Wahrig Herkunftswörterbuch

mahlen

der Ausdruck geht über
mhd.
mal(e)n,
ahd.
malan, mal(e)n auf
germ.
*mala „mahlen“ zurück; Quelle ist
idg.
*mel „zerreiben, zermalmen“, das sich auch in
lat.
molere „mahlen“ und
griech.
mýle „Mühle“ bezeugen lässt; bereits seit indogermanischer Zeit wurde mit dem Begriff vor allem das Mahlen von Korn bezeichnet; zum Verb stellen sich auch Mehl als „Gemahlenes“ und malmen als eine Variante; die Zusammensetzung
Mahlstrom
bezeichnet einen gefährlichen Wasserwirbel und wurde im 18. Jahrhundert aus dem Niederländischen übernommen; gebildet aus Strom und mahlen im Sinne von „drehen, wirbeln; zermalmen“
[Info]
mahlen: Wer zuerst kommt, mahlt zuerst
Schon im frühen 13. Jahrhundert ist die Redewendung wer zuerst kommt, mahlt zuerst „wer zuerst da war, der darf auch beginnen“ literarisch verbürgt, besonders in dem um 1230 verfassten Sachsenspiegel des Eike von Repkow. In frühen Quellen hieß es wer zuerst zur Mühle kommt, doch der Zusatz zur Mühle fiel mit der Zeit weg. Vermutlich handelt es sich um eine alte Rechtsregel, die das Verhalten in der mittelalterlichen Kundenmühle betrifft, die im Gegensatz etwa zur Herrenmühle, in der der Lehnsherr Vorrechte hatte denjenigen bevorzugt behandelte, der zuerst mit seinem Korn angekommen war. Dieser Zeitaspekt wurde dann vom Mahlen von Korn auch auf andere Bereiche übertragen.