Aktivisten für Umweltschutz und Frieden

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Wenige Jahre nach Gründung von Greenpeace wendet sich die Umweltorganisation neben der Atomkraft weiteren Themen zu, so auch dem Schutz der Wale, die seit Jahrhunderten auf grausame Weise getötet werden. Dabei müssen die Greenpeace-Aktivisten häufig ihren ganzen Mut zusammen nehmen. Erstmals im Jahr 1975 wagen sie sich mit ihren kleinen Schlauchbooten zwischen Wal und Harpune, und zwar bei einem Protest gegen russische Walfänger im Südpazifik. Einen ersten großen Erfolg im Kampf um die Wale kann die internationale Non-Profit-Organisation ein Jahr darauf erzielen: Australien beendet die Jagd auf die Wale. 1986 tritt das Walfangmoratorium der Internationalen Walfangkommission (IWC) in Kraft. 1988 gibt Island den Walfang nach einem Boykott isländischer Fischereiprodukte auf. 1994 richtet das IWC Schutzgebiete für Wale im Indischen Ozean und im Südpolarmeer ein. Japanische, isländische und norwegische Walfänger halten sich jedoch nicht an die Bestimmungen und töten die bedrohten Meeressäuger weiterhin in großem Stil. 2001 gelingt Greenpeace die Rettung einer großen Zahl von Walen. Mit der Arctic Sunrise hatten die Umweltschützer die japanische Walfangflotte aufgespürt und ihr blutiges Geschäft gestört.

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Auch die Rettung junger Seerobben hat sich Greenpeace bereits in den Anfangsjahren auf die Flagge geschrieben. Den schönen Tieren ist ihr makellos weißes Fell zum Verhängnis geworden: Um daraus teure Pelzmäntel machen zu können, erschlugen Robbenjäger jahrzehntelang völlig ungestört Tausende von Robbenbabys, vor allem in Nordkanada. Um das begehrte Fell unbrauchbar zu machen, besprühen Greenpeace-Aktivisten im Jahr 1981 zahlreiche Jungrobben in Neufundland. Eine nachhaltigere Wirkung als die spektakuläre Aktion der Greenpeace-Mitarbeiter mag das Importverbot von Fellen junger Seehunde entfaltet haben, das die Europäische Gemeinschaft 1982 verhängte. Doch noch immer geht die grausame Robbenjagd weiter, bei der viele Tiere bei lebendigem Leib gehäutet werden, wie die Tierschutzorganisation International Fund for Animal Welfare beklagt. So habe allein die kanadische Regierung die Tötung von einer knappen Million Robben in nur drei Jahren erlaubt. Ihren Tod finden die jungen Tiere an der Ostküste Kanadas, wo jedes Frühjahr Hunderttausende von Sattelrobbenweibchen so niedlichen Nachwuchs wie dieses Robbenbaby zur Welt bringen.

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Bereits 1983 startete Greenpeace seine "Antarktis-Kampagne". Aus dem Südpolargebiet soll ein Weltpark werden. Vier Jahre später errichteten die Umweltschützer eine Station in der Antarktis, um die Umweltprobleme vor Ort zu dokumentieren. 1991 die Erfolgsmeldung: Die Vereinten Nationen verlängerten den Antarktisvertrag von 1961 um weitere 50 Jahre und nahmen eine wichtige neue Klausel auf: Es dürfen in dieser Region seither keine Rohstoffe mehr abgebaut werden. Doch leidet die Antarktis nach wie vor unter großen Problemen. Im Winter 2007 haben Greenpeace-Aktivisten die gut sichtbaren Folgen der Klimaerwärmung am Südpol dokumentiert: Das Schelfeis schmilzt, der Meeresspiegel steigt. Im Jahr 1991 konnte Greenpeace einen weiteren Sieg verbuchen: Die Vereinten Nationen verurteilten die internationale Treibnetzfischerei.

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Lange bevor der Klimawandel in aller Munde war, war man sich der Gefahren eines wachsenden Ozonlochs bewusst: Wo Ozon fehlt, erreichen zu viele krebserregende UV-B-Strahlen die Erde. Als "Ozonkiller" konnte man bereits 1974 die Fluor-Chlor-Kohlenwasserstoffe (kurz FCKW) identifizieren. Doch sollte es noch Jahre dauern, bis die Industrie bereit war, auf FCKW zu verzichten, das als Treibmittel in Sprühdosen, als Kältemittel in Klimaanlagen und Kühlschränken oder auch als Feuerlöschmittel vielfältig eingesetzt wurde. Ein schlagendes Argument für die Verzichtbarkeit von FCKW lieferte Greenpeace zusammen mit der sächsischen Firma Foron im Jahr 1992: Damals entwickelte man den ersten FCKW-freien Kühlschrank, der sich nach und nach bei allen Herstellern durchsetzen konnte. Bereits 1987 unterzeichneten 24 Regierungen und die EG-Kommission das Montrealer Protokoll, mit dem der weltweite Ausstieg aus der FCKW-Produktion und -Verwendung eingeläutet wurde. In Deutschland trat 1991 eine nationale Verordnung zum Verbot von FCKW in Kraft, die sowohl im Bezug auf die Stoffe als auch die Ausstiegsfristen deutlich schärfer war als das Montrealer Abkommen, das bis 2006 von 191 Vertragsstaaten ratifiziert worden war. Doch seien auch 20 Jahre nach Montreal erst ein Drittel der FCKW durch andere Stoffe ersetzt worden, beklagt Greenpeace. Das Ozonloch werde sich demnach nicht vor 2068 schließen.

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Im Sommer 2011 hat die Bundesregierung den Atomausstieg bis 2022 beschlossen. Bis zu diesem Jahr werden alle verbleibenden Atomkraftwerke nach und nach vom Netz genommen, der Anteil der erneuerbaren Energien an der Stromerzeugung soll bis 2020 auf 35 Prozent, bis 2030 auf 50 Prozent steigen. Der Stromverbrauch in Deutschland soll indes bis 2020 um zehn Prozent sinken. Dieser Ausstieg aus der Kernkraft ist ohne Frage zum größten Teil auf das Reaktorunglück in Fukushima im März 2011 zurückzuführen. Doch hat sich in Deutschland schon seit vielen Jahren immer wieder heftiger Protest gegen Atomstrom geregt. Auch Greenpeace gehört zu den Verfechtern des sauberen Stroms und gründete 1999 den Ökostromanbieter Greenpeace Energy, der bis 2010 95.000 Kunden mit Ökostrom versorgte. Die Tochter Planet energy GmbH baut seit 2001 saubere Kraftwerke und Windparks.

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