Die guten Vorsätze der wissen.de-Redaktion

1/10

Es hätte des schönen Artikels auf sueddeutsche.de gar nicht mehr bedurft. Denn meine Entscheidung und mein Vorsatz für das neue Jahr standen da schon längst fest: „E-Mails nach Feierabend unerwünscht“. Ich möchte in Zukunft endlich smarter als mein Phone sein. Und es ausschalten. Ganz ausschalten. Nicht nur in den Flugmodus verbannen! Meine Lebenszeit ist viel zu wertvoll, als dass ich sie auch nach Ende der regulären Arbeitszeit noch dem Arbeitgeber zu opfern bereit bin. Für mich stellt sich die Frage, warum ich diese längst überfällige Absage an die Fremdbestimmung des Menschen durch von ihm selbst geschaffene Zeitfresser nicht schon viel früher vollzogen habe. Auf die Vorzüge der schlauen Mobilteile möchte ich nicht verzichten. Ich will nur selber entscheiden, wann und wie lange ich sie nutze. Denn mein Arbeitgeber nimmt mir das nicht ab, etwa indem er das Zustellen der Mails ab einem bestimmten Zeitpunkt unterlässt. Nur: Das ist ab sofort nicht mehr mein Problem ;)

 Jörg Peter Urbach, Chefredakteur

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2/10

Montagabend, 20 Uhr, kehre ich nach dem Sport heim in die WG. Der Magen kracht, ich starte eine Entdeckungstour im Kühlschrank. In „meinem“ Fach: Ein Rest Marmelade hängt trotzig im Glas, vereinsamte Silberzwiebeln dümpeln im Essig - die habe sicher nicht ich gekauft. Die Käsepackung enthält eine diättaugliche halbe Scheibe. Vielleicht findet sich die kulinarische Offenbarung im Gefrierfach? Klappe auf, da wartet eine romantische Winterlandschaft. Zwischen glitzernden Eiskristallen finde ich eine Handvoll Spinat, einige Scheiben Toast und drei Kartoffelecken. Seufzend leere ich die frostigen Funde in eine Pfanne, beziehungsweise den Toaster. Mein Vorsatz für's neue Jahr: Mehr Vorräte auf Halde.

Dagmar Oberndorfer, Redakteurin

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3/10

Mein guter Vorsatz ist ein Klassiker: wieder mehr Sport treiben. Ich hab auch schon angefangen und war heute morgen joggen. Außerdem werde ich mich im Januar zusammen mit meiner Tochter zum Volkshochschulkurs Pilates anmelden. Statt das Kind irgendwo abzuliefern, machen wir etwas zusammen. Das spart Zeit und macht mehr Spaß. Außerdem hoffe ich, dass wir so konsequenter dabei bleiben.

Monika Wittmann, freie Autorin

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4/10

Was die guten Vorsätze angeht, so bin ich am Jahreswechsel schlecht darin. Das mag zum einen damit zu tun haben, dass ich dem Datum im Kalender nicht allzuviel Bedeutung beimesse. Zum anderen kommt es daher, dass ich weder erholt noch entspannt genug bin, mich neutral zu reflektieren. Das heißt nun nicht, dass ich mir nichts zu bessern vornehme, nur meist zu anderen Zeiten. Das Ende der Sommerferien ist so ein guter Moment und war es auch im zurückliegenden Jahr. Mein Vorsatz: AUSGESCHLAFEN sein - und das auch in den Wintermonaten! Bislang hat das relativ gut geklappt. Mein Trick: Ich gehe ein- bis zweimal pro Woche mit den Kindern um 20 Uhr schlafen. Damit tanke ich so viel Schlaf, dass es für die anderen, längeren Abende reicht. Drückt mir die Daumen, dass ich es auch in 2013 durchhalte ;)

Barbara Steiger, Redakteurin

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5/10

Jedes Jahre im Winter fange ich mit dem Klettertraining in der Halle an, und jedes Jahre schaffe ich es nur zwei- oder dreimal hinzugehen! Aber vor Kurzem wurde in Landshut ein glänzende neue Kletterhalle gebaut - jetzt macht Indoor-klettern wirklich Spaß! Mein Vorsatz ist deshlab mindestens ein mal die Woche hin zu gehen und zu trainieren, damit ich im Sommer auch fit für die echten Berge bin.

Charles Kenwright, Bildredakteur

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6/10

Kurz vor Jahreswechsel – Silvester naht und die Zeit der guten Vorsätze bricht an. Doch ich habe noch nicht mal den Hauch von einer Idee. Das wundert mich nicht. Denn eigentlich bin ich ein richtiger Vorsatz-Muffel. Bei der Ich-verzichte-auf-Schokolade-Nummer kann ich nur die Nase rümpfen und auch die allseits beliebte Ankündigung, mehr Sport zu treiben, schmeckt meiner Meinung mittlerweile nach kaltem Kaffee. Am besten schlaf ich noch mal eine Nacht darüber. Vielleicht kommt ja morgen die zündende Idee. - Leider Nein. Ich hatte weder eine Vision noch eine geniale Eingebung – dafür aber einen schönen Tag. Denn ich bin mit einem Lächeln im Gesicht eingeschlafen und so auch wieder aufgewacht. So sollte es eigentlich immer sein, wünsche ich mir. „Ein Tag ohne Lächeln ist ein verlorener Tag“, wusste schon Charlie Chaplin. Wie wahr. Dies schreib ich mir auf die Fahnen – für mindestens die nächsten 365 Tage!

