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Lange bevor der Klimawandel in aller Munde war, war man sich der Gefahren eines wachsenden Ozonlochs bewusst: Wo Ozon fehlt, erreichen zu viele krebserregende UV-B-Strahlen die Erde. Als "Ozonkiller" konnte man bereits 1974 die Fluor-Chlor-Kohlenwasserstoffe (kurz FCKW) identifizieren. Doch sollte es noch Jahre dauern, bis die Industrie bereit war, auf FCKW zu verzichten, das als Treibmittel in Sprühdosen, als Kältemittel in Klimaanlagen und Kühlschränken oder auch als Feuerlöschmittel vielfältig eingesetzt wurde. Ein schlagendes Argument für die Verzichtbarkeit von FCKW lieferte Greenpeace zusammen mit der sächsischen Firma Foron im Jahr 1992: Damals entwickelte man den ersten FCKW-freien Kühlschrank, der sich nach und nach bei allen Herstellern durchsetzen konnte. Bereits 1987 unterzeichneten 24 Regierungen und die EG-Kommission das Montrealer Protokoll, mit dem der weltweite Ausstieg aus der FCKW-Produktion und -Verwendung eingeläutet wurde. In Deutschland trat 1991 eine nationale Verordnung zum Verbot von FCKW in Kraft, die sowohl im Bezug auf die Stoffe als auch die Ausstiegsfristen deutlich schärfer war als das Montrealer Abkommen, das bis 2006 von 191 Vertragsstaaten ratifiziert worden war. Doch seien auch 20 Jahre nach Montreal erst ein Drittel der FCKW durch andere Stoffe ersetzt worden, beklagt Greenpeace. Das Ozonloch werde sich demnach nicht vor 2068 schließen.