Wissensbibliothek

Asien – ein Weltteil mit sehr alten Traditionen

Mit 44,7 Mio. km² ist Asien der größte Kontinent der Erde. Zudem beherbergt Asien mit über 3,9 Mrd. Einwohnern mehr Menschen als alle anderen Kontinente zusammen. Alle großen Religionen (Christentum, Judentum, Islam, Buddhismus, Hinduismus, Konfuzianismus) haben in diesem Erdteil ihren Ursprung. Asien ist ferner ein Kontinent der Superlative: Hier liegt der höchste Berg der Erde (Mount Everest, 8846 m) und der größte Binnensee (Kaspisches Meer, 386 500 km²). Außerdem entstand im 4. Jt. v. Chr. im Süden Mesopotamiens die erste Hochkultur der Geschichte: das Reich der Sumerer.

Nord- und Zentralasien haben ein ausgesprochen kontinentales Klima mit starken Temperaturgegensätzen zwischen Sommer und Winter. Von der Arabischen Halbinsel bis zur Wüste Gobi zieht sich ein ausgedehnter Trockengürtel. Vorder- und Hinterindien sowie weite Teile von China werden durch den Monsun beeinflusst. Vom Malaiischen Archipel bis nach Indien ist tropischer Regenwald verbreitet. In Süd- und Südostasien gedeihen Monsunwälder, die während der Trockenzeit ihr Laub abwerfen; in den trockeneren Gebieten dieser Region herrschen Savannen vor. Der innerasiatische Trockengürtel ist durch Steppe, Halbwüste und Wüste gekennzeichnet. In Sibirien dehnt sich das größte Waldgebiet der Erde, die Taiga, aus.

Asien gehört zu den rohstoffreichsten Erdteilen. Besonders reich ist der Kontinent an Erdöl und -gas sowie Zinn. Zu den wichtigsten Agrarprodukten zählen Reis, Kautschuk, Jute, Baumwolle, Seide, Tee und Weizen. Die wirtschaftliche Entwicklung Asiens ist äußerst ungleich: Einem der reichsten Länder der Erde (Japan) steht mit Bangladesch eines der ärmsten gegenüber. Seit Ende der 1990er Jahre ist China das Land mit dem stärksten Wirtschaftswachstum.

Die erste Verbindung zwischen der Mittelmeerkultur und dem westlichen Asien stellten phönizische Seefahrer her. Die Feldzüge Alexanders des Großen im 4. Jh. v. Chr. brachten eine starke Erweiterung der Kenntnisse von diesem Erdteil. Im 13. Jh. kam es durch die Mongolen zur unmittelbaren Berührung zwischen Europa und Asien. Reisende wie Marco Polo (1254 bis 1324) schilderten den Glanz bisher unbekannter Kulturen. Erst spät, mit Beginn des 19. Jh., wurde schließlich Innerasien erforscht. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde der europäische Einfluss durch den US-amerikanischen abgelöst.

Kasachstan: Reich an Öl und Erdgas

Kasachstan
Amtlicher Name:
Republik Kasachstan
Fläche:
2 724 900 km²
Einwohner:
14,8 Mio.
Hauptstadt:
Astana
Amtsprache(n):
Kasachisch
Währung:
1 Tenge = 100 Tiin

Welche Bedeutung hat das Land für die Weltraumfahrt?

370 km entfernt von der kasachischen Stadt Baikonur befindet sich der wichtigste russische Raketenstartplatz für bemannte Weltraumunternehmungen. Moskau hat ihn bis 2014 von Kasachstan gepachtet.

Landesnatur

Was ist die Kasachische Schwelle?

Die bis auf 1559 m ansteigende Kasachische Schwelle erhebt sich als Gebirgszug im zentralen Teil des Landes. Sie schließt im Osten an die wüstenhaften Tiefländer der Kaspischen und Turanischen Senke an, die den Westteil Kasachstans dominieren.

Bekannt ist die Kasachische Schwelle für ihre zahlreichen abflusslosen Salzseen. Der größte unter ihnen ist der 620 km lange und nur 27 m tiefe Balchaschsee, der vom Austrocknen bedroht ist und dessen Fläche zwischen 17 500 und 22 000 km² schwankt. Zudem weist er eine Besonderheit auf: Er ist der einzige See der Erde, der zur Hälfte salzhaltig ist (Ostteil) und zur Hälfte Süßwasser enthält (Westteil).

Bevölkerung

Sind die Kasachen heute noch Nomaden?

Einst waren die Kasachen ein nomadisches Turkvolk, das auch in China und der Mongolei lebte. 1,3 Mio. fielen unter der Sowjetherrschaft der Zwangskollektivierung zum Opfer.

Die vorwiegend islamischen Kasachen (Sunniten) stellen lediglich 53,4 % der Bevölkerung. Der Anteil der Russen beträgt 30 %. Außerdem leben noch Ukrainer (5,1 %), Deutsche (3,6 %), Tataren, Usbeken, Uiguren, Weißrussen und Aserbaidschaner im Land.

Wirtschaft

Welcher Sektor trägt das Wirtschaftswachstum?

Der Öl- und Rohstoffsektor, der maßgeblich zum jährlichen Wirtschaftswachstum von rd. 9 % beiträgt. Die im Jahr 2000 entdeckten Lagerstätten zählen zu den größten Ölfunden der letzten 30 Jahre. Neben Erdöl verfügt das Land auch über Kohle, Erdgas, Eisen, Kupfer, Chrom, Zink, Gold, Silber und Mangan.

Wie viel Fläche nutzt die Landwirtschaft?

Ein Viertel. Das Land kann nicht nur den Eigenbedarf an Getreide decken, sondern sogar den Überschuss nach China exportieren.

Die Landwirtschaft, in der 22 % der erwerbstätigen Bevölkerung beschäftigt sind, ist ausgesprochen vielseitig. Im Norden wird auf fruchtbaren Schwarzerdeböden Weizen-, Hirse- und Sonnenblumenanbau mit Fleisch- und Milchviehzucht betrieben.

Geschichte

Welche Wurzeln hat das kasachische Volk?

Es entstand durch Vermischung türkischer und mongolischer Stämme. Im 11. Jh. beherrschte die Karachaniden-Dynastie das Gebiet Kasachstans, das 1219–1221 vom legendären Mongolen-Fürsten Tschingis Chan (1155 oder 1167–1227) erobert wurde. Ein kasachisches Khanat erreichte im 16. Jh. den Höhepunkt seiner Macht. In der Folgezeit wurde das Gebiet zwischen drei Stammesbünden aufgeteilt (Große, Mittlere und Kleinere Horde).

Warum suchte das Land russischen Schutz?

Ende des 17. Jh. und v. a. in der ersten Hälfte des 18. Jh. sahen sich die Kasachen fortwährenden Angriffen der westmongolischen Oiraten ausgesetzt. 1731 nahm der Stammesbund der Kleinen Horde den Schutz des russischen Zaren an, 1740 folgte die Mittlere Horde und 1742 Teile der Großen Horde. Bis 1848 verloren die drei Horden endgültig ihre autonome Stellung.

In der Folgezeit begann ein Zustrom russischer Kolonisten sowie die Islamisierung durch Tataren aus Kasan. Ein Aufstand gegen die zaristische Herrschaft wurde 1916 blutig niedergeschlagen. 1920 wurde die Kirgisische Autonome Sozialistische Sowjetrepublik im Rahmen der RSFSR gegründet. Sie wurde 1925 in Kasachische ASSR umbenannt und 1936 zur Unionsrepublik erhoben. Die Kollektivierung der Landwirtschaft war begleitet von einer zwangsweisen Sesshaftmachung der nomadisierenden Kasachen.

Wer ist Nursultan Nasarbajew?

Der seit 1990 amtierende Präsident. Mit autoritärem Führungsstil führte der ehemalige KP-Vorsitzende das Land nach dem Zusammenbruch des Kommunismus in die Unabhängigkeit. 2000 sicherte sich Nasarbajew (* 1940) per Gesetz weit reichenden politischen Einfluss auf Lebenszeit.

Mit seinem autoritären Führungsstil stieß Nasarbajew bei der politischen Opposition sowie im Ausland immer wieder auf Kritik. Daran änderte auch die von ihm im Februar 2005 angekündigte Demokratisierungsinitiative nichts. Das Vertrauen gegenüber dem Präsidenten schwand rapide, nachdem im Februar 2006 der Oppositionspolitiker Altynbek Sarsenbajew ermordet worden war. Um das Land aus dieser Vertrauenskrise zu führen, rief Nasarbajew im März 2006 eine staatliche Reformkommission ein, der auch Oppositionelle angehören.

Wussten Sie, dass …

Kasachstan bis zu 5000 m hoch ist? Im äußersten Südosten hat Kasachstan Anteil an den Ausläufern von Tian Shan und Altai und erreicht dort seine größte Höhe von 4973 m.

nur gut 40 % der Bewohner die offizielle Staatssprache beherrschen? Hauptverkehrssprache ist Russisch, das von 83 % der Bevölkerung gesprochen wird.

Kirgisistan: Zerklüftetes Hochgebirgsland

Kirgisistan
Amtlicher Name:
Kirgisische Republik
Fläche:
199 900 km²
Einwohner:
5,3 Mio.
Hauptstadt:
Bischkek
Amtsprache(n):
Kirgisisch, Russisch
Währung:
1 Kirgisistan-Som = 100 Tyin

Landesnatur

Wo liegt eigentlich Kirgisistan?

Kirgisistan liegt in Zentralasien. Das Hochgebirgsland grenzt im Norden an Kasachstan, im Westen an Usbekistan, im Süden an Tadschikistan und im Südosten an China.

Die zum Teil vergletscherten Hochgebirgsketten des östlichen Alai und des Tian Shan gipfeln im 7439 m hohen Pik Pobedy. Die Hälfte der Landfläche liegt höher als 3000 m. Zwischen den meist westöstlich verlaufenden Gebirgsketten sind breite Täler (Fergana Becken, Tschu- und Talas-Tal) eingeschoben, in die zum Teil Seen eingebettet sind.

Bevölkerung

Zu welchem Volk gehören die Kirgisen?

Kirgisen sind Angehörige des Turkvolks und bekennen sich mehrheitlich (75 %) zum sunnitischen Islam.

Ein Konfliktpotenzial sind ethnische Spannungen zwischen Kirgisen und Usbeken. Es kam wiederholt zu Auseinandersetzungen zwischen beiden Volksgruppen. Die v. a. im Handel und in der Landwirtschaft tätigen Usbeken fühlen sich aufgrund ihrer städtischen Lebensweise den bis 1970 meist nomadisierenden kirgisischen Viehzüchtern überlegen.

Wirtschaft

Was ist die Basis der kirgisischen Wirtschaft?

Die Landwirtschaft, die rd. 35 % zum BIP beiträgt. Auf dem zum größten Teil künstlich bewässerten Ackerland werden Baumwolle, Getreide, Obst, Tabak und Zuckerrüben angebaut. Ansonsten überwiegt die teilweise noch nomadisch betriebene Viehwirtschaft (Schafe, Ziegen), die v. a. der Wollgewinnung dient.

Die wichtigsten Industriezweige sind die Nahrungsmittel- und Textilindustrie, in der Baumwolle und Wolle sowie die Seide aus der Seidenraupenzucht verarbeitet werden.

Wussten Sie, dass …

fast 50 % der Landesfläche als Gebirgsweiden genutzt werden können?

der inoffizielle Name »Kirgisien« eine Eindeutschung der russischen Bezeichnung ist, wie sie in der Zarenzeit und der Sowjetzeit üblich war?

Tadschikistan: Hoffnung auf Erdölreserven

Tadschikistan
Amtlicher Name:
Republik Tadschikistan
Fläche:
143 100 km²
Einwohner:
6,3 Mio.
Hauptstadt:
Duschanbe
Amtsprache(n):
Tadschikisch
Währung:
1 Somoni = 100 Diram

Landesnatur

An welche Länder grenzt Tadschikistan?

Die vier Nachbarländer des zentralasiatischen Staates sind Afghanistan, Usbekistan, Kirgisistan und China. Besonders schwierig ist die Sicherung der über 1300 km langen Grenze zu Afghanistan. Den Drogenschmuggel aus dem Nachbarland kann Tadschikistan nicht aus eigener Kraft unterbinden.

Tadschikistan ist ein sehr gebirgiges Land. Es umfasst die westlichen Gebirgszüge des Alai und das südliche Vorland beiderseits des Wachsch, die Südabdachung des Transalai, die waldlosen, stark vergletscherten Ketten des Pamir, die im 7495 m hohen Pik Somoni (bis 1998 Pik Kommunisma) gipfeln, sowie den westlichen Teil des fruchtbaren Ferganatals. Das Klima in Tadschikistan ist durch die Höhenlage relativ kühl.

Bevölkerung

Sind die Tadschiken Muslime?

80 % bekennen sich wie die Nachbarvölker zum Islam (Sunniten). Im Unterschied zu den benachbarten Turkmenen, Usbeken und Kirgisen, die zu den Turkvölkern zählen, sind die Tadschiken jedoch ein Teil der iranischen Völkerfamilie.

Wirtschaft

Was ist das wichtigste Agrarprodukt?

Baumwolle, deren Anbau meist auf bewässerten Flächen erfolgt. Die Forcierung des Baumwollanbaus in Monokulturen erfolgte allerdings auf Kosten des Getreideanbaus und hat Tadschikistan von Nahrungsmittelimporten abhängig gemacht. Obwohl die raue, gebirgige Landesnatur die landwirtschaftliche Nutzung stark einschränkt, arbeiten rd. 66 % der Erwerbstätigen im Agrarsektor.

Übrigens: 50 % der Staatseinnahmen werden durch Erdölförderung gedeckt, die maßgeblich zum Wirtschaftswachstum beiträgt.

Geschichte

Gehörte das Land früher zur Sowjetunion?

Ja. Am 1991 erklärte sich Tadschikistan für unabhängig. Danach brach ein blutiger Machtkampf zwischen prokommunistischen und islamisch-demokratischen Gruppen aus. Bis 1997 forderte der Bürgerkrieg über 100 000 Todesopfer. Erst im Juni 1997 konnte auf Grund von russischen und iranischen Vermittlungsbemühungen ein Friedensabkommen unterzeichnet werden. Dennoch brachen auch in der Folgezeit wiederholt Gefechte aus, sodass eine Stabilisierung erschwert wurde.

Usbekistan: Das Land der Wüsten

Usbekistan
Amtlicher Name:
Republik Usbekistan
Fläche:
447 400 km²
Einwohner:
26,5 Mio.
Hauptstadt:
Taschkent
Amtsprache(n):
Usbekisch
Währung:
1 Usbekistan-Sum = 100 Tijin

Landesnatur

Warum schrumpft der Aralsee?

Verdunstung, geringe Niederschläge, sowie eine hohe Wasserentnahme zu Bewässerungszwecken aus den beiden Zuflüssen Amudarja und Syrdarja lassen den Wasserspiegel des Aralsees dramatisch sinken.

Ehemals war der See rd. 68 000 km² groß, mittlerweile schrumpfte er auf 33 640 km². Er wurde bereits in einen großen und einen kleinen Aralsee gespalten und droht zu einem Salzsumpf auszutrocknen. Fischerei und Schifffahrt mussten inzwischen vollständig eingestellt werden. Zudem ist der ehemals riesige See stark mit Pestiziden und anderen Schadstoffen belastet. Durch die Austrocknung des Sees gelangen diese Giftstoffe über den Wind zunehmend in die Umwelt.