Irma Biebl, Redakteurin

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7/10

Eines der schönsten Erlebnisse in diesem Jahr war für mich die Teilnahme am München Marathon mit der wissen.de-Staffel. Am Ende durften wir gemeinsam ins Olympiastadion einlaufen – ein tolles Gefühl. 2013 möchte ich auf jeden Fall wieder dabei sein und mich vielleicht an den Halbmarathon wagen. Deshalb lautet mein Vorsatz für das neue Jahr: Laufen, laufen, laufen!

Andrea Lebeau, Redakteurin

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8/10

Psst, natürlich habe ich ein paar ganz persönliche Vorsätze für 2013. Da bin ich unverbesserlich. Aber die darf man doch jetzt nicht alle schon verraten!  Ein Vorhaben aber gerne: eine mehrtägige Wanderung von Berghütte zu Berghütte habe ich für das kommende Jahr fest eingeplant. Die längste am Stück dauerte bislang drei Tage – und liegt schon ein paar Jährchen zurück. Und dabei kann ich in den Bergen so richtig wieder zur Ruhe kommen und neue Energie tanken. Und wenn ich wieder im Flachland bin? Dann will ich weiter zu viel Schokolade essen - ein Laster braucht schließlich jeder -, viel Zeit mit lieben Menschen verbringen und an meinen anderen Vorsätzen basteln.  

Lena Schilder, Redakteurin

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9/10

Deutschland im Dezember: Die Weihnachtseinkäufe bereiten Stress, Glatteis und Schnupfen machen uns das Leben schwer, Gründe zum Ärgern gibt es genug. Während wir uns hier mit dem alltäglichen und saisonalen Kleinkram herumplagen, geschehen in Ägypten – dem Land, aus dem mein Vater kommt – Ereignisse eines ganz anderen Kalibers. Die Revolution von 2011 hat eine üble Wendung genommen, die Islamisten haben im Eilverfahren eine Verfassung geschrieben, die religiösen Eiferern den Weg in die Politik bereiten könnte, der Traum von Demokratie und Pluralismus ist in dem schönen Land am Nil in weite Ferne gerückt. Meine Familie tauscht über mehrere Kontinente hinweg per E-Mail Zeitungsartikel aus und diskutiert die düsteren Zukunftsoptionen für Ägypten.

Was hat das alles mit guten Vorsätzen zu tun? Das kommt jetzt: Meine wichtigste Informationsquelle seit der ägyptischen Revolution ist Twitter. Hier verfolge ich, was Journalisten, Aktivisten und auch die Gegenseite zu sagen haben, erhalte Links zu interessanten Zeitungsartikeln und Videos. Mein Problem dabei: Ich verstehe nur die englischen Tweets, aber fast alle schreiben auf Arabisch. Ich habe mich zwar durch mehrere Semester Arabisch an der Uni gequält und in Ägypten an einigen Sprachkursen teilgenommen, aber letztlich reichen meine Sprachkenntnisse gerade mal so weit, dass ich einem Taxifahrer sagen kann, wo ich hin will. Bei Witzen verstehe ich alles bis auf die Pointe. Ich weiß, worüber geredet wird, aber nicht, was darüber gesagt wird. Es hat mich mein Leben lang geärgert, dass ich nicht zweisprachig aufgewachsen bin. Und in diesen turbulenten Tagen kommt der ganze Ärger wieder hoch, weil ich mich zugehörig fühle, aber nicht mitreden kann. Damit ist jetzt Schluss: Ich werde mich also nächstes Jahr noch mal hinsetzen, Arabisch lernen, bis es irgendwann flüssiger geht, und jeden Tag ein paar neue Tweets entziffern. Und dann fahre ich vielleicht nach Ägypten und diskutiere mit den Taxifahrern die Lage im Land.

Alexandra Mankarios, freie Autorin

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10/10

Ein paar treue, dunkelbraune Augen schauen mich an. Der Schwanz wedelt zaghaft. „Ob sie wohl Zeit hat, mit mir zu knuddeln, zu spielen oder in den Wald zu gehen?“ Nein, lieber Bruno, hat sie leider nicht. Denn zu unserer Familie gehören nicht nur der geduldigste Labrador der Welt, sondern auch noch zwei berufstätige Erwachsene und zwei ziemlich zeitintensive Kinder. Als das kleine schwarze Fell-Paket vor fast zehn Jahren zu uns kam, war der Hund noch König. Heute sieht die Prioritätenliste anders aus. Der Dogsitter übernimmt dreimal die Woche die lange Tour, damit der Familienzeitplan nicht aus den Fugen gerät. Doch abends streichle ich den alten Kerl oft mit schlechtem Gewissen. 2013 wird – das ist mein Vorsatz – das Jahr des Hundes! Die Spaziergänge sollen wieder länger und spannender werden. Und die Kinder? Tja, ihr Lieben, heute ist Bruno mal wieder König!

Sandra Hermes, freie Autorin

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