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Seuchen

So genannte Pestsäulen in den Städten sind Zeugnisse der Ohnmacht des Menschen gegenüber → Naturgewalten biologischer Art. Dies zeigen Inschriften wie “Von Pest, Hunger und Krieg, befreie uns, o Herr!. Die World Health Organisation (WHO) verzeichnete nach dem Zweiten Weltkrieg einen drastischen Rückgang der quarantänepflichtigen Krankheiten: Cholera, Pest, Flecktypus, Pocken, Gelbfieber. Ansteckende Massenerkrankungen tauchen jedoch immer wieder neu auf. AIDS ist das jüngste Beispiel.

Pest:

Die Pest - der Schwarze Tod
Alexander Stahr
Die Pest, der "Schwarze Tod", war wohl die bislang verheerendeste Seuche in der Menschheitsgeschichte. Über 20 Millionen Menschen, ein Viertel der damaligen Bevölkerung, starben von 1346 bis 1352 in Europa. Anzeichen der Beulenpest sind rasende Kopfschmerzen mit Erbrechen; angeschwollene Lymphknoten bilden blaue oder schwarze Beulen am Körper, Bluthusten und Atemnot. Unbehandelt verläuft die Infektion nach drei bis fünf Tagen tödlich. 1894 entdeckte der schweizerische Tropenmediziner Alexandre Yersin (1863-1943), dass die Beulenpest von dem später nach ihm benannten Bakterium Yersinia pestis verursacht wird. Das Bakterium wird vom Rattenfloh auf den Menschen übertragen. Vom Menschen auf andere Menschen können die Bakterien durch Tröpfcheninfektion übertragen werden. Bei frühzeitiger Erkennung wird die Pest heute durch Antibiotika meist problemlos geheilt. Zur Vorbeugung dient das Fernhalten von Ratten in Wohnstätten.

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