Welche Wüste erstreckt sich in Usbekistan?

Die Kies- und Sandwüste Kysylkum (»rote Wüste«), die fast die Hälfte der Landesfläche einnimmt. Ihren Namen verdankt sie dem roten Sand, der die zahlreichen Ebenen der Wüstenlandschaft bedeckt. Insgesamt bestehen drei Viertel des Landes aus Wüsten.

Wirtschaft

Warum ist Baumwolle für das Land so wichtig?

Usbekistan entwickelte sich zum drittgrößten Baumwollexporteur. Knapp 80 % der landwirtschaftlichen Nutzfläche entfallen auf den Baumwollanbau.

Neben dem Baumwollanbau basiert die Wirtschaft auf der Erdgasförderung. Wichtigste Industriezweige sind Petrochemie und Textilindustrie. Von Bedeutung ist auch die Karakulschaf- und Seidenraupenzucht. An Bodenschätzen gibt es außer Erdgas noch Erdöl, Kohle, Buntmetalle und Gold.

Geschichte

Wer war Namenspatron der Usbeken?

Die Usbeken leiten ihren Namen von Usbek (Ösbek) her, dem im 14. Jh. herrschenden Khan der Goldenen Horde, der sie zu einem Stammesverband zusammenschloss.

Seit Ende des 16. Jh. kam es zu usbekischen Staatsgründungen (Khanate Buchara, Chiwa und Kokand). Im 19. Jh. geriet das Gebiet unter die Kontrolle des Zarenreiches, 1924 wurde es sowjetische Unionsrepublik. 1991 erklärte das Land seine Unabhängigkeit.

Wussten Sie, dass …

die Seidenstraße auch durch Usbekistan verläuft? Die Stadt Buchara war ein wichtiger Verkehrsknotenpunkt der südlichen Seidenstraße.

Turkmenistan: Republik am Kaspischen Meer

Turkmenistan
Amtlicher Name:
Republik Turkmenistan
Fläche:
488 100 km²
Einwohner:
4,9 Mio.
Hauptstadt:
Aschchabad
Amtsprache(n):
Turkmenisch
Währung:
1 Turkmenistan-Manat = 100 Tenge

Wirtschaft

Was ist der wichtigste Rohstoff des Landes?

Turkmenistan verfügt über bedeutende Erdgasreserven sowie enorme Erdölvorkommen. Über die tatsächliche Größe der Reserven herrscht aber noch Unsicherheit. Wegen ausbleibender Investitionen ist ein Großteil der geschätzten Vorkommen noch nicht ausreichend erschlossen.

Das Land ist wirtschaftlich noch wenig entwickelt. Wichtigste Industriezweige sind die chemische und die Textilindustrie.

Landesnatur

Ist das Land ein Wüstenstaat?

Mehr als 85 % der Landesfläche werden von Wüste und Trockensteppe bedeckt. Der größte Teil entfällt auf die Sandwüste Karakum, die an den Rändern von den Flüssen Amudarja, Murgab und Tedschen durchflossen wird. Am Kaspischen Meer im Westen greift die weitgehend ausgetrocknete Bucht des rd. 13 000 km² großen Kara-Bogas-Gol tief ins Land. Das Klima ist kontinental geprägt.

Übrigens: Turkmenistan liegt bis zu 81 m unter dem Meeresspiegel. Das ganze Land ist recht eben, nur im Süden erhebt sich das Faltengebirge des Koppeh Dagh (bis 3191 m).

Bevölkerung

Seit wann gibt es ein turkmenisches Volk?

Eigentlich erst seit dem 20. Jh. Zuvor waren die Turkmenen, die zu den Turkvölkern zählen, jahrhundertelang in zahlreiche Stämme zersplittert, die sich nur gelegentlich für kriegerische Unternehmungen zu Stammesbünden zusammenschlossen. Neben den rd. 73 % Turkmenen leben heute Russen (9,8 %), Usbeken (9 %) sowie zahlreiche andere Volksgruppen (u. a. Tataren) im Land.

Aserbaidschan: Erdöllieferant am Kaspischen Meer

Aserbaidschan
Amtlicher Name:
Republik Aserbaidschan
Fläche:
86 600 km²
Einwohner:
8,4 Mio.
Hauptstadt:
Baku
Amtsprache(n):
Aserbaidschanisch
Währung:
1 Aserbaidschan-Manat = 100 Gepik

Landesnatur

Wie heißt der größte Binnensee der Erde?

Das Kaspische Meer ist mit einer Fläche von 386 500 km² der weltgrößte Binnensee. Er ist damit größer als Deutschland.

Im Südteil ist das abflusslose Gewässer bis zu 1025 m tief. Neben Aserbaidschan grenzen Turkmenistan, Kasachstan, Russland und Iran an den See.

Wasserentnahme für die Landwirtschaft und Verdunstung senken den Wasserspiegel stetig und gefährden das ökologische Gleichgewicht. Der See ist ein bedeutendes Fischfanggebiet (u. a. Stör und Zander). Die wichtigsten Häfen sind die aserbaidschanische Hauptstadt Baku und die russische Stadt Astrachan. Am südlichen Westufer gibt es reiche Erdölvorkommen.

Wirtschaft

Wofür ist die Stadt Baku bekannt?

Für Erdöl, das im Gebiet der Stadt gefördert wird. Die aserbaidschanische Ölindustrie erwirtschaftete 2005 rd. 67 % des BIP. Ende des 19. Jh. war das Land sogar der größte Erdölproduzent der Welt. Mit ausländischer Hilfe werden seit einiger Zeit neue Lagerstätten im Kaspischen Meer erschlossen. Neben Erdöl ist auch Erdgas eine wichtige Ressource.

Die bedeutendsten Industriezweige in Aserbaidschan sind neben der petrochemischen die Textil- und Hüttenindustrie sowie der Maschinenbau. Die Stauanlage von Mingetschaur und ein weit verzweigtes Bewässerungssystem ermöglichen einen intensiven Ackerbau in der Trockensteppe. Angebaut werden Baumwolle, Getreide und Gemüse. Im wesentlich feuchteren Tiefland von Lenkoran gedeihen Tee und Zitrusfrüchte, in den Vorbergen und Tälern Obst, Wein und Tabak.

Geschichte

Was ist Bergkarabach?

Eine mehrheitlich von Armeniern bewohnte, aber seit 1920 zur Aserbaidschanischen SSR gehörende autonome Enklave im Südosten des Kleinen Kaukasus. 1988 erklärte Bergkarabach seinen Anschluss an die Armenische SSR. Sowohl die Moskauer Zentralregierung als auch der aserbaidschanische Oberste Sowjet sahen diesen Beschluss als ungültig an. In der Folgezeit kam es zu militärischen Auseinandersetzungen.

Im Zuge des Zerfalls der UdSSR erklärte Aserbaidschan 1991 seine Unabhängigkeit. Der Streit um Bergkarabach entwickelte sich zu einem Krieg mit Armenien. Russische Vermittlungsbemühungen führten 1994 zu einem Waffenstillstandsabkommen. Ein Jahr später wurde eine neue Verfassung verabschiedet.

Georgien: Land im Kaukasus

Georgien
Amtlicher Name:
Republik Georgien
Fläche:
69 700 km²
Einwohner:
4,5 Mio.
Hauptstadt:
Tbilissi
Amtsprache(n):
Georgisch
Währung:
1 Lari = 100 Tetri

Landesnatur

Welches Gebirge prägt das Land?

Der Kaukasus. Den Norden des Landes durchziehen die zum Teil dicht bewaldeten Gebirgsketten des Großen Kaukasus (im Kasbek 5047 m) mit ihren stark vergletscherten Kämmen. Den Süden Georgiens bestimmt der Kleine Kaukasus, dessen Gebirgszüge über 3000 m Höhe erreichen. Dazwischen liegen die dicht besiedelten und landwirtschaftlich genutzten Flusstäler des Rioni und der oberen Kura. Am Schwarzen Meer herrscht subtropische Vegetation. Über ein Drittel Georgiens ist bewaldet.

Bevölkerung

Welche Sprachen sprechen die Einwohner?

Die Georgier, die mit rd. 72 % die Mehrheit bilden, sowie die Adscharen und Abchasen sprechen kaukasische Sprachen, die Armenier (8 %), Osseten und Griechen indoeuropäische Sprachen, die Russen (6 %) eine slawische Sprache und die Aseri (Aserbaidschaner, 6 %) eine Turksprache.

Übrigens: Der nationalen Eigenständigkeit der Adscharen, Abchasen und Osseten wurde durch die Einrichtung eigener Verwaltungseinheiten Rechnung getragen.

Geschichte

Was leistete Eduard Schewardnadse?

Der georgische Politiker war 1985–1990 Außenminister der Sowjetunion. Er suchte die Entspannung mit dem Westen und förderte die deutsche Wiedervereinigung. 1992 wurde er zum Vorsitzenden des georgischen Parlaments (Staatsoberhaupt) und 1995 zum Staatspräsidenten gewählt.

Während seiner Amtszeit kam es zu Nationalitätenkonflikten mit Abchasien und Südossetien. Schewardnadse gelang es dennoch, den staatlichen Zusammenbruch des Landes zu verhindern. Im Laufe der Zeit verlor er aber durch Korruption und wirtschaftlichen Niedergang den Rückhalt der Bevölkerung. Im Jahr 2003 erzwang die Opposition durch unblutige Demonstrationen Schewardnadses Rücktritt. Die Bevölkerung wählte Michail Saakaschwili, den Gründer der Partei Nationale Bewegung und Führer bei den Massenprotesten gegen Schewardnadse, zum neuen Präsidenten.

Wussten Sie, dass …

sich im 9. Jh. unter der Dynastie der Bagratiden die Einigung des Landes vollzog?

Georgien in der Sowjetära 95 % des Unionsaufkommens an Tee produzierte?

das Land in georgischer Sprache »Sakartvelo« heißt?

Armenien: Gebirgsland mit christlicher Tradition

Armenien
Amtlicher Name:
Republik Armenien
Fläche:
29 743 km²
Einwohner:
3,0 Mio.
Hauptstadt:
Eriwan
Amtsprache(n):
Armenisch
Währung:
1 Dram = 100 Luma

Landesnatur

Wo soll Noahs Arche gestrandet sein?

Laut der Erzählung in der Bibel (Genesis 6,19) soll Noah nach der Sintflut mit seiner Arche in der weiteren Umgebung des Ararat, einem erloschenen Vulkan im Hochland von Armenien, gelandet sein.

Obwohl der 5197 m hohe Große Ararat auf dem Staatsgebiet der Türkei liegt, gilt er als armenisches Nationalsymbol und ist auch im Wappen abgebildet.

Warum ist das Land so erdbebengefährdet?

Armenien liegt in einer tektonisch äußerst aktiven Region. Es befindet sich genau an der Linie, wo die Eurasische und die Arabische Platte zusammenstoßen, weshalb es häufig zu Erdstößen kommt. Das letzte schwere Erdbeben ereignete sich im Dezember 1988. Nach offiziellen Angaben kamen dabei 25 000 Menschen ums Leben. In Leninakan (dem heutigen Kumajri) wurden rd. 40 % der Gebäude zerstört.

Wirtschaft

Worauf basiert die Landwirtschaft?

In erster Linie auf der Viehzucht (Rinder und Schafe), die auf Gebirgsweiden betrieben wird. Die Landwirtschaft trägt rd. 40 % zur Wirtschaftsleistung bei.

In den Hochlandsteppen erfolgt der Anbau von Getreide. Auf bewässerten Feldern wachsen u. a. Zuckerrüben und Baumwolle. An Bodenschätzen gibt es u. a. Kupfer und Gold.

Geschichte

Wieso war Armenien der erste christliche Staat?

Weil schon im Jahr 301 das Christentum Staatsreligion wurde. Dies wurde zu einem wichtigen Faktor für die Entwicklung einer eigenen Identität.

Das Gebiet des heutigen Armenien war eines der ältesten Zentren der menschlichen Zivilisation. Das Volk der Armenier ist seit etwa 600 v. Chr. nachweisbar. Im 2. und 1. Jh. v. Chr. war Armenien ein bedeutendes Königreich, bis es 66 v. Chr. die Oberhoheit Roms anerkennen musste. Seit der 2. Hälfte des 7. Jh. war Armenien zum größten Teil arabischer Oberhoheit unterstellt. Seit Ende des 15. Jh. war es Streitobjekt zwischen Osmanischem und Persischem Reich. 1920 wurde das Land sowjetische Republik. 1991 erlangte Armenien schließlich die Unabhängigkeit.

Türkei: Brücke zwischen Asien und Europa

Türkei
Amtlicher Name:
Republik Türkei
Fläche:
779 452 km²
Einwohner:
72,3 Mio.
Hauptstadt:
Ankara
Amtsprache(n):
Türkisch
Währung:
1 Neue Türkische Lira = 100 Neue Kuruş

Landesnatur

Zwischen welchen Meeren liegt das Land?

Im Norden grenzt die Türkei an das Schwarze Meer, im Westen und Süden an das Mittelmeer (Ägäis). Das Marmarameer trennt die europäische und die asiatische Türkei. Insgesamt verfügt das Land über mehr als 8000 km Küsten.

Den Großteil der asiatischen Türkei bildet das Hochland von Anatolien. Die flache, teilweise abflusslose, von Steppe bedeckte Schüssel wird von einzelnen, meist vulkanischen Gebirgsstöcken überragt. Das Hochland wird im Norden vom Pontischen Gebirge (3937 m) und im Süden vom Taurus (3734 m) gerahmt. Südlich des Antitaurus geht das Land in die Syrische Wüste über.

Wie viel Prozent des Landes liegen in Europa?

Der zum europäischen Kontinent zählende Teil der Türkei umfasst eine Fläche von rd. 23 000 km², also nicht einmal 3 % der gesamten Landesfläche. Er besteht hauptsächlich aus dem flachen, von Mittelgebirgen gesäumten Tafelland Ostthrakien.

Bevölkerung

Wo leben die meisten Menschen?

Nach wie vor zieht es die Menschen von den ländlichen Gebieten in die Städte. So ist der Anteil der städtischen Bevölkerung von 24 % (1950) auf 75 % (2000) gestiegen. Am dichtesten ist der europäische Teil besiedelt, v. a. im Ballungsraum um Istanbul, im asiatischen Teil nimmt die Bevölkerungsdichte nach Osten ab.

Sind die Türken religiös?

Rd. 99 % der Bevölkerung sind Muslime (überwiegend Sunniten), etwa 1 % Christen verschiedener Bekenntnisse. Im alltäglichen Leben spielt die Religion eine wichtige Rolle. Seit Mustafa Kemal Pascha (der spätere Atatürk) sind Staat und Religion in der Türkei getrennt.

Wirtschaft

Mit welchen Gütern handelt die Türkei?

Auf dem Gebiet der Landwirtschaft, die mehr als 15 % der Ausfuhr liefert, werden v. a. Baumwolle, Tabak, Südfrüchte, Getreide, Wolle, Obst und Gemüse exportiert. Von den umfangreichen Bodenschätzen werden in erster Linie Chrom und Kupfer ausgeführt.

