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Woher kommt der Begriff „Amtsschimmel“?

Was tut der Amtsschimmel? Er wiehert, natürlich. Wenn es um die Schwerfälligkeit von Verwaltungen und Behördenvertretern geht, ist die österreichische Redewendung aus dem 19. Jahrhundert immer noch in aller Munde. Dabei hat der Ausdruck mit dem Pferd des berittenen Amtsboten gar nichts zu tun. Auch nichts mit Bürokraten, die auf allen Vorschriften unnötig lange »herumreiten«. Und ebenso wenig mit dem Schimmelpilz, der sich auf vermodernden Akten bildet. Vielmehr stammt dieser Schimmel von einem in der österreichischen Monarchie gebräuchlichen Musterentscheid, der »Simile« hieß. Mit Hilfe dieses Standard-Vordrucks ließen sich ähnlich lautende Anliegen schematisch und zügiger erledigen.

Aus der selben Quelle stammt übrigens auch die Redewendung: »Das wird nach Schema F erledigt«, wenn man eine Angelegenheit bürokratisch nach vorgegebenem Muster abwickelt, ohne spezielle Details zu berücksichtigen. Das »F« bezeichnete im preußischen Heer die Berichte von der Front, die immer nach einem bestimmten Muster aufgebaut waren - eben nach »Schema F«.

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