Lexikon
Burgụnd
französisch La Bourgognehistorische Landschaft, heute Region: 31 582 km2, 1,6 Mio. Einwohner, im östlichen Frankreich, umfasst die Départements Côte d’Or, Nièvre, Saône-et-Loire und Yonne, Hauptstadt Dijon; Kernland ist das fruchtbare Saônebecken, natürliches Durchgangsland mit wichtigen Verkehrswegen zum Oberrheinischen Tiefland (Burgundische Pforte), zum Seine- und Loirebecken (Canal du Centre) und zum Rhônegebiet. Das südliche Hochburgund reicht vom Jura im Osten bis zum Morvan im Westen, das nördliche Niederburgund bis auf die Schichtstufen des Pariser Beckens, deren ostwärts gerichtete Steilkanten (Rand des Plateau de Langres, Côte d’Or) mit den Osthängen der nach Süden anschließenden Monts du Charolais und Monts du Mâconnais das beste Weinbaugebiet Frankreichs sind; Zentrum des Weinhandels ist Beaune. Erz- und Steinkohlenlager besonders im Becken Autun.
Geschichte
Das seit 461 bestehende Reich der (germanischen) Burgunder wurde 534 von den Franken unterworfen. Das Königreich Burgund entstand aus der Erbmasse des Fränkischen Reichs. Um 934 wurden Nieder- und Hochburgund zum Königreich Burgund oder Arelat vereinigt. In der Folgezeit ergaben sich enge Beziehungen zum deutschen Königtum, dessen Lehnsoberhoheit anerkannt wurde: 1156 heiratete Kaiser Friedrich I. Barbarossa Beatrix von Burgund (Freigrafschaft Burgund), 1178 wurde er in Arles zum König von Burgund gekrönt. Im späten Mittelalter kamen die westlichen Teile von Burgund unter französische Herrschaft, formal bestand jedoch die Lehnshoheit des Reichs weiter.
Das Herzogtum Burgund wurde unabhängig von den burgundischen Königreichen gegründet. 1032 fiel es an eine Nebenlinie der Kapetinger; nach deren Erlöschen wurde es 1363 von König Johann dem Guten dessen jüngstem Sohn Philipp II. (dem Kühnen) übertragen. Damit begann die große Zeit des Herzogtums Burgund; Philipp gewann durch Heirat Flandern, das Artois und die Freigrafschaft Burgund dazu. Seine Nachfolger, Johann ohne Furcht und Philipp III. (der Gute), dehnten ihre Macht weiter aus, besonders in den Niederlanden. Karl der Kühne hatte eine glänzende und machtvolle Stellung unter den europäischen Herrschern inne; er unterlag jedoch 1476 den Eidgenossen und fiel 1477 bei Nancy im Kampf gegen den Herzog von Lothringen. Um das Erbe entbrannte ein Kampf zwischen Habsburg und der französischen Krone. Der spätere Kaiser Maximilian I., der die Erbtochter Maria von Burgund geheiratet hatte, konnte die Herrschaft in den größten Teilen behaupten. Das Burgund fiel an Frankreich.

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