Die wichtigsten Industriezweige sind Textil- und chemische, daneben Metall-, Papier-, Nahrungsmittel-, Glas-, keramische, Zement- und Tabakindustrie sowie Eisen- und Stahlerzeugung. Die Industrie trägt rd. 25 % zum BIP bei. Bedeutend sind auch die Teppichknüpferei und der Tourismus u. a. am Marmarameer und der Südküste (»Türkische Riviera«).

Geschichte

Wer legte den Grundstein für das Osmanenreich?

Osman I. Ghasi (1259–1326). Zunächst eroberte er als Vasall der Seldschuken byzantinisches Gebiet in Kleinasien, bevor er 1300 den Titel eines Sultans annahm und das Osmanische Reich gründete.

Durch zahlreiche Eroberungen expandierte das Reich rasch. Mehmed II. konnte 1453 Konstantinopel einnehmen (Ende des Byzantinischen Reichs). 1459 wurden Serbien, 1461 Griechenland, 1463 Bosnien und 1479 Albanien türkische Provinzen. Selim I. eroberte 1516/17 Syrien, Palästina, Ägypten und Gebiete Nordafrikas.

Welche europäische Hauptstadt belagerte Süleiman der Prächtige?

Wien. Die Türkenbelagerung der österreichischen Hauptstadt dauerte vom 27. 9. bis zum 14. 10. 1529. Trotz des Einsatzes von Artillerie konnte die 150 000 Mann starke Armee von Süleiman die schwer beschädigten Befestigungen nicht stürmen. Als ein letzter Sturmangriff scheiterte und ein Entsatzheer nahte, hoben die Türken angesichts des nahenden Winters die Belagerung auf.

Die erfolglose Wienbelagerung konnte die Macht von Süleiman II., den Prächtigen (1494 bis 1566), nicht erschüttern. Unter ihm erreichte das Osmanische Reich seinen Höhepunkt. Er eroberte 1521 Belgrad, 1522 Rhodos und in der Schlacht bei Mohács am 29. 8. 1526 Ungarn. 1534 nahm er den Persern Tabriz und Bagdad und unterwarf Tripolitanien und Algerien der türkischen Oberhoheit. Süleiman förderte Architektur und Literatur – er selbst verfasste unter dem Namen Muhibbi etwa 3000 Gedichte – und gab dem Osmanischen Reich eine neue innere Organisation.

Wie hieß Istanbul früher?

Istanbul hieß bis zum Jahr 330 Byzanz, danach Konstantinopel und war seit 395 die Hauptstadt des Oströmischen Reichs. 1453 wurde sie von den Türken erobert und war bis 1923 die Hauptstadt des Osmanischen Reichs bzw. der Türkei. Die größte Stadt der Türkei ist eine pulsierende Metropole. Orientalischer Stadtcharakter, Residenzbauten im byzantinischen Baustil, zahlreiche Museen und Moscheen sowie der größte Basar der Welt locken jährlich zahlreiche Touristen in die Stadt.

Als führendes Bildungszentrum der Türkei besitzt Istanbul sechs Universitäten, mehrere Hochschulen und ist Sitz des internationalen Forschungszentrums für islamische Geschichte, Kunst und Kultur. Wirtschaftlich sind vor allem Handel, Finanz- und Verlagswesen von Bedeutung.

Wer war Atatürk?

Mustafa Kemal Pascha (1881–1938), der 1934 den Ehrentitel Atatürk (»Vater der Türken«) erhielt.

Kemal Pascha stellte sich zunächst an die Spitze der nationalen Bewegung und vertrieb 1921/22 die Griechen aus Anatolien. Nachdem die Nationalversammlung die Türkei am 29. 10. 1923 zur Republik erklärte, wurde Kemal Pascha der erste Staatspräsident. Er leitete umfangreiche Reformen ein, die die rückständige Türkei zu einem modernen Land formen sollten. Dazu zählten die Übernahme westeuropäischer Rechtssysteme, die strikte Trennung von Staat und Religion, die Einführung der Lateinschrift, die rechtliche Gleichstellung der Frau sowie der Aufbau einer eigenen Industrie unter Zurückdrängung des ausländischen Einflusses.

Nach dem Tod Kemal Paschas wurde Ismet Inönü Staatspräsident und führte Atatürks Politik fort. V. a. die Armee verstand sich in der Folge als Hüter des sog. Kemalismus.

Wann wird die Türkei EU-Mitglied?

Im Jahr 2004 beschlossen die Staats- und Regierungschefs der Europäischen Union die Aufnahme von Beitrittsverhandlungen mit der Türkei, die seit Oktober 2005 laufen.

Im Hinblick auf die angestrebte EU-Mitgliedschaft führte der seit 2002 amtierende Ministerpräsident Recep Tayyip Erdogan von der gemäßigt islamistischen Partei für Gerechtigkeit und Entwicklung (AKP) tief greifende Verfassungs- und Gesetzesänderungen durch. Geht es nach dem Willen der türkischen Regierung und der Mehrheit der Bevölkerung, soll das Land bald ein Teil der Europäischen Union sein. Einige Mitgliedsstaaten stehen einem türkischen Beitritt jedoch skeptisch gegenüber. Die Beitrittsgegner führen als Argumente v. a. zu große kulturelle und religiöse Unterschiede sowie die Frage nach Menschenrechtsverletzungen an.

Wussten Sie, dass …

die Tulpe die Nationalblume der Türkei ist? Sie symbolisiert Leben und Fruchtbarkeit. Erst im 16. Jh. kam die Tulpe nach Europa und wurde dort schnell zur Modepflanze.

sich zwei antike Weltwunder auf türkischem Boden befinden? Der Tempel der Artemis wurde Mitte des 6. Jh. v. Chr. in Ephesos errichtet und die Reste des Mausoleums von Halikarnassos (um 335 v. Chr.) kann man im heutigen Bodrum bewundern.

die Hagia Sophia in Istanbul seit 1934 ein Museum ist?

Welches ist die größte Minderheit?

Die Kurden, die rd. 20 % der Bevölkerung stellen und hauptsächlich in der östlichen Türkei leben. Sie waren früher Nomaden und sind heute v. a. sesshafte Ackerbauern und Viehzüchter. Berühmt sind ihre kunstvollen Knüpfteppiche. Die Türkei verfolgte gegenüber den Kurden eine stetige Türkisierungspolitik. Kurdische Aufstände wurden zwischen 1925 und 1937 mit Waffengewalt niedergeschlagen. Die kurdischen Autonomiebestrebungen radikalisierten sich in den 1980er Jahren aufgrund der anhaltenden Repressionen. Die 1978 gegründete PKK (Arbeiterpartei Kurdistans) begann einen Guerillakrieg gegen die türkische Armee, der sich 1991 verschärfte. 1999 gelang die Festnahme des PKK-Führers Abdullah Öcalan, der wegen Hochverrats zu einer lebenslangen Haftstrafe verurteilt wurde. Zahlreiche PKK-Kämpfer setzten sich in den Nordirak ab.

Syrien: Antike Handelsmacht in Vorderasien

Syrien
Amtlicher Name:
Arabische Republik Syrien
Fläche:
185 180 km²
Einwohner:
18,2 Mio.
Hauptstadt:
Damaskus
Amtsprache(n):
Arabisch
Währung:
1 Syrisches Pfund = 100 Piastres

Landesnatur

Was ist der Antilibanon?

Ein Gebirge, dessen Bergketten stark verkarstet sowie weitgehend entwaldet sind und das die Grenze zum Libanon bildet. Die höchste Erhebung ist der Talaat Musa (2629 m). Am Ostfuß des Antilibanon liegt die Hauptstadt Damaskus in einer Oase. Südlich setzt sich der Antilibanon im Hermongebirge fort.

Hinter der schmalen Küstenebene erhebt sich das Alauitengebirge. Östlich der Gebirge erstreckt sich das vom Euphrat durchflossene syrische Tafelland. Es geht nach Südosten in die Syrische Wüste über und reicht nach Nordosten an die Steppengebiete des Irak heran.

Übrigens: Syrien gehört zum Gebiet der subtropischen Winterregenzone. Die Sommer sind niederschlagsfrei und heiß; im Winter sind Nachtfröste und Schneefall in klimatisch ungünstigen Lagen nicht selten.

Wirtschaft

Welche Rolle spielt Erdöl?

Die Erdölförderung deckt rd. 50 % der Staatseinnahmen. Zum einen kommt den 1958 entdeckten und seit 1968 ausgebeuteten Erdölvorkommen bei Ayn Diwar im Nordosten eine große wirtschaftliche Bedeutung zu. Zum anderen ist Syrien ein wichtiges Erdöltransit- und -verschiffungsland.

Grundlage der syrischen Wirtschaft ist bis heute die Landwirtschaft, in der 32 % der Erwerbstätigen beschäftigt sind und die 26 % des BIP erwirtschaftet. Wichtigste Anbauprodukte sind Baumwolle, Weizen und Gerste sowie Gemüse und Früchte. Die Viehwirtschaft ist Existenzgrundlage für die halb- und vollnomadischen Beduinenstämme. Wichtigster Industriezweig ist die Textilindustrie.

Geschichte

Gegen wen kämpfte das Land im Sechstagekrieg?

Gegen Israel. Nachdem Syrien eine drohende Haltung gegenüber dem Nachbarstaat angenommen hatte, griff Israel am 5. 6. 1967 an und besetzte u. a. die syrischen Golanhöhen. Bis heute scheiterte eine Verständigung mit Israel u. a. am Problem der Golanhöhen.

Auch mit dem Nachbarn Libanon gab es militärische Auseinandersetzungen. 1976 griffen syrische Truppen in den libanesischen Bürgerkrieg ein. Syrien wurde dort zur Besatzungs- und Ordnungsmacht. 2005 zog Syrien auf internationalem Druck hin seine Truppen aus dem Libanon ab.

Libanon: Bürgerkriegsgeschütteltes Land am Mittelmeer

Libanon
Amtlicher Name:
Libanesische Republik
Fläche:
10 452 km²
Einwohner:
3,6 Mio.
Hauptstadt:
Beirut
Amtsprache(n):
Arabisch
Währung:
1 Libanesisches Pfund = 100 Piastres

Geschichte

Warum kam es zum Bürgerkrieg?

1975/76 entwickelte sich ein Bürgerkrieg zwischen christlichen Milizen und linken Muslimen sowie Palästinensern mit oft unklaren Fronten. Als »Friedenstruppe« der Arabischen Liga besetzte 1976 syrisches Militär große Teile des Landes.

Welche Rolle spielte die PLO?

Die PLO benutzte Libanon zunehmend als Operationsbasis für terroristische Aktionen gegen Israel. Von 1982 bis 1985 gingen israelische Truppen deshalb gegen PLO-Stellungen im Libanon militärisch vor. 1985 wurden die israelischen Truppen wieder abgezogen (bis auf eine »Sicherheitszone« im Süden). Die Kämpfe zwischen den einzelnen Bürgerkriegsparteien (darunter Amal und Hizbollah) flammten immer wieder auf. Erst durch den militärischen Einsatz Syriens endeten 1990 die Auseinandersetzungen.

Danach begann der Wiederaufbau des durch den Bürgerkrieg schwer geschädigten Landes. 2000 gab Israel die »Sicherheitszone« im Süden auf. 2005 zogen die syrischen Truppen ab. 2006 kam es zu kriegerischen Auseinandersetzungen mit Israel.

Landesnatur

Woher kommt der Landesname?

Vom arabischen Wort »lubnan« für Weiß. Damit sind die schneebedeckten Gipfel des Libanongebirges gemeint, die bis zu 3083 m in die Höhe ragen.

Das weitgehend entwaldete Libanongebirge, das sich hinter einer schmalen, dicht besiedelten Küstenebene erhebt, wird durch die fruchtbare Beqa-Ebene vom sehr trockenen, überwiegend kahlen Antilibanon getrennt. Es herrschen trockenheiße Sommer vor; Niederschläge fallen hauptsächlich im Winter, im Gebirge als Schnee.

Bevölkerung

Welche Religionen herrschen vor?

Die libanesische Bevölkerung ist religiös sehr gemischt. Sichere Angaben über die Stärke der einzelnen Religionsgemeinschaften liegen bislang nicht vor. Nach Schätzungen, die aber wegen der politischen Bedeutung der Sache äußerst umstritten sind, gibt es im Libanon 40 % Christen (davon 25 % Maroniten, 7 % Griechisch-Orthodoxe und 5 % Griechisch-Katholische) und 60 % Muslime (21 % Sunniten, 32 % Schiiten und 7 % Drusen) sowie rd. 6000 Juden.

Israel: Umkämpfter Staat im Nahen Osten

Israel
Amtlicher Name:
Staat Israel
Fläche:
22 145 km²
Einwohner:
6,7 Mio.
Hauptstadt:
Jerusalem
Amtsprache(n):
Hebräisch, Arabisch
Währung:
1 Neuer Schekel = 100 Agorot

Landesnatur

In welchem Meer geht niemand unter?

Im Toten Meer, das eigentlich ein 80 km langer und bis zu 18 km breiter, abflussloser Salzsee ist. Durch die extreme Hitze und Trockenheit verdunstet besonders viel Wasser, sodass der Salzgehalt im Toten Meer (an der Oberfläche 30 %, in der Tiefe 33 %) ungefähr zehnmal so hoch ist wie z. B. im Mittelmeer oder im Atlantik. Dieser hohe Salzgehalt vergrößert die Dichte des Wassers, weshalb man nicht versinkt und gemütlich im Wasser liegend Zeitung lesen kann.

Übrigens: Das Tote Meer ist die tiefste Depression (Eintiefung) der Erde. Der Seespiegel liegt 406 m unter dem Meeresspiegel.

Wie heißt die Wüste im Süden des Landes?

Negev. Dieses Wüstengebiet nimmt mit rd. 12 000 km² ca. 60 % der Landesfläche ein. Im Norden, in der Beer-Sheva-Senke, herrschen fruchtbare, aber erosionsgefährdete Lößböden vor. Durch Bewässerung konnte die Grenze des bebauten Landes um etwa 60 km nach Süden und Südosten vorgeschoben werden.

Im zentralen Negev, einem stark abgetragenen, von Trockentälern durchzogenen Faltengebirgsland, erreichen einige Berge über 1000 m Höhe. Die Wüstenstädte und die alte Weihrauchstraße wurden 2005 zum UNESCO-Weltkulturerbe erklärt.

Die durchweg sandige, flache Küste wird von einem Dünenstreifen gesäumt, hinter dem sich die eigentliche fruchtbare und wasserreiche, aber bei fehlender Entwässerung zur Versumpfung neigende Küstenebene erstreckt. Der See Genezareth im Jordangraben ist das Hauptwasserreservoir Israels.

Bevölkerung

Woher kommen die meisten Einwanderer?

Aus den Staaten der ehemaligen Sowjetunion. Allein in den Jahren 1990 bis 2000 hat Israel rd. 1 Mio. jüdischer Einwanderer aufgenommen, davon 84 % aus den GUS-Staaten.

Neben 79 % Juden gibt es 15 % islamische Araber (v. a. Palästinenser), 2 % Christen und über 2 % Drusen. In den besetzten Gebieten leben rd. 2 Mio. Palästinenser ohne israelische Staatsangehörigkeit.

Für wen gilt die Wehrpflicht?

