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Biologische Naturgewalten

Eine → Naturgewalt ist eine Erscheinung der Natur von gewaltiger, schwer zu bändigender Kraft oder sinnverwandt: eine elementare Kraft (der Kampf mit den Naturelementen). Das Wort Element stammt vom lateinischen “elementum“, was “Grundstoff“ bedeutet (siehe chemische Elemente), und wird im übertragenden Sinn für grundlegend, naturhaft (elementare Kraft = grundlegende Kraft) benutzt. Daher sind unter Naturgewalten auch elementare biologische Kräfte zu verstehen, die das Leben bzw. den organischen Teil des Kosmos grundlegend beeinflussen und steuern.

Biologische Naturgewalten
Alexander Stahr
Hierzu sind die Wirkungsmechanismen und Prozesse der Evolution zu rechnen, zu denen u. a. auch die → Seuchen sowie die Phänomene der Intelligenz und des Bewusstseins gehören. Insofern ist auch der → Mensch eine Naturgewalt. Und in seinem Streben, seine Umwelt zu erforschen, zu verändern, zu gestalten und zu beherrschen, zieht er hinsichtlich des Umfanges, des Tempos und der nachhaltigen Wirkungen seines Handelns geologischen und meteorologischen Naturgewalten nicht nur gleich, sondern übertrifft sie sogar. So hat der Mensch das Relief der Erde in weitaus größerem und insbesondere schnellerem Maße verändert, als dies Naturgewalten wie → Erdbeben, → Vulkaneruptionen, → Stürme oder Wasserfluten vermögen.

Erdbeben, Vulkanausbrüche oder Bergstürze sind die Höhepunkte von stetig und über lange Zeiträume ablaufenden Prozessen. Der Mensch schafft es hingegen in Sekunden, fast ganze Berge verschwinden zu lassen, denkt man z. B. an die Sprengung des Dolomitengipfels “Col di Lana“ im ersten Weltkrieg. Biologische und abiotische Naturgewalten beeinflussen sich letztendlich gegenseitig. Beispiele sind die viel diskutierten Zusammenhänge zwischen Meteoriten-Impakts (von lateinisch impactus = eingeschlagen) und dem Aussterben von Tierarten oder die Tatsache, dass der Mensch in den Landschaftshaushalt eingreift und somit Prozesse auslöst, die dann nach natürlichen Gesetzmäßigkeiten ablaufen. Hierzu zählen die Auslösung von Felsgleitungen durch das Aufstauen von künstlichen Seen oder auch das Auslösen von Erdbeben durch den Einsturz von Bergwerksstollen oder infolge von unterirdischen Atombombentests.

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