wissen.de Artikel
Lernort: Berufsfachschule
Wesen und Ziel der Berufsfachschulen
Berufsfachschulen sind Schulen, die entweder zu einer abgeschlossenen Berufsausbildung führen oder einen Teil einer Berufsausbildung vermitteln und damit auf eine Ausbildung vorbereiten.
Die Kultusministerkonferenz (KMK) hat in ihrer "Rahmenvereinbarung zur Berufsfachschule" die Ziele der Berufsfachschulen deshalb auch so festgelegt: "Die Berufsfachschulen haben das Ziel, Schülerinnen und Schüler in einem oder mehrere Berufe einzuführen, einen Teil der Berufsausbildung (z.B. berufliche Grundbildung) in einem oder mehreren anerkannten Ausbildungsberufen zu vermitteln oder sie zu einem Berufsabschluss in einem Beruf zu führen. Sie erweitern die vorher erworbene allgemeine Bildung und können einen darüber hinausgehenden Bildungsstand vermitteln."
Die Berufsfachschule schließt meist direkt an eine allgemein bildende Schule (von der Hauptschule bis zum Gymnasium) an und findet in der Regel als Vollzeitunterricht von etwa 30 Stunden statt. Sie ist entweder eigenständig oder als Abteilung einem regionalen Berufskolleg oder der Universität zugeordnet.
16 Länder - 16 Regelungen
Die Berufsfachschule ist äußerst vielfältig hinsichtlich der Ausbildungsrichtungen, der Aufnahmebedingungen und Ausbildungsdauer sowie der Abschlüsse. Das kommt daher, dass die Berufsfachschule wie fast alle Schulen der Kulturhoheit der Bundesländer unterliegt. Dies hat jedoch dazu geführt, dass jedes Bundesland eigene Regelungen erlassen hat. Bundesweite Regelungen gibt es dagegen nur wenige. Das Berufsfachschulwesen besteht somit in 16-facher Ausführung.
Um dennoch eine gewisse formale Vergleichbarkeit herzustellen, hat die Kultusministerkonferenz der Länder mehrere Rahmenvereinbarungen zur Berufsfachschule und zu den einzelnen Ausbildungsbereichen getroffen. Diese Vereinbarungen geben bestimmte Standards vor, lassen den Ländern jedoch auch Freiraum, um neue Schulberufe zu schaffen oder Doppelqualifikationen zu ermöglichen.