Die unbeschränkte allgemeine Wehrpflicht gilt für alle 18- bis 26-jährigen Juden, Drusen und Tscherkessen. Christliche und islamische Bewohner können sich freiwillig melden. Die aktive, unter Umständen eine landwirtschaftliche Ausbildung einschließende Dienstzeit beträgt für Männer 39 Monate, für ledige Frauen 24 Monate.

Neben den Streitkräften bestehen regionale paramilitärische Verteidigungseinheiten, meist auf Milizbasis, die eine ständige Bewachung der Grenzgebiete gewährleisten.

Wirtschaft

Was hat Israels Wirtschaft zu bieten?

Unter anderem Diamanten. Trotz mancher Krisen ist die importierte Rohware verarbeitende Diamantenschleiferei ein wichtiger Industriezweig für den Export (5–6 % des Wertes der Industrieproduktion).

Daneben sind viele andere Industriezweige systematisch entwickelt worden, u. a. die Lebensmittel-, Getränke-, Metall-, Maschinen-, Textil-, chemische, Flugzeug-, Fahrzeug-, elektronische und Elektrogeräteindustrie. Von besonderer Bedeutung ist auch die Baubranche. Mehr als 20 % der Industrieprodukte werden exportiert.

Geschichte

Wann wurde der erste jüdische Staat zerstört?

Der von König David um 1000 v. Chr. gegründete selbstständige jüdische Staat Israel wurde endgültig im Jahr 70 n. Chr. von den Römern aufgelöst. Damit begann die Zerstreuung der Juden über den Mittelmeerraum.

Eine kleine jüdische Bevölkerung blieb aber stets im Land, das seit 135 n. Chr. Palästina hieß. Größere jüdische Gemeinden bestanden in Jerusalem, Hebron, Safed und Tiberias. Die messianische Idee der Heimkehr und der Wiedererrichtung eines jüdischen Staates war wesentlich für den Zusammenhalt der Juden in der Diaspora (griechisch »Zerstreuung«).

Was versteht man unter Zionismus?

Eine nationaljüdische Bewegung, die die Lösung der so genannten Judenfrage durch die Gründung bzw. Wiedererrichtung eines jüdischen Staats in Palästina anstrebte.

In Russland bildete sich Ende des 19. Jh. eine Bewegung, die die Rückkehr nach Israel und die Rückwendung zur Landarbeit als Mittel zur Erneuerung des jüdischen Volks ansah. Aus ihr ging die erste Einwanderungswelle hervor, die von 1881 bis 1903 rd. 25 000 Juden ins Land brachte. Starke Impulse gab der von Theodor Herzl (1860 bis 1904) begründete politische Zionismus, der die Errichtung eines Judenstaats anstrebte. In diesem Zeichen stand die zweite Einwanderungswelle, deren bestimmendes Motiv ein in sozialrevolutionärer Gesinnung wurzelnder Pioniergeist war.

Durch die in der Folgezeit einsetzende organisierte Einwanderung von Juden nach Palästina kam es seit den 1920er Jahren zu Konflikten zwischen der jüdischen und der einheimischen arabischen Bevölkerung.

Seit wann gibt es den heutigen Staat Israel?

Am 14. 5. 1948 rief David Ben-Gurion (1886–1973) den Staat Israel aus. Ein Jahr zuvor hatte die UN-Vollversammlung die Teilung Palästinas in einen jüdischen und einen arabischen Staat beschlossen.

Worum geht es im Nahostkonflikt?

Die Araber erkannten den Teilungsbeschluss nicht an. Am 15. 5. 1948 griffen die Armeen Ägyptens, Transjordaniens, Syriens, Libanons und Iraks Israel militärisch an. Der erste arabisch-israelische Krieg endete 1949 mit einem Waffenstillstand. Weitere Kriege folgten 1956, 1967 und 1973, ohne dass es zu einem Friedensschluss kam. Als erster arabischer Staat erkannte Ägypten das Existenzrecht Israels 1979 an und schloss Frieden, woraufhin Israel die Sinaihalbinsel räumte.

Was ist die Intifada?

Eine 1987 entstandene Aufstandsbewegung der Palästinenser gegen die israelische Besatzung des Westjordanlandes und des Gazastreifens. Nach kurzer Zeit übernahm die PLO die Führung der zunächst spontan entstandenen Protestbewegung.

Nachdem die PLO-Führung ihr ursprüngliches Ziel, die Vernichtung Israels, aufgegeben hatte, schlossen Israel und die PLO 1993 ein Abkommen über eine begrenzte palästinensische Selbstverwaltung in den besetzten Gebieten. Damit wurde die Intifada für beendet erklärt. Mit der Räumung des Gazastreifens und des Gebiets von Jericho begann 1994 der Teilabzug der israelischen Truppen.

Nach einem Besuch des Oppositionsführers Ariel Scharon auf dem Jerusalemer Tempelberg brach im September 2000 die so genannte zweite Intifada aus. Nachdem Scharon 2001 das Amt des Regierungschefs übernommen hatte, eskalierte der Konflikt zwischen Palästinensern und Israeli. Die Auseinandersetzungen entwickelten sich von beiden Seiten mit ungleich größerer Härte und Militanz als während der ersten Intifada und führten zum Zusammenbruch des israelisch-palästinensischen Friedensprozesses. Selbstmordattentate palästinensischer Extremisten verschärften die Situation weiter.

Die israelische Armee rückte in die Autonomiegebiete vor und griff dort Ziele der palästinensischen Selbstverwaltungsbehörde an. Außerdem ließ die Regierung einen stark befestigten Sicherheitszaun zum Westjordanland bauen, um sich vor palästinensischen Attentätern zu schützen. Internationale Vermittlungsbemühungen blieben bisher ohne Erfolg. Dafür stimmte die Regierung 2005 dem Plan von Scharon zu, den Gazastreifen zu räumen.

Wussten Sie, dass …

Israel an seiner schmalsten Stelle nur 15 km breit ist? In der Länge misst das Land 470 km.

Albert Einstein erster Präsident Israels werden sollte, aber ablehnte?

Was ist ein Kibbuz?

Eine Gemeinschaftssiedlung und Genossenschaft auf freiwilliger Basis mit gemeinsamem Eigentum, gemeinsamer Produktion und Arbeit. Die Kibbuzim (hebräisch »Sammlung«) arbeiten meist landwirtschaftlich in wirtschaftlichen (schwierige Böden) und politischen Grenzsituationen (Wehrdörfer).

Es gibt etwa 270 dieser Siedlungen mit bis zu 1000 Einwohnern.

Jordanien: Konstitutionelle Erbmonarchie

Jordanien
Amtlicher Name:
Haschemitisches Königreich Jordanien
Fläche:
89 342 km²
Einwohner:
5,6 Mio.
Hauptstadt:
Amman
Amtsprache(n):
Arabisch
Währung:
1 Jordan-Dinar = 1000 Fils

Landesnatur

Was trennt der Jordangraben?

Den westlichen und den östlichen Landesteil. Auf Westjordanien hat das Land 1988 alle Ansprüche aufgegeben. Der sich in Nordsüdrichtung hinziehende, 6 bis 20 km breite Jordangraben ist Teil des syrisch-ostafrikanischen Grabensystems.

Über dem Jordangraben steigen die Bergländer Ostjordaniens steil an. Sie gehen nach Nordosten und Osten in die syrisch-arabischen Steppen und Wüsten über. Die Bergländer gehören zum Einflussbereich des Mittelmeerklimas. In den zwei Drittel des Landes einnehmenden Tafelländern des Ostens gibt es nur einige Oasen.

Bevölkerung

Wie viele Beduinen leben im Land?

Ungefähr 200 000. Besonders in den Wüstensteppen im Nordosten leben sie z. T. noch als Nomaden.

Über ein Drittel der Bevölkerung sind Flüchtlinge aus Palästina, die in zwei Wellen nach 1948 und 1967 ins Land strömten, sowie deren Nachkommen. Sie sind weitgehend in die Wirtschaft integriert und besitzen die vollen staatsbürgerlichen Rechte. Mit ihrem hohen Geburtenüberschuss tragen sie erheblich zum jährlichen Bevölkerungswachstum von 5,2 % bei.

Geschichte

Was ist Petra?

Eine antike Stadt, die zum Teil in den Fels hineingebaut wurde. Petra war vom 3. Jh. v. Chr. bis ins 1. Jh. n. Chr. Hauptstadt des Nabatäerreichs. Die Ausgrabungen von Petra zählen zu den berühmtesten Sehenswürdigkeiten des Landes. Weitere touristische Anziehungspunkte sind die antike Stätte Gerasa sowie der Badeort Aqaba. Mit fast 3 Mio. Auslandsgästen im Jahr ist der Fremdenverkehr eine wichtige Devisenquelle.

Die Industrie erzeugt in erster Linie Nahrungsmittel und Verbrauchsgüter und konzentriert sich auf das Gebiet von Amman, Zarqa und Salt, wo bereits einige moderne Großbetriebe arbeiten. In nennenswertem Umfang wird Phosphat abgebaut und exportiert. Der Anteil der Industrie am BIP beträgt 26 %.

Die Landwirtschaft (3 % des BIP) erzeugt Weizen, Gerste, Mais, Hülsenfrüchte, Oliven und Weintrauben. Sie ist angesichts der raschen Entwicklung der Städte weitgehend von der Selbstversorgung zur Marktproduktion übergegangen. Die Viehzucht (Schafe, Ziegen, Kamele) wird v. a. von Nomaden betrieben.

Wussten Sie, dass …

das Ostjordanland bis 1918 Teil des Osmanischen Reichs war und 1920 als Völkerbundmandat unter britische Verwaltung kam?

im Sechstagekrieg 1967 das Gebiet westlich des Jordans von Israel besetzt wurde und zahlreiche Flüchtlinge über den Jordan strömten?

die jordanische Regierung nur formal dem Parlament, faktisch jedoch dem König verantwortlich ist?

Saudi-Arabien: Mutterland des Islam

Saudi-Arabien
Amtlicher Name:
Königreich Saudi-Arabien
Fläche:
2 250 000 km²
Einwohner:
24,9 Mio.
Hauptstadt:
Riad
Amtsprache(n):
Arabisch
Währung:
1 Saudi-Riyal = 20 Qirshes = 100 Hallalas

Wirtschaft

Wie groß sind die Erdölreserven?

Mit über 36 Mrd. Tonnen sicherer Vorkommen besitzt Saudi-Arabien mehr als ein Viertel der Weltreserven. Das erste Erdöl wurde 1938 bei Damman gefördert. Erst seit etwa 1950 kam es zu einer großflächigen Erschließung der Ölfelder.

Der größte Teil der Erdöleinnahmen wird für die Industrialisierung verwendet. Bei Jubayl am Persischen Golf und bei Yanbu Al Bahr am Roten Meer wurden zwei große Industriezentren aufgebaut. Ansonsten ist die Industrie auf Erdölraffinerien, Stahlwerke, Zement- und Baustoffindustrie, petrochemische Werke sowie die Herstellung einfacher Konsumgüter beschränkt.

Bevölkerung

Welche Bedeutung haben Mekka und Medina?

Mekka und Medina sind die wichtigsten Wallfahrtsorte der Muslime. In Mekka, dem Geburtsort Mohammeds, befindet sich mit der Kaaba das zentrale Heiligtum des Islam, in Medina liegen die Gräber Mohammeds und seiner Tochter Fatima.

Die Bevölkerung Saudi-Arabiens setzt sich nahezu uneingeschränkt aus Arabern zusammen, der Anteil der Nomaden und Halbnomaden (rd. 30 %) ist rückläufig. Die Zahl der ausländischen Arbeitnehmer liegt bei rd. 30 %, die u. a. aus Bahrain und Ägypten kommen.

Landesnatur

Was ist ein Wadi?

Ein Trockental in Wüstengebieten, das nur periodisch oder episodisch Wasser führt. Die Wüsten- und Wüstensteppen, die rd. 96 % der Landesfläche Saudi-Arabiens einnehmen, besitzen keine Dauerflüsse, sondern nur Wadis.

Übrigens: Saudi-Arabien umfasst den weitaus größten Teil der Arabischen Halbinsel. Das Kerngebiet besteht aus einem Hochplateau (Nadjd) mit Stein- und Sandwüsten zwischen 600 und 1000 m Höhe.

Wussten Sie, dass …

sich die Vorfahren der heute regierenden Dynastie der Saud Mitte des 15. Jh. in der Nähe von Riad angesiedelt und eine kleine Herrschaft gebildet hatten?

Ibn Saud (1880–1953) die Königreiche Hedjas und Nadjd 1932 vereinigte und damit die Doppelmonarchie Saudi-Arabien schuf?

Jemen

Jemen
Amtlicher Name:
Republik Jemen
Fläche:
527 968 km²
Einwohner:
21,0 Mio.
Hauptstadt:
San'a
Amtsprache(n):
Arabisch
Währung:
1 Jemen-Rial = 100 Fils

Landesnatur

Welche Landschaften prägen den Jemen?

Einerseits liegt mit der Rub Al Khali die größte Sandwüste der Welt im Norden des Landes. Sie hat fast keine Oasen und ist nahezu menschenleer. Die Sandschicht ist durchschnittlich 120 m dick.

Andererseit erhebt sich hinter den wüstenhaften Küstenebenen am Roten Meer und am Golf von Aden das zentrale Hochland, das bis 3760 m Höhe erreicht.

Geschichte

Seit wann gibt es die Republik Jemen?

1990 vereinigten sich die Arabische Republik Jemen und die Demokratische Volksrepublik Jemen zur Republik Jemen. Im Mai 1994 führten Spannungen zwischen Nord- und Südjemen zum Ausbruch schwerer Kämpfe und zur Unabhängigkeitserklärung des Südens. Der Bürgerkrieg endete im Juli 1994 mit dem Einmarsch der nördlichen Truppen in Aden und der Flucht der südjemenitischen Führung ins Ausland. Das Parlament verabschiedete eine Verfassung auf der Grundlage des Islam.

Oman

Oman
Amtlicher Name:
Sultanat Oman
Fläche:
309 500 km²
Einwohner:
2,6 Mio.
Hauptstadt:
Maskat
Amtsprache(n):
Arabisch
Währung:
1 Rial Omani = 1000 Baizas

Wer regiert das Land?

Sultan Kabus ibn Said ibn Taimur regiert das Land seit 1970. Er allein bestimmt die Regierung. Bis heute existiert in dem arabischen Staat kein Parlament. Seit 1991 gibt es lediglich einen beratenden Staatsrat. Unter der Herrschaft des Sultans wurde das Land modernisiert, traditionelle Lebensweisen jedoch beibehalten.

Bevölkerung

Wer lebt in Oman?

Überwiegend Araber, die in vorislamischer Zeit aus Jemen und Zentralarabien eingewandert sind, sowie zugewanderte Inder, Pakistani und Iraner. An der Südostküste leben auch Schwarze, Nachkommen ehemaliger Sklaven.

Wirtschaft

Wozu werden die Öleinnahmen genutzt?

Mit den Gewinnen der seit 1967 erschlossenen Erdölquellen wird Maskat zu einem Verwaltungs- und Wirtschaftszentrum ausgebaut. Viele Bauern sind mittlerweile Staatsangestellte und beziehen ein regelmäßiges Gehalt.

Wussten Sie, dass …

zum Staatsgebiet auch die Kuria-Muria-Inseln und die Exklave Musandam (Masandam) an der Straße von Hormus gehören?

die Bevölkerung Omans im 7. Jh. zum Islam übertrat?

