende Tätigkeit der Gletscher während der Eiszeiten. Das erdgeschichtlich jugendliche Alter der Alpen wird sichtbar an den schroffen Felswänden, den scharfen Graten und an den tiefen und steilen Tälern mit unausgeglichenem Gefälle. Die Alpen sind Teil des erdumspannenden alpidischen Gebirgssystems, zu dem u. a. auch der Atlas in Nordafrika, der Hindukusch und Himalaya in Asien und die Kordilleren Amerikas gehören. Die Alpen sind Klima- und Wasserscheide zwischen Mittel- und Südeuropa. Sie schließen nördlich vom Golf von Genua an den Apennin an, ziehen in weitem Bogen nach Westen, verzweigen sich beim Lac du Bourget in den Französischen und Schweizer Jura und enden fächerförmig im Osten vor dem westpannonischen Berg- und Hügelland an der Donau bei Wien. Im Nordosten finden sie ihre Fortsetzung in den Karpaten, im Südosten über den Karst in den Dinarischen Gebirgen. Im Norden fallen sie allmählich zum Alpenvorland ab, im Süden ist der Abfall zur Poebene steil. Die Gesamtlänge der Alpen von Genua bis Wien beträgt etwa 1200 km, die Breite 150-200 km, im Osten bis 300 km. Die Gipfelhöhen in den bedeutendsten Gebirgsstöcken liegen meist zwischen 3000 und 4300 m; höchster Gipfel ist der Mont Blanc (4807 m).
Im äußersten Südosten Kasachstans, an der Grenze zu China findet man die hoch aufragenden, vergletscherten Ausläufern von Tian Shan (schneebedeckte Berge unten rechts) und Altai. Nördlich davon die Frisch- und Salzwasserseen Balchasch, Sasykkol, Koshkarkol und Alakol (von oben links nach rechts). Zwischen Berggipfeln und Tälern herrschen Höhenunterschiede von ca. 4000 Metern.
Der Rio Paraná ist der Hauptstrom des südamerikanischen La-Plata-Systems. Mit knapp 4000 km Länge ist er hinter dem Amazons der zweitlängste Fluss des Kontinents. Sein Einzugsgebiet erstreckt sich über 2,4 Mio. km2. Er entsteht aus Paranaíba und Rio Grande in Südbrasilien, nimmt bei Corrientes den Paraguay auf und mündet in 3 Hauptarmen in den Trichter Río de la Plata.
Im Nordwesten Venezuela liegen der Maracaibo-See, die Halbinseln Guajira und Paraguand und die karibischen Inseln Aruba und Curacao. Der See ist von beiden Seiten mit Bergketten umgeben, östlich die Cord de Merida, westlich die Sierra de Perija. Auf dem Bild sind Rauchwolken von Waldbränden erkennbar, die zur Rodung von Wald für die Nutzung als landwirtschaftliche Flächen eingesetzt werden. Dies findet hautpsächlich im März statt.
Ein Blick auf Paris im Zentrum des Bildes. Links oben ist London zu erkennen. Die Straße von Dover trennt England von Frankreich und verbindet den Ärmelkanal mit der Nordsee. Rund um Goodwin Sands sind in milchiger Färbung Sedimentablagerungen zu erkennen.
Zypern ist nach Sizilien und Sardinien die drittgrößte Insel des Mittelmeeres. Die gesamte südliche Hälfte der Insel nimmt das im Wesentlichen aus vulkanischen Gesteinen aufgebaute Bergland Tróodos ein, das im 1952 m hohen Olympos gipfelt. Im Norden erheben sich parallel zur Küste die 1000 m hohen, aus Kalken aufgebauten Ketten des Kyreniagebirges, das nach Nordosten in der schmalen Halbinsel Karpasia ausläuft. Zwischen den Gebirgen erstreckt sich die fruchtbare Schwemmlandebene Messaria. Die rund 800 km lange Küste bietet ein abwechslungsreiches Bild mit schroffen Felsen, Buchten, Kies- und Sandstränden. Die Insel im östlichen Mittelmeer war stets Kreuzungspunkt europäischer und vorderasiatischer Kulturen. Seiner Brückenfunktion zwischen Okzident und Orient verdankt Zypern daher ein reiches kulturelles Erbe. Obwohl das Land seit 1974 geteilt ist, konnte der griechische Südteil 2004 Mitglied der Europäischen Union werden. Die damit verbundenen Hoffnungen auf eine Wiedervereinigung erfüllten sich bislang nicht.
Die Swains-Insel im Südpazifik ist ein kleines Korallen-Atoll bestehend aus einem 13 km messenden Umkreis von flachen Korallenriffen und einer 2.5 km ² großen ringförmigen Landmasse, die eine seichte, vom Meer komplett getrennte Frischwasserlagune in Zentrum umgibt. Die Insel liegt nördlich von Samoa und hat 30 Einwohner.
Der Río Negro ist mit 2253 km Länge größer Nebenfluss des Amazonas, 1000 km davon sind schiffbar. Er entspringt als Guainía im Hochland von Kolumbien und mündet bei Manaus. Durch den Casiquiare ist der mit dem Orinoco verbunden. Der Schwarzwasserfluss ist stark überschwemmend, zu Spitzenzeiten zwischen November und April verschwinden die meisten Inseln in seiner Mitte. Der brasilianische Jaú National Park ist das größte Waldreservat in Südamerika und umfasst eine Fläche von 22 720 km2. 1980 gegründet, gehört der Park seit 2000 zum Weltnaturerbe.