Oberösterreich: Braunkohlenbergbau
Braunkohlenbergbau
Braunkohlenbergbau im oberösterreichischen Hausruck.
© Landesverband für Tourismus in Oberösterreich, Linz
braune bis schwarze, holzige bis erdige (Weichbraunkohle) oder dichte, feste Kohle (Hartbraunkohle), die in
Flözen von bis zu 100
m Mächtigkeit auftritt. Im
Tertiär entstanden, ist die Braunkohle die jüngste aller Kohlen, daher geringster Heizwert (8000
–30
000 kJ/kg); in der Regel haben die Weichbraunkohlen die geringeren, die Hartbraunkohlen die größeren Heizwerte. Meist nicht tief liegend und deshalb im Tagebau gewinnbar. Nach Aufbereitung werden die Stücke als
Nusskohle verwendet, die
Gruskohle wird zu
Briketts verarbeitet. Die Braunkohle ist auch chemischer Rohstoff. Durch Vergasen und Verschwelen werden wertvolle Bestandteile herausgeholt und zu Ölen und Benzin verarbeitet. Der verbleibende
Schwelkoks gilt als wertvoller Brennstoff.
Braunkohle (Ländervergleich)
Förderung von Braunkohle (in 1000 t)Land | 1985 | 1990 | 2005 |
Welt | 1 232 085 | 1 153 970 | 936 350 |
davon: |
Australien | 36 540 | 46 250 | 67 152 |
Bulgarien | 30 636 | 31 524 | 26 200 |
Deutschland | 432 823 | 348 421 | 177 882 |
Griechenland | 35 976 | 49 787 | 71 700 |
Polen | 57 746 | 68 000 | 61 636 |
Rumänien | 37 920 | 33 516 | 31 122 |
Russland | 153 3121 | 160 3001 | 75 130 |
Tschechische Republik | 98 6342 | 85 5202 | 49 125 |
Türkei | 35 484 | 43 848 | 60 868 |
Ungarn | 21 403 | 15 840 | 12 600 |
USA | 62 544 | 82 606 | 76 113 |
Hauptvorkommen: Deutschland (Kölner Bucht, Helmstedt, niederhessische Senke, Oberpfalz, Halle
–Leipzig, Niederlausitz), Polen, Bulgarien, Ungarn, Slowenien, Bosnien und Herzegowina, Tschechische Republik (Nordwestböhmen), Russland (Moskauer Becken, Ural, Sibirien), USA, China, Australien. Die Weltreserven an Braunkohle belaufen sich auf rund 4414 Mrd.
t (vor allem in Russland). Größter Produzent ist Deutschland mit einer Förderung von 175,3 Mio.
t (2008).
Durch den großen Flächenverbrauch, der das Siedlungs-, Flur- und Verkehrsgefüge vollkommen verändert, ist die Ausweitung der Tagebaue häufig umstritten. Nach Abbau der Braunkohle werden die Tagebaugebiete durch aufwändige Rekultivierungsmaßnahmen wieder nutzbar gemacht; es entstehen z. T. seenreiche Erholungslandschaften.