Vereinigte Arabische Emirate

Vereinigte Arabische Emirate
Amtlicher Name:
Vereinigte Arabische Emirate
Fläche:
83 600 km²
Einwohner:
4,1 Mio.
Hauptstadt:
Abu Dhabi
Amtsprache(n):
Arabisch
Währung:
1 Dirham = 100 Fils

Landesnatur

Aus wie vielen Emiraten besteht der Staat?

Aus sieben. Das größte und erdölreichste Emirat ist Abu Dhabi. Im Gegensatz zu den anderen Emiraten besitzt Dubai eine alte Stadt- und Handelstradition. Der Hafen Port Rashid war bereits vor den Erdölfunden ein bedeutender Umschlagplatz für Güter aller Art. Das Emirat Ash Shariqah ist wegen seines Cricketstadions bekannt. Aufgrund seiner Lage am Indischen Ozean besitzt das Emirat Al Fujayrah eine strategische Bedeutung. In den drei kleinsten Emiraten Ajman, Ra's al Khaymah und Umm al Qaywayn leben nur etwa 10 % der Bevölkerung.

Geschichte

Seit wann gibt es die Föderation?

Die Föderation wurde 1971 proklamiert, nach dem Ende des 1853 geschlossenen Schutzvertrages mit Großbritannien und nach dem Abzug der britischen Truppen aus den arabischen Scheichtümern am Persischen Golf. Staatsoberhaupt wurde der Emir von Abu Dhabi, Scheich Said Ibn Sultan Al Nahajan. Nach seinem Tod 2004 folgte ihm sein Sohn Scheich Khalifa Bin Zayed Al Nahajan ins Amt.

Katar

Katar
Amtlicher Name:
Staat Katar
Fläche:
11 437 km²
Einwohner:
619 000
Hauptstadt:
Doha
Amtsprache(n):
Arabisch
Währung:
1 Katar-Riyal = 100 Dirham

Landesnatur

Was liefert das Meer?

Trinkwasser. Da Katar fast kein Süßwasser hat, muss es mit Entsalzungsanlagen aus dem Persischen Golf gewonnen werden. Problematisch für die Zukunft ist der steigende Salzgehalt des Persischen Golfs durch eine zunehmende Verdunstung im Zuge der globalen Klimaerwärmung sowie die massive Zurückleitung hochkonzentrierter Salzlösung aus den Entsalzungsanlagen.

Wirtschaft

Wann sind die Ölreserven erschöpft?

Die Erdölvorkommen sollen laut Prognosen nur noch für etwa 30 Jahre reichen. Dafür wurde wenige Kilometer vor der Küste eines der größten Erdgaslager der Welt entdeckt. Im Jahr 2005 entfielen auf den Erdgas- und Erdölsektor 62 % des BIP.

Übrigens: Obst und Gemüse werden auf bewässerten Feldern im Osten des Landes angebaut. Das Wasser dazu wird in Meerwasserentsalzungsanlagen gewonnen.

Wussten Sie, dass …

der unabhängige arabische Satellitensender Al Dschasira von Katar aus sendet?

das Scheichtum Katar bis 1914 zum Osmanischen Reich gehörte? 1916 wurde es britisches Protektorat, 1971 erklärte es seine Unabhängigkeit.

Bahrain

Bahrain
Amtlicher Name:
Königreich Bahrain
Fläche:
694 km²
Einwohner:
727 000
Hauptstadt:
Manama
Amtsprache(n):
Arabisch
Währung:
1 Bahrain-Dinar = 1000 Fils

Bevölkerung

Warum leben so viele Gastarbeiter im Land?

Weil die Industrie und der Dienstleistungsbereich Arbeitskräfte benötigt. Rd. 38 % der Bewohner kommen aus dem Ausland. Davon sind etwa 75 % Araber, 16 % Inder, 5 % Pakistaner und 2 % Europäer.

Die Bahrainer selbst sind ethnisch eine arabisch-persische Mischbevölkerung. Vorherrschende Religion ist der Islam (65 % Schiiten und 35 % Sunniten).

Wirtschaft

Was kann nach dem Erdöl kommen?

Um auch nach der Erschöpfung der Erdöllagerstätten eine tragfähige wirtschaftliche Basis zu haben, wurde der tertiäre Sektor stark ausgebaut. Schon heute ist Bahrain ein Handels-, Banken- und Kommunikationszentrum. Der Dienstleistungssektor steuert rd. 55 % zum BIP bei. Im Moment ist jedoch noch die Förderung und Verarbeitung von Erdöl der Hauptwirtschaftszweig des Landes. Bahrain hat eine der größten Raffinerien des Nahen Ostens, in der auch importiertes Öl verarbeitet wird.

Kuwait

Kuwait
Amtlicher Name:
Staat Kuwait
Fläche:
17 818 km²
Einwohner:
2,7 Mio.
Hauptstadt:
Kuwait
Amtsprache(n):
Arabisch
Währung:
1 Kuwait-Dinar = 1000 Fils

Wirtschaft

Was ist der wichtigste Wirtschaftszweig?

Erdölförderung und Erdölprodukte. Sie machen 95 % der Gesamtausfuhr aus. Die Erdgasverflüssigungsanlage von Minah Al Ahmadi gehört mit einer Kapazität von 3,15 Mio. t pro Jahr zu den größten der Welt.

Geschichte

Warum überfiel Saddam Hussein das Land?

1990 marschierten irakische Truppen in Kuwait ein und brachten das ölreiche Emirat unter ihre Kontrolle. Hintergründe waren der Vorwurf illegaler kuwaitischer Ölförderung auf irakischem Territorium und historisch bedingte Gebietsansprüche, v. a. aber die Sicherung eines wichtigen Zugangs zum Persischen Golf. Kuwait wurde zur 19. Provinz des Irak erklärt. Der UN-Sicherheitsrat verhängte ein Handelsembargo gegen den Irak. 1991 befreite eine multinationale Truppe unter Führung der USA in der »Operation Wüstenschild« bzw. »Operation Wüstensturm« Kuwait.

Irak: Land mit uralter Geschichte

Irak
Amtlicher Name:
Republik Irak
Fläche:
438 317 km²
Einwohner:
25,9 Mio.
Hauptstadt:
Bagdad
Amtsprache(n):
Arabisch
Währung:
1 Irak-Dinar = 1000 Fils

Landesnatur

Wo liegen Euphrat und Tigris?

Die beiden Flüsse durchziehen das Zweistromland. Zwischen Euphrat und Tigris befindet sich das fruchtbare Mesopotamien, die wirtschaftlich bedeutende und dicht besiedelte Kernlandschaft des Irak.

Im Norden und östlich des Tigris steigt das Land stufenförmig zum armenischen Bergland und zu den iranischen Randgebirgen an. Im Westen und Südwesten erstreckt sich ein leicht welliges, geröllbedecktes Tafelland aus Sand- und Kalksteinen.

Bevölkerung

Was trennt Sunniten und Schiiten?

Sunniten sind Angehörige der islamischen Mehrheit (rd. 90 % aller Muslime). Nach Mohammeds Tod 632 übernahmen die Kalifen die Leitung der muslimischen Gemeinschaft. Über die Frage, ob ein Kalif sein Amt erben oder darin eingesetzt werden sollte, kam es zum Streit mit den Schiiten, den Anhängern des vierten Kalifen Ali. Nach schiitischer Auffassung sind allein Ali, der Neffe und Schwiegersohn Mohammeds, sowie seine leiblichen Nachkommen aus der Ehe mit Mohammeds Tochter Fatima rechtmäßige Nachfolger des Propheten.

Wirtschaft

Kann Irak seinen Erdölreichtum nutzen?

Der Irak gehört zu den erdölreichsten Ländern der Welt. Infolge der Golfkriege brach die Förderung des »schwarzen Goldes« aber immer wieder stark ein. Mit rd. 15 Mrd. t sicherer Reserven gehört Irak zu den erdölreichsten Ländern der Welt.

Die ersten Lagerstätten wurden bereits 1927 bei Kirkuk erschlossen. Mit rd. 98 % des Ausfuhrwerts sind Erdöl und Erdgas die wichtigsten Hauptexportprodukte (Vorkommen bei Kirkuk, Mosul und Basrah). – Die Industrie erzeugt v. a. Textilien, chemische und petrochemische Produkte. Die Wirtschaft ist jedoch durch die Golfkriege größtenteils zum Erliegen gekommen.

Geschichte

Wer waren die Sumerer?

Die Bewohner des Landes Sumer, das den unteren Teil Mesopotamiens südlich von Babylon umfasste, lebten etwa im 4. Jt. v. Chr. Danach gründeten die semitischen Akkader die Reiche Babylonien und Assyrien (seit dem 3. Jt. v. Chr.). 539 v. Chr. nahm schließlich Kyros II. Babylonien ein. Damit gehörte das Land zum Perserreich.

Im 7. Jh. n. Chr. fiel das Gebiet an die Araber und wurde islamisiert. 750 machten es die Abbasiden zur Zentralprovinz ihres Reichs. 1638–1918 war der Irak Teil des Osmanischen Reiches. 1921 wurde das Land britisches Mandatsgebiet (Einsetzung König Faisal I.).

Wann wurde Irak unabhängig?

1932 erhielt das Land die formelle Unabhängigkeit, allerdings bewahrten sich die Briten bis 1955 erhebliche Vorrechte. Nach der Revolution von 1958 unter General Abd Al Karim Kassem wurde die Monarchie abgeschafft. 1968 kam durch Staatsstreich die Baath-Partei an die Macht.

Wer führte das Land in den Krieg?

Seit Beginn der Präsidentschaft Saddam Husseins (* 1937) im Jahr 1979 ist das Land laufend in Kriege verwickelt. 1980 kam es zum Krieg mit Iran um die Vorherrschaft am Persischen Golf (1. Golfkrieg). 1990 annektierte Hussein Kuwait. Dadurch brach der 2. Golfkrieg aus, der mit einer irakischen Niederlage endete. Aufstände schiitischer und kurdischer Widerstandsgruppen gegen das Hussein-Regime blieben erfolglos.

In der Folgezeit verschärften sich die Spannungen mit den USA insbesondere über die UN-Waffeninspektionen. Die Auseinandersetzungen mündeten im Irak-Krieg 2003, mit dem die Diktatur Husseins beendet wurde. Am 14. 12. 2003 konnte der untergetauchte Hussein aufgespürt und verhaftet werden. Das Land wurde unter US-amerikanischem Oberkommando in Besatzungszonen aufgeteilt.

2004 übertrugen die Besatzungsmächte die politische Souveränität auf eine irakische Übergangsregierung. Unruhen im sunnitischen Zentrum Iraks, Selbstmordanschläge islamis–tischer Terroristen, Geiselnahmen sowie Auseinandersetzungen mit radikalen Schiiten erschwerten eine politische Stabilisierung. Trotzdem fanden 2005 freie Wahlen statt, die die Gruppierung Vereinigte Irakische Allianz gewann.

Was ist »Tausendundeine Nacht«?

Eine arabische Erzählsammlung von über 300 Märchen, Legenden, Anekdoten, Parabeln, Gedichten u. a., die von einer Rahmenhandlung zusammengehalten wird: Um sich für die Untreue seiner Gattin zu rächen, heiratet der König von Samarkand jeden Abend eine andere Frau und tötet sie am Morgen. Scheherazade hält den König schließlich durch fesselnde Erzählungen von seinem Vorhaben ab. Trotz unterschiedlicher Herkunft sind die um die Gestalt des in Bagdad geborenen Abbasidenkalifs Harun Ar Raschids gerankten Märchen von arabisch-islamischem Geist durchdrungen. Die bekanntesten Märchen aus »Tausendundeiner Nacht« sind »Sindbad, der Seefahrer«, »Aladin und die Wunderlampe« und »Ali Baba und die 40 Räuber«.

Wussten Sie, dass …

der Gewichtheber Abdul Wahid Aziz 1960 in Rom mit seinem dritten Platz im Leichtgewicht die bislang einzige irakische Olympiamedaille holte?

es im Irak 4350 km Erdöl- und 1360 km Erdgas-Pipelines gibt?

41 % der Iraker jünger als 14 Jahre sind?

Iran: Erdölmacht am Persischen Golf

Iran
Amtlicher Name:
Islamische Republik Iran
Fläche:
1 629 807 km²
Einwohner:
69,5 Mio.
Hauptstadt:
Teheran
Amtsprache(n):
Neu-Persisch
Währung:
1 Rial = 100 Dinar

Landesnatur

Welche Naturkatastrophe bedroht das Land?

Schwere Erdbeben sind für Iran eine besondere Bedrohung, die häufig zu massiven Verwüstungen führen. Erst im Jahr 2003 kamen bei einem schweren Beben in Bam nach offiziellen Schätzungen über 35 000 Menschen ums Leben. Die südostiranische Stadt wurde durch das Beben nahezu vollständig zerstört.

Übrigens: Das von Randketten (Elbursgebirge im Norden, Sagrosgebirge im Süden) eingeschlossene Iranische Hochland hat subtropisches, kontinentales Trockenklima und wird großenteils von Wüsten und Steppen eingenommen.

Bevölkerung

Welche Sprache ist vorherrschend?

Die offizielle Landessprache ist Farsi (Neu-Persisch), die von rd. 58 % der Bevölkerung gesprochen wird. Darüber hinaus sind Kurdisch sowie mehrere Turksprachen im Iran weit verbreitet.

Die islamische (v. a. schiitische) Bevölkerung besteht zu 50 % aus Persern. Daneben gibt es fast 20 % Aserbaidschaner sowie Kurden, Araber, Turkmenen u. a. Noch 3–4 % der Bevölkerung leben als Nomaden, meist in den dünn besiedelten inneren und südöstlichen Landesteilen.

Wirtschaft

Warum sind Erdöl und Erdgas so wichtig?

Erdöl und Erdgas sind die beiden wichtigsten Bodenschätze des Landes. Iran ist nach Saudi-Arabien der weltweit zweitgrößte Erdöllieferant und nach Russland der weltweit zweitgrößte Erdgaslieferant.

Teppiche, Erze und Agrarprodukte (Rohbaumwolle, Datteln und Rosinen, Wolle, Reis, Häute und Felle, Ölsaaten) gehören zu den weiteren wichtigen Ausfuhrgütern.

Darüber hinaus besitzt Iran Kupfer-, Eisen-, Kohle-, Chrom- und andere Erze, die erst z. T. abgebaut werden. Die Industrie erzeugt Textilien, Eisen und Stahl, Chemikalien, Nahrungsmittel, Elektrogeräte u. a.

Geschichte

Wer begründete das altpersische Weltreich?

Kyros II. Er verschaffte mit seinen Siegen über den Mederkönig Astyages (550 v. Chr.), den Lyderkönig Krösus (547 v. Chr.) und über Babylonien den Persern die Vormachtstellung im Vorderen Orient.

Kamyses II. eroberte 525 v. Chr. Ägypten. Dareios' I. (521 bis 485 v. Chr.) Niederlage bei Marathon (490 v. Chr.) verhinderte ein weiteres Vordringen nach Westen. Seine Nachfolger Xerxes I. und Artaxerxes verloren in den Perserkriegen (490–479 v. Chr.) die griechischen Gebiete. Unter Dareios III. wurde das Reich von Alexander dem Großen (331 v. Chr.) vernichtet.

