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Ein Klon namens Dolly
Als die Forscher mit dem geklonten Schaf Dolly an die Öffentlichkeit gehen, ist die Nachricht eine Sensation. Denn anders als Pflanzen können höhere Tiere einen kompletten Organismus nur aus einer befruchteten Eizelle, nicht jedoch aus einer spezialisierten Körperzelle bilden – mit Ausnahme eineiiger Zwillinge, die kurz nach der ersten Teilung der Eizelle entstehen. Entsprechend skeptisch reagierten Wisenschaftler auf Campbells und Wilmuts Klonschaf. Zumal der Biologe Karl Illmensee in den achtziger Jahren behauptet hatte, drei Mäuse geklont zu haben, diese Experimente jedoch nicht wiederholen konnte - und das Klonen von Säugetieren seitdem als unmöglich galt.
Doch Campbell und Wilmut legten nach. Auf Dolly folgte das zweite Klonschaf Polly, das auch noch gentechnisch verändert war und einen menschlichen Blutgerinnungsfaktor in der Milch produzierte. 1997 gelang es Forschern auf Hawaii Mäuse zu klonen. 1998 folgten Rinder und in den Jahren danach Ziegen, Ratten, Schweine, Hunde, Katzen und viele andere Säugetiere. Bei Primaten gelang es bislang jedoch nicht, einen vollständigen Klon heranwachsen zu lassen. Von Rhesusaffen schufen Forscher der University of Beaverton (Oregon, USA) zwar Klonembryonen, doch sie gewannen daraus lediglich Stammzellen.