Warum die Bienen sterben

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Von Kirsche bis Kürbis hängen viele Pflanzen von der Nektarlust der Biene ab, was sie für den Mensch unersetzlich macht. Hummeln, Schmetterlinge und Fliegen bestäuben zwar ebenfalls Pflanzen, den Platz der zuverlässigen Imme könnten sie jedoch nicht einnehmen: Honigbienen verrichten 80 Prozent der Bestäubearbeit. In den USA gibt es in einigen Landstrichen inzwischen so wenige Bienen, sodass Bauern während der Obstblüte extra Bienenstöcke anmieten, um eine gute Bestäubung zu gewährleisten.

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Verbote von Insektiziden gleichen einem Tauziehen: Die Imker befürchten, dass ihre Völker sterben, die Bauern, dass Schädlinge die Ernte mindern. Im Mai 2013 schränkte die EU-Kommission den Gebrauch dreier Gifte aus der Gruppe der Neonicotinoide ein, weil sie in ihnen eine Gefahr für die europäischen Bienenvölker sieht: Clothianidin, Imidacloprid und Thiamethoxam. Spätestens ab Dezember 2013 dürfen die Substanzen in den EU-Ländern beispielsweise auf Obstbäumen, Raps und Sonnenblumen nicht mehr eingesetzt werden. Für professionelle Betriebe gibt es Ausnahmen, etwa bei der Pflanzenzucht in Gewächshäusern.

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Im Bienenstaat hat jedes Tier bestimmte Aufgaben. Junge Arbeiterinnen sorgen im Stock für die heranwachsenden Larven, die Drohnen und die Königin. Später, als Baubienen, errichten sie Waben und lagern Vorräte ein. Der nächste Abschnitt ist kämpferischer: Wächterbienen verteidigen den Eingang gegen fremde Königinnen und Wespen. Zuletzt fliegen die Tiere als Sammelbienen aus, um Pollen und Nektar zu finden.

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Die schädigende Wirkung eines Insektengiftes wird an der Anzahl der Tiere gemessen, die durch eine bestimmte Menge des Wirkstoffes verenden. Aber auch wenn die Bienen nicht sterben, könne es sein, dass die betroffenen Bienen ihren Aufgaben nicht mehr kompetent nachkommen, argumentieren Imker. Ähnlich wie ein Betrunkener nicht mehr in der Lage ist, sicher Auto zu fahren, würden die Bienen beispielsweise darin versagen, die Bruttemperatur zu regulieren, und anfälliger für Krankheiten werden.

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Pestizide sind nur eine der Gefahren für die Honigbiene. Krankheiten wie die Faulbrut machen den kleinen Nutztieren zu schaffen. Außerdem sind viele Stöcke mit Parasiten befallen. Ein verbreiteter Schädling und vermutlich eine Hauptursache des Bienensterbens ist die Varroa-Milbe. Sie schwächt ihren Wirt und überträgt Virusinfektionen. Wenn ein Stock befallen ist, bleibt dem Imker in der Regel nichts anderes übrig, als selbst zur chemischen Keule zu greifen, um die Blutsauger in Schach zu halten und das Bienenvolk über den Winter zu bringen.

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Ursprünglich kommen die winzigen Spinnentiere aus Asien. Die dortige Bienenpopulation ist jedoch, anders als die westliche Honigbiene, an den Parasit angepasst. Ein gängiges Mittel, mit dem Imker in Europa gegen die Milbe vorgehen, ist Ameisensäure.

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Auf dieser Wiese ist der Tisch für Bienen reich gedeckt. Oft sieht es auf dem Land weniger bunt aus: Hoch spezialisierte Betriebe bauen auf immer größeren Flächen Raps und Mais in Monokulturen an. So steht den kleinen Nutztieren in bestimmten Monaten schier unbegrenzt Futter zur Verfügung. Sobald die Energiepflanzen und Obstbäume verblüht sind, brechen jedoch magere Zeiten an. Selbst Wiesen, auf denen Blumen wachsen könnten, werden so häufig gemäht, dass sich nur wenige Blüten finden.

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