Alexanders Nachfolger, die Seleukiden, herrschten bis 160 v. Chr. 190–164 v. Chr. gingen die Westprovinzen an die Römer verloren. 224 begründete Ardaschir I. die Herrschaft der Sassaniden. Unter Chosrau I. (531–579) und Chosrau II. (590–628) eroberten die Perser den ganzen Vorderen Orient.

Unter dem Ansturm der islamischen Araber zerbrach das Sassanidenreich (642) und wurde Teil des Islamischen Reichs. Um 1040 unterwarfen die türkischen Seldschuken das Gebiet. Der Einfall der Mongolen 1256–1268 vernichtete das mittelalterliche persische Reich. 1502 schuf Ismail I. das Neupersische Reich; er begründete die Herrschaft der alidischen Safawiden.

Wie kamen die Ayatollahs an die Macht?

Nachdem Schah Riza Pahlewi (1919 bis 1980) nach bürgerkriegsähnlichen Unruhen, die Ausdruck der Unzufriedenheit mit seinem autokratischen System waren, das Land verlassen hatte, kehrte Schiitenführer (Ayatollah) Ruhollah Chomeini (1902–1989) 1979 aus seinem Exil in den Iran zurück. In der Folgezeit wurde aus der feudalen Schah-Monarchie ein islamischer Gottesstaat.

Chomeini proklamierte die »Islamische Republik Iran« und errichtete eine theokratische Diktatur. Nach seinem Tod übernahm Hodjatoleslam Ali Chamenei die religiöse Führerschaft. Staatspräsident wurde Ali Akbar Haschemi Rafsandschani (* 1934). 1997 wählte die Bevölkerung den als gemäßigt geltenden Mohammed Chatami (* 1943) zu seinem Nachfolger (Wiederwahl 2001). Die an ihn geknüpften Hoffnungen auf eine Liberalisierung von Staat und Gesellschaft erfüllten sich jedoch nicht. In der Außenpolitik gab es seit 2003 Auseinandersetzungen um das iranische Atomprogramm. Die Präsidentschaftswahlen im Jahr 2005 gewann der religiös-konservative Teheraner Bürgermeister Mahmud Achmadinedschad (* 1956).

Wer war Soraya?

Die deutschstämmige Soraya Esfandiary (1932 bis 2001) heiratete 1951 Mohammed Riza Pahlewi, den Schah von Persien. Die Traumhochzeit in Teheran war das gesellschaftliche Ereignis des Jahres. Für den Schah war es bereits die zweite Ehe. Seine erste Ehe mit Prinzessin Fawzia, einer Schwester des späteren Königs Faruk I. von Ägypten, war 1949 geschieden worden. Auch seine Ehe mit Soraya stand unter keinem guten Stern: 1958 wurde sie wegen Kinderlosigkeit geschieden.

Afghanistan: Unruhiges Land am Hindukusch

Afghanistan
Amtlicher Name:
Islamische Republik Afghanistan
Fläche:
652 090 km²
Einwohner:
24,9 Mio.
Hauptstadt:
Kabul
Amtsprache(n):
Paschtu, Dari
Währung:
1 Afghani = 100 Puls

Landesnatur

Was ist der Hindukusch?

Ein bis zu 7500 m hohes Gebirge in Zentralasien. Der größte Teil des Hindukusch liegt in Afghanistan und breitet sich von Nordosten fächerförmig nach Südwesten aus. Die Flüsse des Landes enden meist in abflusslosen Seen oder Salzsümpfen. Die Winter sind kalt, die Sommer trockenheiß; meist herrschen Wüste und Steppe vor.

Bevölkerung

Wie hoch ist die Analphabetenquote?

Rd. 65% der Bevölkerung sind Analphabeten. Die großen Anstrengungen zum Ausbau und zur Modernisierung des Schulwesens in den 1960er Jahren fanden durch den Bürgerkrieg ein jähes Ende. Dieser hinterließ nach 25 Jahren ein zerstörtes Bildungssystem, dazu unterbanden die Taliban ab 1996 den Unterricht für Mädchen. Besonders in ländlichen Regionen fehlen zudem Lehrer, Lehrmittel und Schulgebäude.

Wirtschaft

Welche Bedeutung hat der Schlafmohnanbau?

Afghanistan, das zu den ärmsten Ländern der Welt gehört, deckt einen Teil seiner Einnahmen aus dem Anbau und Export von Schlafmohn zur illegalen Opiumerzeugung. Inoffiziellen Schätzungen zufolge erwirtschaftet das Land etwa 15 % seines Bruttoinlandsprodukts durch Drogenhandel.

Durch Kriegszerstörungen und Flucht hat sich die wirtschaftliche Lage verschlechtert. An Bodenschätzen gibt es u. a. Erdgas und Kohle. Die Industrie beschränkt sich auf die Verarbeitung landwirtschaftlicher Produkte.

Übrigens: Das Verkehrsnetz ist lückenhaft. Eisenbahnen fehlen völlig. Nur 13 % des weitmaschigen Straßennetzes sind befestigt.

Geschichte

Wann begann die nationale Geschichte?

1747, als Ahmed Schah Emir der Afghanen wurde. Volle Unabhängigkeit erlangte das Land 1921 unter Aman Ullah. 1973 wurde König Zahir Schah von Mohammed Daud gestürzt, der diktatorisch regierte.

Wer übernahm 1978 die politische Macht?

Durch einen Militärputsch übernahmen die Kommunisten die Regierungsgewalt. Gegen sie erhob sich islamistisch geprägter Widerstand. Nach Machtkämpfen in der kommunistischen Führung rückten 1979 sowjetische Truppen ein. 1986 übernahm Mohammed Najibullah die Macht. 1989 zog die Sowjet–union ihre Truppen ab. Die Widerstandsbewegung setzte den Bürgerkrieg fort und stürzte 1992 das Najibullah-Regime. Blutige Machtkämpfe zwischen den Widerstandsgruppen verhinderten eine politische Stabilisierung.

Wer sind die Taliban?

Eine radikal-islamische paschtunische Gruppierung der sunnitischen Glaubensrichtung. 1996 eroberten sie Kabul und proklamierten einen streng islamistischen Gottesstaat. Die Duldung des Terrorführers Usama Bin Ladin in ihrem Herrschaftsbereich führte zum Konflikt mit den USA, der nach den Terroranschlägen vom 11. 9. 2001 eskalierte.

Für die Anschläge machten die USA Bin Ladin und dessen Terrornetzwerk Al Qaida verantwortlich. Sie begannen im Oktober 2001 mit einer militärischen Offensive gegen die Taliban, die innerhalb von zwei Monaten zum Sturz des Regimes führte. Eine Übergangsregierung unter Hamid Karzai wurde vereidigt. 2002 bestätigten die Delegierten der Loya Jirga (Große Ratsversammlung) Karzai als Staatsoberhaupt und Regierungschef. 2004 verabschiedeten sie eine neue Verfassung.

Pakistan: Staatsgründung nach dem Ende der Kolonialzeit

Pakistan
Amtlicher Name:
Islamische Republik Pakistan
Fläche:
796 096 km²
Einwohner:
157,9 Mio.
Hauptstadt:
Islamabad
Amtsprache(n):
Urdu
Währung:
1 Pakistanische Rupie = 100 Paisa

Landesnatur

Ist »Karakorum« eine pakistanische Spezialität?

Nein, es handelt sich dabei um das höchste Gebirge der Welt, das sich im Nordosten des Landes erstreckt. Vier Gipfel sind höher als 8000 m, der K2 ist mit 8611 m nach dem Mount Everest der zweithöchste Berg der Erde. Im Nordosten liegt auch ein Teil des Himalaya mit dem 8126 m hohen Nanga Parbat, dem neunthöchsten Berg der Erde, der unter Alpinisten als einer der anspruchsvollsten Achttausender gilt.

Kerngebiet Pakistans ist die Tiefebene des Indus; sie geht nach Osten in die Wüstensteppe Thar über. Den Westen nehmen die Ostiranischen Randketten und die Sulaimankette ein. Das Klima ist subtropisch-kontinental mit heißen Sommern und milden Wintern.

Bevölkerung

Wie heißt die größte Stadt Pakistans?

Islamabad ist zwar die Hauptstadt des Landes, die größte Stadt von Pakistan ist jedoch Karatschi. In der Metropole am Arabischen Meer leben etwa 12 Mio. Menschen.

Die Bevölkerung des Landes gehört verschiedenen Sprachgruppen an (Pandschabi, Sindi, Urdu, Paschtu u. a.). Der Islam ist Staatsreligion.

Wirtschaft

Wie reist man in Pakistan?

Vorwiegend mit der Eisenbahn. Die Länge des Streckennetzes beträgt rd. 8200 km. Das Straßennetz wird ausgebaut, von 258 000 km Straße sind über 60 % asphaltiert.

Wegen der unregelmäßigen und weitgehend ungebändigten Wasserführung bilden die Flüsse Pakistans beträchtliche Verkehrshindernisse, ohne dass ihnen größere Bedeutung als Binnenwasserstraßen zukommt.

Der Inland-Luftverkehr ist gut entwickelt. Karatschi ist der wichtigste See- und Flughafen für den internationalen Verkehr. Weitere internationale Flughäfen gibt es in Lahore und Rawalpindi.

Was wird exportiert?

Ausgeführt werden überwiegend Baumwolle, Nahrungsmittel, Leder und Teppiche. Die Industrie liefert neben Agrarprodukten v. a. Eisen, Stahl, Maschinen und chemische Produkte. An Bodenschätzen gibt es in erster Linie Erdgas, Braunkohle und Chrom.

Übrigens: Da die Küste des Arabischen Meeres ausgesprochen fischreich ist, kann Pakistan Trockenfisch exportieren.

Geschichte

Welcher Konflikt führte zur Staatsgründung?

Die Auseinandersetzungen zwischen Muslimen und Hindus in der 1. Hälfte des 20. Jh. führten 1940 in der Indischen Muslimliga unter Führung Mohammed Ali Jinnahs (1876 bis 1948) zu dem Beschluss, nach Beendigung der britischen Kolonialherrschaft auf dem indischen Subkontinent einen eigenständigen islamischen Staat zu gründen.

Pakistan war bis 1947 ein Teil Britisch-Indiens. Nach Abstimmung und Volksentscheid in den überwiegend islamischen Teilen Indiens wurde am 14. 8. 1947 der aus Ostpakistan und Westpakistan (das heutige Pakistan) bestehende Staat Pakistan gegründet. Erster Generalgouverneur wurde Jinnah, erster Premierminister Liaqat Ali Khan (1895–1951). Bis 1956 war Pakistan britisches Dominion. Danach wurde die Islamische Republik Pakistan ausgerufen. Neuer Staatspräsident wurde 1958 Ayub Khan (1907 bis 1974).

Warum sind Pakistan und Indien verfeindet?

Grenzstreitigkeiten führten immer wieder zu militärischen Auseinandersetzungen mit dem Nachbarland. 1948 und 1965 kam es schließlich zum offenen Kampf um die umstrittene Himalaya-Provinz Kaschmir, die zwischen beiden Ländern geteilt ist. Später folgten weitere militärische Zusammenstöße.

Wie kam es zur Trennung von Pakistan und Bangladesch?

Im Zeichen wachsender Entfremdung der bengalischen Bevölkerung Ostpakistans fanden 1970 freie Wahlen statt. Durch das Ergebnis hinsichtlich der Autonomiebestrebungen bestärkt, führte der ostpakistanische Regionalismus 1971 zur Proklamation des Staates Bangladesch.

1977 wurde der seit 1971 regierende Zulfikar Ali Bhutto (1928–1979) gestürzt; die Macht übernahm eine Militärregierung unter General Zia ul-Haq (1924–1988). Zwischen 1988 und 1999 übten Benazir Bhutto (* 1953) bzw. der islamisch orientierte Nawaz Sharif (* 1949) das Amt des Premierministers aus.

Als Reaktion auf indische Atomwaffentests führte auch Pakistan 1998 solche Tests durch. General Pervez Musharraf (* 1943) stürzte 1999 die Regierung Sharif und ließ sich 2001 als Präsident vereidigen. Verfassungsänderungen, die 2004 vom Parlament übernommen wurden, gaben ihm Sondervollmachten.

Die Außenpolitik stand im Zeichen der Entwicklungen in Afghanistan nach dem Sturz des Talibanregimes sowie des nach wie vor ungelösten Kaschmirkonflikts.

Wussten Sie, dass …

in der 342 Abgeordneten umfassenden Nationalversammlung 60 Sitze für Frauen und 10 Sitze für nicht muslimische Minderheiten reserviert sind?

Shah Abdul Latif (1690 bis 1751), ein einflussreicher Sufi-Gelehrter, der bedeutendste Poet in der Sprache der Sindi ist? Sind ist eine der vier pakistanischen Provinzen.

Indien: Facettenreicher Subkontinent

Indien
Amtlicher Name:
Republik Indien
Fläche:
3 287 263 km²
Einwohner:
1,10 Mrd.
Hauptstadt:
Neu-Delhi
Amtsprache(n):
Hindi, Englisch; 17 Regionalsprachen
Währung:
1 Indische Rupie = 100 Paise

Landesnatur

Wie heißt der längste Strom Indiens?

Ganges – er ist 2511 km lang, von denen 1500 km schiffbar sind. Er bildet mit dem Brahmaputra das größte Delta der Erde (86 000 km²).

Von den Hauptketten des Himalaya reicht das Land über dessen Vorberge, die Schwemmlandebene von Ganges und Brahmaputra und das Dekanhochland bis zur Südspitze des Subkontinents. Das im Süden tropische, im Norden subtropische Klima wird vom Monsun bestimmt. Besonders reiche Niederschläge fallen an den Hängen der Westghats und des Himalaya sowie in Assam und im östlichen Dekanhochland. Außerordentlich trocken ist der Nordwesten Indiens (Dornbuschsteppen, Wüste).

Bevölkerung

Wie heißt die größte Religionsgemeinschaft?

Hinduismus. Ihm gehören 80 % der Bevölkerung an. 11 % sind Muslime. Daneben gibt es Christen (2,4 %, überwiegend Katholiken), Sikhs, Buddhisten und Parsen.

Übrigens: 72 % der Bevölkerung leben auf dem Land, besonders dicht besiedelt sind Kerala, Tamil Nadu und das Gangesdelta. Die Städte nehmen an Zahl und Größe jedoch rasch zu. Größte Stadt Indiens ist Mumbai (früher Bombay) mit fast 10 Mio. Einwohnern.

Wie arm sind die Menschen in Indien?

Laut Informationen der Weltbank leben in Indien mehr als 40 % der Bevölkerung in Armut – sie müssen mit weniger als 1 US-Dollar pro Tag auskommen. Mehr als zwei Drittel der Menschen leben auf dem Land, viele von ihnen in ärmlichsten Verhältnissen.

Gibt es das Kastensystem noch heute?

Offiziell ist das Kastensystem seit der Unabhängigkeit 1947 abgeschafft. Im Alltag polarisiert es die hinduistisch dominierte Gesellschaft bis heute, da die mit der Geburt festgelegte Zugehörigkeit sämtliche sozialen Aspekte »vorherbestimmt«. Das überkommene hierarchische System beginnt an der Spitze bei den Brahmanen und endet ganz unten mit den »Unberührbaren« (Parias).

Wirtschaft

Was ist Bollywood?

