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Stethoskop

Alexander Stahr

Bei der Frage nach dem wichtigsten Utensil des Arztes denkt man als erstes an das Stethoskop. Dieses kleine Gerät, bestehend aus einer Art dünnem Gummischlauch mit Schallkopf, lässt im Krankenhaus unter den vielen weiß gekleideten Menschen sofort die Ärztin oder den Arzt erkennen.

Aus der ärztlichen Untersuchung ist dieses Hilfsmittel, mit dem der Arzt nicht nur die Herztöne, sondern auch die Lungen- und Darmgeräusche abhört, nicht mehr weg zu denken. Das technisch relativ einfache Stethoskop, das auf der Schallübertragung von Geräuschen aus dem Körperinneren zum Ohr des Abhörenden beruht, ist eine noch relativ junge Erfindung des frühen 19. Jahrhunderts.

Sie geht zurück auf den französischen Arzt Théophile Laennec (1781 - 1826). Laennec soll eines Tages auf den Gedanken gekommen sein, mit einem Bündel zusammen gerollten Papiers das Herz einer Patientin abzuhören. Wegen ihrer Leibesfülle konnte er den Brustkorb nicht abklopfen. Durch die Papierrolle hörte er dann das Herz viel deutlicher als mit bloßem Ohr.

Durch dieses Phänomen entwickelte man dann das Hörrohr, den Vorläufer des heutigen Stethoskops. Es bestand aus einem hölzernen oder metallenen Rohr mit trichterförmigen Erweiterungen an beiden Enden.

Um 1850 waren an allen deutschen Universitäten Kurse für Auskultation und Perkussion (Abhören und Abklopfen) üblich. In einem Lehrbuch aus dem Jahr 1868 wird das Stethoskop bereits als "Signatur des wissenschaftlichen Arztes" bezeichnet.

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