wissen.de Artikel

Armutszeugnis

Wer sich, beispielsweise, über die Apfelsorte streitet, die Adam und Eva im Paradies verkosteten, und damit über unsinnige Dinge verhandelt, »der stellt sich ein (geistiges) Armutszeugnis aus«. Diese Redensart benutzt man bei Mitmenschen, deren Denkvermögen nicht sehr weit reicht und in sehr vordergründigen Bahnen verläuft. In dieser übertragenen Bedeutung für geistige Kleingärtner ist die Redensart seit Mitte des 19. Jahrhunderts nachweisbar. Das sichtbare Armutszeugnis als Nachweis materieller Bedürftigkeit ist älter und existiert heute auch noch - im juristischen Bereich. Nur wird die behördliche Bescheinigung, dass ein mittelloser Bürger staatliche Unterstützung in Anspruch nehmen darf, seit 1980 »Erhebung zur Prozesskostenhilfe« genannt.

Weitere Artikel aus dem Wahrig Herkunftswörterbuch

Weitere Artikel aus dem Vornamenlexikon