Ein Synonym für die florierende indische Filmindustrie in Mumbai (früher Bombay). Sie trägt den Namen in Anlehnung an die legendäre US-Filmmetropole Hollywood. Bollywood produziert pro Jahr rd. 200 Filme.

In der Informationstechnologie hat Indien die Weltspitze erklommen. Obwohl sich der industrielle Sektor mit der Verarbeitung u. a. von Jute, Baumwolle und Zuckerrohr, der Eisen- und Stahl-, Elektro-, Papier-, elektronischen und chemischen Industrie mit hohen Zuwachsraten entwickelt, ist Indien ein Agrarland. Über die Hälfte der Fläche wird bebaut.

Geschichte

Wer waren die Arier?

Völker in Indien und Iran mit eng verwandten indoeuropäischen Sprachen (Arisch). Um 1300 v. Chr. fielen kriegerische arische Nomadenvölker in Nordwestindien ein und drangen durch den Pandschab (um 1000 v. Chr.) bis in das Ganges-Gebiet (um 600 v. Chr.) vor. Die Gesellschaftsordnung der Arier bildete die Grundlage des indischen Kastensystems, ihre in heiligen Schriften (Veden) niedergelegte Religion führte zur Ausbildung des Brahmanismus, der Vorläuferreligion des Hinduismus.

Wann entstand das erste Großreich?

320 bis etwa 185 v. Chr. bildete sich unter der Maurya-Dynastie das erste indische Großreich, das mit König Ashoka um 250 v. Chr. seine größte Ausdehnung erreichte. Das Reich der Gupta begann seinen Aufstieg um 320 unter Chandragupta. Es wurde um 500 von den Weißen Hunnen (Hephthaliten) zerstört. Danach entstanden regionale Königreiche.

Wer entdeckte Indien?

Der portugiesische Seefahrer Vasco da Gama (1469–1524), der 1498 in Calicut landete. Damit hatte er den Seeweg von Europa nach Indien gefunden. In der Folgezeit legten die Portugiesen Handelsniederlassungen entlang der Küste an. 1510 besetzten die Portugiesen Goa und wickelten den Großteil ihres Außenhandels über diesen Stützpunkt ab.

Seit wann war Indien britische Kolonie?

1858 übernahm Großbritannien nach Auflösung der Ostindienkompanie, einer 1600 gegründeten Vereinigung von Kaufleuten, offiziell die Souveränität des Mogulreichs. Im 18. Jh. hatten die Engländer die Vorherrschaft im Indienhandel errungen und mit der Ausweitung ihrer Territorialmacht begonnen. 1877 wurde Königin Viktoria »Kaiserin von Indien«. Die Einflüsse der britischen Kolonialzeit, u. a. auf Kultur und Bildung, sind bis heute in Indien spürbar.

Was erreichte Gandhi?

Die politische Bedeutung von Mahatma Gandhi (1869–1948) lag in der erfolgreichen Anwendung des Prinzips der Gewaltlosigkeit durch passiven Widerstand und zivilen Ungehorsam. Damit wollte er die Unabhängigkeit seines Landes von Großbritannien erzwingen. Als erster Schritt dazu erhielt Indien 1935 von Großbritannien die parlamentarische Selbstverwaltung. 1947 bekam Indien den Dominion-Status; 1950 wurde es unabhängige Republik im Rahmen des Commonwealth.

Indien unterstützte die Sezessionsbestrebung Ostpakistans, die nach dem militärischen Eingreifen von indischen Soldaten 1971 zur Gründung der Republik Bangladesch führte. 1947–1996 (Unterbrechung 1977–1980 und 1989–1991) regierte die Kongresspartei. Seit 1998 regierte Atal Behavi Vajpayee von der hinduistisch-nationalistischen Bharatiya Janata Party (BJP) als Premierminister. 2002 wurde Abdul Kalam neuer Staatspräsident.

Kunst

Wer war Rabindranath Tagore?

Der indische Dichter und Philosoph Tagore (1861–1941) erhielt als erster Nicht-Europäer 1913 den Literaturnobelpreis. Er wurde für seine Gedichtsammlung »Gitanjali« geehrt.

Indiens Kunst und Kultur ist traditions- und facettenreich: Die Entwicklung wurde weitgehend von geschichtlichen Ereignissen und religiösen Bewegungen bestimmt und führte zu überwiegend religiöser Kunst im Dienst des Buddhismus, Jinismus und Hinduismus. Der Anteil profaner Werke an der Gesamtkunst beschränkt sich auf monumentale Säulen, Herrscher- und Stifterbildnisse, Objekte der Kleinkunst und Miniaturmalerei.

Wussten Sie, dass ...

es im Hinduismus tausende von Göttern gibt?

Alexander der Große sein Heer 327–325 v. Chr. nach Indien führte?

Indien 1974 seine erste Atombombe zündete?

Was geschah …

um 2600 v. Chr.?

Anfänge der Induskultur

um 1500 v. Chr.?

Arier erobern Nordindien.

um 500 v. Chr.?

Siddhartha Gautama begründet den Buddhismus.

um 320–185 v. Chr.?

Die Maurya vereinigen Indien unter ihrer Herrschaft.

320–500?

Herrschaft der Gupta-Dynastie

1526?

Entstehung des Mogulreichs

1947?

Das Land wird in die Indische Union und in Pakistan geteilt.

1948?

Indien wird zur Demokratischen Republik erklärt.

Was war der Salzmarsch?

Der 24-tägige Salzmarsch von 1930 war eine viel beachtete Kampagne Mahatma Gandhis, Führer der indischen Unabhängigkeitsbewegung. Der von der internationalen Presse mit Spannung verfolgte Protestzug endete im Dorf Dandi am Golf von Cambay. Hier tauchte Gandhi ins Meer und hob eine winzige Menge Salz auf. Durch diesen bewussten Verstoß gegen das von der britischen Kolonialmacht in Anspruch genommene Salzmonopol eröffnete der charismatische Gandhi eine neue Kampagne des gewaltlosen Widerstands gegen die Kolonialmacht zur Erlangung der nationalen Souveränität.

Malediven

Malediven
Amtlicher Name:
Republik Malediven
Fläche:
298 km²
Einwohner:
329 000
Hauptstadt:
Male
Amtsprache(n):
Divehi
Währung:
1 Rufiyaa = 100 Laari

Was macht die Inseln zum Touristenparadies?

Die traumhaften Strände und Tauchreviere locken jedes Jahr rd. 400 000 Touristen aus aller Welt an. Sie werden vor allem auf den von den Einheimischen unbewohnten so genannten Touristeninseln untergebracht. Der Fremdenverkehr erwirtschaftet rd. 70 % der Deviseneinnahmen der Malediven.

Das Land besteht aus 1100 Koralleninseln. 220 von ihnen sind bewohnt. Die Koralleninseln sind von dichten Kokoswäldern bedeckt. Der höchste Punkt liegt nur 2,4 m über dem Meeresspiegel.

In dem Inselstaat im Indischen Ozean herrscht tropisches, feuchtheißes Klima. Der Südwestmonsun von Mitte April bis Ende September bringt die Hauptniederschläge.

Wirtschaft

Was ist Kopra?

Getrocknetes Kernfleisch von Kokosnüssen, aus dem Kokosöl gewonnen wird. Kopra zählt neben Fischwaren zu den Hauptausfuhrprodukten der Malediven. Weitere Wirtschaftsgrundlage ist der Fischfang. Die Industrie beschränkt sich auf Kleinbetriebe in der Fischverarbeitung und Textilerzeugung.

Sri Lanka

Sri Lanka
Amtlicher Name:
Demokratische Sozialistische Republik Sri Lanka
Fläche:
65 610 km²
Einwohner:
19,2 Mio.
Hauptstadt:
Colombo
Amtsprache(n):
Singhalesisch, Tamil
Währung:
1 Sri-Lanka-Rupie = 100 Sri-Lanka-Cents

Für welches Getränk ist Sri Lanka berühmt?

Tee. Sri Lanka ist der zweitgrößte Tee-Exporteur der Welt. Der Agrarsektor, in dem 36 % der Erwerbstätigen beschäftigt sind, bildet auch die wirtschaftliche Grundlage des Inselstaates. Der intensiv genutzte Südwesten ist der wirtschaftliche Kernraum Sri Lankas. Hier befinden sich neben den Teeplantagen auch die Kautschuk- und Kokos-Anbaugebiete. Wichtigster Industriezweig ist die Textilindustrie. Darüber hinaus ist das Handwerk von Bedeutung.

Landesnatur

Wodurch wird das Wetter bestimmt?

Durch den Monsun. Er ist der Hauptregenbringer. Der Südwest-Monsun dauert von Mai bis August und bringt dem Südwesten der Insel eine jährliche Niederschlagsmenge von bis zu 2500 mm. Im Osten herrscht von November bis Februar der Nordost-Monsun, der sich bereits am Himalaya abregnet, sodass die gesamte jährliche Regenmenge 1000 bis 1500 mm nicht übersteigt.

Geschichte

Wie hieß Sri Lanka früher?

Der Inselstaat hat im Verlauf der Geschichte viele Namen gehabt. Im Altertum war Sri Lanka als Taprobane bekannt. In der Pali-Sprache hieß die Insel Sihaladipa. Auf diesen Namen geht vermutlich die englische Bezeichnung Ceylon zurück.

Die Insel wurde im 6. Jh. v. Chr. von Indien aus durch Singhalesen erobert. Um 247 v. Chr. bekehrte Mahinda die Bevölkerung zum Buddhismus. Die Singhalesen zeichneten sich als Kolonisatoren und Städtebauer aus. Sie errichteten Kultstätten zur Aufbewahrung buddhistischer Reliquien und große Wasserspeicher zur Bewässerung der Agrarkulturen.

Zu Beginn des 16. Jh. kamen die Portugiesen nach Sri Lanka, die ab 1655 von den Holländern verdrängt wurden. Von Madras aus eroberten 1796 die Engländer die Insel, die zur Kronkolonie Ceylon wurde. 1815 konnten die Briten das letzte singhalesische Königreich Kandy bezwingen. 1948 wurde das Land unabhängig und selbstständiges Mitglied im Commonwealth. Unter dem Namen Sri Lanka wurde es 1972 zur Republik.

Wer sind die Tamilen?

Die Tamilen sind ein hinduistisches Volk der Dravida-Gruppe im Süden Indiens, v. a. im Bundesstaat Tamil Nadu, und im Norden Sri Lankas. Rd. 60 Mio. Menschen gehören ihm an. Seit dem 3. Jh. wanderten sie nach Sri Lanka ein. Dort bilden sie heute mit rd. 3,4 Mio. gegenüber den buddhistischen Singhalesen eine Minderheit. Unter der englischen Kolonialherrschaft genossen die Tamilen eine bevorzugte Stellung. Nach dem Abzug der Engländer gewann die singhalesische Mehrheit die Vorherrschaft, worauf bis heute immer wieder blutige Konflikte zwischen beiden Bevölkerungsgruppen ausbrachen.

1983 eskalierte der ethnische Dauerkonflikt zum Bürgerkrieg. Tamilische Guerillaverbände suchten mit Waffengewalt die Unabhängigkeit zu erzwingen. Um die Auseinandersetzungen zu beenden, schloss die Regierung 1987 ein Abkommen mit Indien, in dem sie den Tamilen weitgehende Autonomie im Rahmen der Föderation zusicherte. 2002 einigten sich Regierung und tamilische Rebellen auf einen Waffenstillstand im Bürgerkrieg, der bis dahin über 65 000 Menschenleben gefordert hatte, und nahmen Verhandlungen auf. Ein innenpolitischer Machtkampf verhinderte jedoch den Fortgang des Friedensprozesses, sodass eine Friedenslösung bisher noch nicht erreicht werden konnte.

Wussten Sie, dass …

der Nationalsport auf Sri Lanka Cricket ist? 1996 gewann das Nationalteam den World Cup gegen Australien.

Sirimavo Bandaranaike, 1960–1965 Ministerpräsidentin von Sri Lanka, die weltweit erste Frau im Amt eines Regierungschefs in einer Demokratie war?

bis zum Ende des 19. Jh. Kaffee das wichtigste Exportgut Sri Lankas war?

Bangladesch: Dicht besiedeltes Tiefland

Bangladesch
Amtlicher Name:
Volksrepublik Bangladesch
Fläche:
147 570 km²
Einwohner:
149,7 Mio.
Hauptstadt:
Dhaka
Amtsprache(n):
Bengali
Währung:
1 Taka = 100 Poisha

Bevölkerung

Wozu führt die Überbevölkerung?

Zu Armut und Unterernährung. Die sozioökonomischen Probleme des Landes, das mit 1014 Einwohnern pro km² zudem äußerst dicht besiedelt ist, lähmen die wirtschaftliche Entwicklung nachhaltig.

Um das Bevölkerungswachstum einzudämmen, laufen seit Beginn der 1980er Jahre Familienplanungsprogramme. Über ein Drittel der Bevölkerung sind Kinder unter 15 Jahren. Die Bevölkerung besteht zu 95 % aus Bengalen. Der Islam ist Staatsreligion.

Landesnatur

Welche Katastrophen bedrohen das Land?

Überschwemmungen und Wirbelstürme. Vor allem das Wasser der Flüsse Ganges und Brahmaputra führt u. a. durch die heftigen Monsunregen häufig zu Überschwemmungen mit katastrophalen Folgen.

Das Land in Südasien umfasst im Wesentlichen das Ganges-Brahmaputra-Delta, ein fruchtbares Tiefland. Es wird im Westen, Norden und Osten von Indien umrahmt. Im Süden grenzt es an den Indischen Ozean (Golf von Bengalen). Die Seichtwasserküste mit Sumpfgebieten ist stark gegliedert. Anschwemmungen und Überflutungen verändern das Delta ständig.

Übrigens: Nur an wenigen Stellen liegt das Land höher als 50 m über dem Meeresspiegel. Größere Erhebungen gibt es nur im Osten bei Sylhet und im Südosten, wo Bangladesch mit den Chittagong-Bergen Anteil an der westbirmanischen Randkette hat.

Wirtschaft

Was wird angebaut?

Die Landwirtschaft erzeugt Reis für den Eigenverbrauch. Jute, Tee und Tabak gehen in den Export. Bangladesch gehört zu den ärmsten Ländern Asiens. Die häufig von Naturkatastrophen beeinträchtigte Agrarwirtschaft beschäftigt 58 % der Erwerbstätigen. Die Masse der Landbevölkerung bewirtschaftet Kleinstflächen, die oft nicht einmal für die Versorgung der eigenen Familie ausreichen.

Im Nordosten gibt es Erdgasvorkommen. Hauptverkehrswege sind die Binnenwasserstraßen. Insgesamt ist das Land jedoch infrastrukturell schlecht erschlossen. Die Straßen- und Eisenbahnverbindungen sind unzureichend.

Wichtigste Seehäfen des Landes sind Chittagong und Chalna. Flughäfen gibt es in Dhaka, Chittagong und Silhat.

Geschichte

Wie entstand der Staat Bangladesch?

Die seit der Teilung Britisch-Indiens schwelende Krise zwischen Ost- und Westpakistan, die auf kulturellen und wirtschaftlichen Gegensätzen beruhte, führte im März 1971 zur Unabhängigkeitserklärung Ostpakistans. Die Erhebung wurde zunächst von der Zentralregierung niedergeschlagen. Nach der Intervention indischer Truppen konnte sich zur Jahreswende 1971/72 die Autonomiebewegung behaupten und das souveräne Bangladesch errichten.

