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Vrusschlacht

Hermannsschlacht
die Schlacht, in der 9 n. Chr. drei römische Legionen und ihre Hilfstruppen unter dem Kommando des Varus von einer Koalition germanischer Stämme (Cherusker, Chatten, Brukterer und Marser) unter Fühung des Cheruskerfürsten Arminius (fälschlich auch Hermann genannt) bis auf geringe Reste vernichtet wurden. Das Heer des Varus wurde wohl auf dem Rückmarsch vom Sommerlager in das Winterlager am Rhein in einem unwegsamen Wald-und Sumpfgebiet, in dem sich das römische Heer nicht entfalten konnte, unter Ausnutzung eines Unwetters überfallen und nach dreitägigen Kämpfen fast aufgerieben. Als Folge der Varusschlacht wurde das Gebiet zwischen Rhein und Elbe frei von römischer Herrschaft, obgleich es auch später noch militärischen Expeditionen nach Germanien gab. - Der von Tacitus als Teutoburgiensis Saltus (Teutoburger Wald) bezeichnete Schlachtort blieb trotz intensiver Forschung lange umstritten; der heutige Teutoburger Wald trägt diesen Namen erst seit dem 17. Jahrhundert. Seit 1987 betriebene systematische Ausgrabungen lieferten zahlreiche Indizen für die Möglichkeit, die Region der Varusschlacht nördlich von Osnabrück in der Kalkrieser-Niewedder Senke (Kalkriese) zu lokalisieren. Die archäologischen Funde sind über eine Strecke von mehr als 5 km verstreut. - Die Varusschlacht wurde in der Literatur u. a. von Friedrich Gottlieb Klopstock, Heinrich von Kleist und Christian Dietrich Grabbe behandelt.
Debakel im Teutoburger Wald
Debakel im Teutoburger Wald
Der römische Schriftsteller Sueton über die Schlacht zwischen Germanen und Römern am Teutoburger Wald im Jahr 9 n. Chr.:

" ... die [Niederlage] des Varus bedeutete durch die Niedermetzelung dreier Legionen samt Führer, Unterfeldherren und sämtlichen Hilfstruppen fast den Untergang des Reiches. Auf die Nachricht hiervon ließ Augustus alle Stadtteile militärisch besetzen, um keine Unruhen aufkommen zu lassen, und verlängerte sämtlichen Provinzstatthaltern ihr Kommando, um die Bundesgenossen durch erfahrene und ihnen bekannte Männer in Gehorsam zu halten. Zugleich gelobte er dem Jupiter Optimus Maximus große Spiele, wenn die Lage des Staates eine Wendung zum Besseren erfahren hätte ... Ja, es heißt, seine Verzweiflung sei so groß gewesen, dass er monatelang Haar und Bart sich wachsen ließ und oft seinen Kopf mit dem Ausruf gegen die Tür stieß: Quinctilius Varus, gib die Legionen wieder!
Den Jahrestag der Niederlage soll er stets als Klage- und Trauertag begangen haben."

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