Lexikon

Drei-Lager-Theorie

Bez. für die qualitative Umorientierung der sowjet. Außenpolitik in den 1950er Jahren. Offiziell seit dem XX. Parteitag der KPdSU (1956) eingeführt, umschreibt der Begriff die nach Stalins Tod (1953) veränderte weltpolit. Lagebeurteilung in der UdSSR. Betrachtet die Zwei-Lager-Theorie die internationalen Beziehungen vor dem Hintergrund des Ost-West-Konflikts, so geht die D. vor allem auf den Neueintritt zahlreicher Staaten der Dritten Welt in die internationale Politik ein. Die infolge der Entkolonialisierung entstandenen Staaten (bes. in Afrika u. Asien) gerieten mehr u. mehr ins Kalkül der Außenpolitik der UdSSR. Aufgrund der D. sollten Wirtschafts-, Entwicklungs- u. Militärhilfeprogramme entwickelt werden, um die neutralen Staaten allmählich ins sozialist. Lager zu ziehen. Die gegenüber den westl. Ländern nur mangelhafte wirtschaftl. Potenz der UdSSR u. ihrer Verbündeten hat eine erfolgreiche Realisierung dieses Programms meist verhindert.
Helmstaedter, Natur, Naturstoff
Wissenschaft

Vom Naturstoff zur Arznei

Tiere und Pflanzen sind bis heute die wichtigste Quelle für Arzneien. Naturheilkunde und moderne Medizin stehen sich deshalb viel näher, als es ihr gegensätzliches Image vermuten lässt. von SUSANNE DONNER Dem gefriergetrockneten Leichnam sahen die Forschenden es nicht gleich an: Aber Ötzi war ein kranker Mann. Im Magen entdeckten...

Humanoide Echse mit Anzug und Aktentasche, stehende Pose, Text
Wissenschaft

Gegen die Einbahnstraße

Keine Stadt ohne Sackgassen und Einbahnstraßen. Auch von der Evolution dachte man lange, dass sie viele Organismenlinien in Sackgassen und Einbahnstraßen geschickt habe. Tatsächlich scheint das jedoch viel weniger oft der Fall gewesen zu sein, als bislang vermutet.  Über die „evolutionären Sackgassen“ des belgischen Paläontologen...