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Rußende Kaminöfen – Gemütlichkeit mit Nebenwirkungen

Draußen klirrende Kälte, drinnen ein gemütliches Feuer: Kaminöfen sind gerade in der kalten Jahreszeit beliebt. Zudem gilt Holz als günstiger, klimafreundlicher und erneuerbarer Brennstoff. Aber das stimmt leider nicht ganz. Gerade die Holzöfen können auch eine ungesunde und umweltschädliche Kehrseite haben – wenn man sie falsch bedient. Wir geben Tipps, wie es richtig geht.
AKR, 20.01.2016

Mit Holzscheiten  befeuerte Kamin- und Kachelöfen erleben zurzeit eine Renaissance. Sie sind längst wieder eine geschätzte Wärmequelle. Darauf angewiesen ist zwar kaum jemand: In den meisten Fällen dienen solche Öfen allein als Zweit-Heizung. Aber das flackernde Feuer sorgt für Gemütlichkeit. Und umweltfreundlich ist es doch auch – oder doch nicht?

Holzöfen übertreffen hierzulande sogar die Feinstaub-Emissionen des Straßenverkehrs.

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Nicht ganz. Denn das prasselnde Kaminfeuer hat auch eine gefährliche Kehrseite. Holzöfen verursachen in Deutschland jährlich geschätzte 28.000 Tonnen gesundheitsschädlichen Feinstaub. Damit liegen sie sogar über den Feinstaub-Emissionen des Straßenverkehrs. Die ultrafeinen Staub-Partikel belasten die Atemwege, dringen tief in die Lunge und bis in den Blutkreislauf vor und können Krebs auslösen. Ist der Ofen schlecht eingestellt, können sich in Wohnräumen erhebliche Mengen der gesundheitsgefährdenden Partikel ausbreiten.

Wichtig: Trockenes Brennholz und sauberer Ofen

Insbesondere veraltete und falsch befeuerte Anlagen produzieren erhebliche Mengen Feinstaub und Ruß. Auch moderne Öfen und Kessel bergen noch erhebliches technisches Verbesserungspotential. Wie aber macht man es richtig? Beim Befeuern des Ofens sollte man vor allem darauf achten, nur wirklich trockenes Holz im Ofen zu verbrennen. Feuchtes Holz rußt besonders stark und produziert so mehr Feinstaub. Das Brennholz muss darum auch unbedingt richtig gelagert werden, damit es keine Feuchtigkeit aufnimmt.

Brennholz muss unbedingt richtig gelagert werden, damit es keine Feuchtigkeit aufnimmt.

pixabay.com, krzys16 / Public Domain

Außerdem sollte der Ofen regelmäßig von einem Fachmann überprüft und gereinigt werden. Dieser kann auch die Einstellungen der Anlage überprüfen, so dass das Holz so sauber wie möglich verbrennt. Fachleute kennen sich auch mit den geltenden Gesetzen aus und können darüber informieren, ob der Ofen im Haus mit einem Rußfilter nachgerüstet werden muss.

Die wichtigsten Tipps zur Ofennutzung

  1. Holzscheite sollten möglichst aus Hartholz bestehen und trocken und sauber sein.
  2. Den Ofen nicht überladen: Zwei bis vier Scheite sind je nach Ofengröße genug. Wird der Kaminofen zu voll, rußt er stärker.
  3. Nachlegen: Legen Sie dann Holz nach, wenn die gelben Flammen kurz vor dem Verlöschen sind und noch ausreichend Glut vorhanden ist.
  4. Lüftung: Öffnen Sie beim Anzünden alle Luftklappen und schließen sie diese erst, wenn das Holz in Flammen steht.
  5. Anzündhilfen: Verwenden Sie statt Papier lieber Anzündhilfen wie wachsgetränkte Holzwolle oder Paraffin-Holzfaserblöcke.
  6. Anzünden: Die meisten legen die Anzündhilfen und dünnen Scheite nach unten und zünden den Ofen von unten nach oben an. Aber das erzeugt besonders viel Ruß. Lieber die dünnen Hölzer nach oben legen, das Feuer brennt von allein nach unten durch.

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