Wer führte das Land in die Unabhängigkeit?

Der Führer der Awami-Liga, Mudschib ur-Rahman, gilt als Wegbereiter der Unabhängigkeit. Er übernahm 1972 als Premierminister die Regierung. Ab 1975 herrschte er mit diktatorischen Vollmachten. Im gleichen Jahr wurde er bei einem Militärputsch ermordet. Mehrere Militärregime lösten einander ab.

General Zia ur-Rahman, seit 1977 Staatspräsident, führte den Übergang zur Zivilregierung herbei. 1979 ließ er Parlamentswahlen abhalten, bei denen seine Bangladesh Nationalist Party (BNP) siegte. Das Kriegsrecht wurde formell aufgehoben. 1981 wurde Zia von Putschisten ermordet. Ihm folgte der ebenfalls der BNP angehörende Abdus Sattar. 1982 kam es zu einem Putsch unter Generalleutnant Hussein Mohammed Ershad, der seitdem als »Hauptkriegsrechtsverwalter« diktatorisch regierte und sich im Jahr 1983 zum Staatspräsidenten ernannte. Nach blutigen Demonstrationen gegen die repressive Politik des Regimes erklärte Ershad schließlich 1990 seinen Rücktritt.

Welche Frau wurde 1991 Premierministerin?

Bei den Parlamentswahlen 1991 siegte die BNP unter Begam Khaleda Zia, der Witwe Zia ur-Rahmans, die das Amt des Premierministers übernahm.

In der Folge ersetzte eine Verfassungsänderung das Präsidialsystem durch eine parlamentarische Demokratie. Seit 1994 mehrten sich Korruptionsvorwürfe und Rücktrittsforderungen gegenüber der Regierung. Es kam zu Massenprotesten. Neuwahlen im Februar 1996 boykottierte die Opposition. Im März 1996 erklärte Begam Khaleda Zia ihren Rücktritt. Die Parlamentswahlen im Juni 1996 gewann die Awami-Liga unter Führung von Sheikh Hasina Wajed, einer Tochter Mudschib ur-Rahmans, die neue Regierungschefin wurde.

Die juristische Aufarbeitung der Ermordung Mudschib ur-Rahmans verschärfte die Gegensätze zwischen Regierung und Opposition. Die Awami-Liga musste bei den Parlamentswahlen 2001 eine schwere Niederlage hinnehmen. Khaleda Zia (BNP) löste Hasina Wajed als Regierungschefin ab.

Wussten Sie, dass …

der Mündungsbereich von Ganges und Brahmaputra das größte Flussdelta der Welt bildet?

Bangladesch der jüngste Staat in Südasien ist?

nur 15 % der Landesfläche bewaldet sind?

fast die Hälfte der Bevölkerung unter dem Existenzminimum lebt?

Nepal

Nepal
Amtlicher Name:
Königreich Nepal
Fläche:
147 181 km²
Einwohner:
27 133
Hauptstadt:
Katmandu
Amtsprache(n):
Nepali
Währung:
1 Nepalesische Rupie = 100 Paisa

Landesnatur

Wie hoch ist der höchste Berg der Erde?

Der Mount Everest an der Grenze zwischen Nepal und Tibet ist 8846 m hoch – diese Höhenangabe beruht auf einer Messung, die 1992 gleichzeitig von nepalesischer und chinesischer Seite durchgeführt wurde. Vorher wurde die Höhe des Berggipfels lange Zeit mit 8848 m angegeben. Eine 1999 auf dem Global Positioning System (GPS) beruhende Neuvermessung ergab eine Höhe von 8850 m. Die jüngste Messung stammt aus dem Jahr 2005 und wurde von der chinesischen Nordseite durchgeführt. Sie ergab eine Höhe von 8844 m.

Der Mount Everest, der auch Chomolungma (tibetisch: »Göttin-Mutter der Erde«) und Sagarmatha (nepalesisch: »Himmelskönigin«) heißt, wurde 1953 vom Neuseeländer Edmund Hillary und dem Sherpa Tenzing Norgay erstmalig bestiegen.

Nepal liegt zwischen den Hauptketten des Himalaya und seinen südlichen Vorbergen.

Wirtschaft

Was zieht Touristen an?

Immer mehr Touristen aus aller Welt kommen nach Nepal. Die rd. 300 000 Besucher pro Jahr werden v. a. von der faszinierenden Bergwelt des Himalaya sowie der vielfältigen Kultur des Landes angezogen.

Bhutan

Bhutan
Amtlicher Name:
Königreich Bhutan
Fläche:
46 500 km²
Einwohner:
2,2 Mio.
Hauptstadt:
Thimbu
Amtsprache(n):
Dsongha
Währung:
1 Ngultrum = 100 Chhetrum

Landesnatur

Wo liegt Bhutan?

Das buddhistische Königreich liegt im Himalaya. Das »Land der Drachen« ist ein stark gebirgiges, schwer zugängliches Land, das vom Hohen Himalaya über den Vorderen Himalaya bis zu den Siwalikketten und einem schmalen Saum im Brahmaputra-Tiefland reicht. Es wird von zahlreichen Nebenflüssen des Brahmaputra in Gebirgskomplexe und Tallandschaften gegliedert.

Wirtschaft

Was sind die wichtigsten Rohstoffe des Landes?

Die wertvollsten Ressourcen des Landes liegen in den Waldbeständen und der reichlich vorhandenen Wasserkraft. Strom ist das bedeutendste Exportprodukt. Die Erlöse fließen in die Entwicklung der Landwirtschaft und den Ausbau der Infrastruktur. Besonders das Verkehrsnetz ist noch lückenhaft. Noch immer sind Lasttiere wichtige Transportmittel.

Myanmar: Militärs herrschen im ehemaligen Birma

Myanmar
Amtlicher Name:
Union Myanmar
Fläche:
676 578 km²
Einwohner:
50,1 Mio.
Hauptstadt:
Rangun
Amtsprache(n):
Birmanisch
Währung:
1 Kyat = 100 Pyas

Landesnatur

Wo liegt Myanmar?

Myanmar, das früher Birma hieß, liegt in Südostasien. Es grenzt an Bangladesch, Indien, China, Laos und Thailand.

Zwischen den Randgebirgen im Westen und dem Schanhochland im Osten liegen die fruchtbaren Tiefländer des Irrawaddy. In den vom Monsun beregneten Landschaften und an den Berghängen wächst Regenwald, im Regenschatten der Gebirge breiten sich Trockenwälder und Steppen aus. Nach Süden reicht Myanmar bis auf die Halbinsel Malakka.

Bevölkerung

Welche Volksgruppe stellt die Mehrheit?

Über zwei Drittel der Einwohner sind Birmanen. Darüber hinaus gibt es viele kleinere Völker (Karen, Schan, Tschin, Kachin, Kaya u. a.), die in halbautonomen Teilstaaten leben. Rund 87 % der Bewohner bekennen sich zum Buddhismus, etwa 6 % sind Christen, 3,5 % Muslime. Neben Birmanisch ist Englisch als Handelssprache gebräuchlich.

Wirtschaft

Seit wann herrscht die Marktwirtschaft?

Mit der Machtübernahme der Militärregierung 1988 kam es zu einer Abkehr von der sozialistischen Wirtschaftspolitik. Stattdessen erfolgte die Umstellung auf ein marktwirtschaftlich orientiertes Wirtschaftssystem. So sind heute rd. 70 % der Betriebe und Unternehmen in der Hand von Privatleuten.

Wichtigster Wirtschaftszweig ist die Landwirtschaft. Die bedeutendsten Exportgüter sind Erdgas, Teakholz, Fisch und Reis. An Bodenschätzen gibt es Erdgas, Erdöl, Blei, Zink, Kupfer, Zinn und Edelsteine. Von Bedeutung ist der illegale Handel mit Opium und Heroin.

Geschichte

Wer war Kolonialmacht?

Großbritannien machte Birma 1886 zur Provinz. 1937 gestanden die Briten den Birmanen Selbstverwaltung zu. 1948 wurde die Unabhängigkeit proklamiert.

1974 wurde das Land sozialistische Republik. Unter dem ab 1988 regierenden General Saw Maung wurde der Staatsname in Union von Myanmar geändert. Die Wahlen von 1990 gewann die bis dahin unterdrückte demokratische Opposition unter Aung San Suu Kyi. Das Militär verweigerte jedoch die Macht-übergabe. Die Oppositionsführerin wurde immer wieder unter Hausarrest gestellt. 1991 erhielt sie den Friedensnobelpreis.

Wussten Sie, dass …

die Militärjunta im November 2005 den Regierungssitz nach Pyinmana (Naypyidaw) verlegt hat?

Thailand: Beliebtes Ziel für Touristen

Thailand
Amtlicher Name:
Königreich Thailand
Fläche:
513 115 km²
Einwohner:
63,5 Mio.
Hauptstadt:
Bangkok
Amtsprache(n):
Thai
Währung:
1 Baht = 100 Stang

Landesnatur

Wie heißt der Grenzfluss zu Laos?

Mekong. Er bildet in seinem Mittellauf die Grenze zu Laos und ist der wichtigste Fluss Hinterindiens. – Übrigens: Hier lebt der vermutlich größte Süßwasserfisch der Welt, der Mekong-Riesenwels, der bis zu 3 m lang und bis zu 300 kg schwer werden kann.

Thailand ist ein geografisch vielfältiges Land. Fächerförmig greifen die hinterindischen Kettengebirge (2000 bis 3000 m hoch) in die fruchtbare Schwemmlandebene des Menam. Im Süden erstreckt sich Thailand mit einem lang gezogenen Ausläufer auf die Malakkahalbinsel. Das Monsunklima begünstigt das Wachstum von dichtem tropischem Regenwald.

Wirtschaft

Wofür ist die Insel Phuket bekannt?

Für ihre zahlreichen Buchten und Strände, die jährlich 3 Mio. Gäste anziehen. Die größte Insel Thailands liegt vor der Westküste der Halbinsel Malakka. Neben dem Anbau von Kautschuk, Kokospalmen und Pfeffer spielt v. a. der Tourismus eine bedeutende wirtschaftliche Rolle. 2004 wurde die Region durch einen Tsunami stark zerstört.

Mit rd. 8 Mio. Auslandsgästen trägt der Fremdenverkehr maßgeblich zur Wirtschaftsentwicklung des Landes bei. Neben Phuket zählen v. a. Pattaya, die zahlreichen buddhistischen Tempelanlagen sowie die Hauptstadt Bangkok zu den Hauptanziehungspunkten.

Wonach riecht Duftreis?

Der Duft- oder Siamreis, der u. a. im Norden Thailands angebaut wird, riecht beim Kochen nach Jasmin. Auch viele weitere Sorten werden in dem Königreich angebaut, das zu den wichtigsten Reisexportländern der Welt zählt. Von Bedeutung ist auch der Anbau von Mais und Hirse sowie die Gewinnung von Kautschuk.

Die wichtigsten Bodenschätze sind Erdgas, Zinn und Wolfram. Die Industrie liefert Textilien, Baustoffe, chemische Produkte, elektronische Geräte und Konserven.

Geschichte

Was bedeutet der Name Thailand?

»Land der Freien« – und das aus gutem Grund. Das ehemalige Siam war der einzige Staat Südostasiens, der nie unter der Herrschaft europäischer Kolonialmächte stand.

Vor der Einwanderung der Thai aus Südchina bestanden in der Region Mon-Khmer-Staaten. Im 11. und 12. Jh. assimilierten sich die Thai mit den Bewohnern des Mon-Reichs, drangen im 13. Jh. infolge der Mongoleneinfälle weiter südlich vor und gründeten das Sukothai-Reich, das im 14. Jh. vom Ayutthaya-Reich abgelöst wurde. 1767 zerstörten die Birmanen Ayutthaya.

1782 begründete General Chakri als Rama I. die bis heute regierende Dynastie. 1932 wurde Thailand (das bis 1938 Siam hieß) konstitutionelle Monarchie. Im Zweiten Weltkrieg besetzten japanische Truppen das Land. In der Folgezeit kam es zu zahlreichen Putschen. Nach innenpolitischen Konflikten, die 1992 zu blutigen Unruhen führten, setzte eine Stabilisierung ein.

Wer ist Sirikit?

Als Ehefrau von Staatsoberhaupt König Phumiphol Aduljadedsch (Rama IX.) ist sie die Königin des Landes. Sie wird nicht nur im Land verehrt, sondern genießt weltweit Sympathien. 1960 stattete das beliebte Königspaar Deutschland einen Besuch ab und wurde zum Star der Regenbogenpresse. König Phumiphol ist seit 1946 Staatsoberhaupt des Landes und damit einer der am längsten amtierenden Monarchen der Welt.

Bevölkerung

Welche Metropole heißt »Stadt der Engel«?

Krung Thep heißt in der Landessprache Thai »Stadt der Engel« – in Europa besser bekannt als Bangkok. Mehr als 6 Mio. Menschen leben in der Hauptstadt.

Die zu etwa 95 % buddhistische Bevölkerung gehört überwiegend Thaivölkern an. Daneben gibt es Minderheiten von Khmer und Mon sowie Chinesen und Malaien.

Wussten Sie, dass …

Thailand bis 1939 und von 1945–1948 Siam hieß?

die Siamkatze angeblich von einem britischen Generalkonsul aus Bangkok im Jahr 1884 nach Großbritannien gebracht wurde?

Gab es »die Brücke am Kwai« wirklich?

Ja, Buch und Film »Die Brücke am Kwai« basieren auf einer wahren Begebenheit. Die echte Brücke war Teil einer Eisenbahnstrecke, die während der japanischen Besetzung im Zweiten Weltkrieg Thailand und Birma verbinden sollte. Zehntausende Zwangsarbeiter und Kriegsgefangene kamen beim Bau dieser Verbindung ums Leben. Der oscargekrönte Film »Die Brücke am Kwai« (1950) von David Lean mit Alec Guinness (Oberst Nicholson) zeigt die Leiden britischer Kriegsgefangener, die eine für die Japaner wichtige Brücke über den Fluss Kwai bauen müssen. Der Streifen erlangte Weltruhm.

Laos: Bergige Volksrepublik in Südostasien

Laos
Amtlicher Name:
Demokratische Volksrepublik Laos
Fläche:
236 800 km²
Einwohner:
5,9 Mio.
Hauptstadt:
Vientiane
Amtsprache(n):
Lao
Währung:
Kip

Landesnatur

Was unterscheidet Laos von seinen Nachbarn?

Laos ist das einzige Binnenland Südostasiens. Im Norden und an der Ostgrenze ist das Land gebirgig, sonst mit Ausnahme einiger Flussebenen hügelig oder plateauartig. Das Klima ist feuchtheiß mit sommerlichen Monsunregen.

Bevölkerung

Wie viele Volksgruppen leben im Land?

Etwa 70 Ethnien leben in Laos. Vorwiegend besteht die Bevölkerung aus Lao und anderen Thai-Völkern. 58 % sind Buddhisten, 34 % Anhänger traditioneller Religionen. Hauptsiedlungszone ist das Tal des Mekong. Trotz einer achtjährigen Schulpflicht beträgt die Analphabetenrate 34 %.

Wirtschaft

Was ist das »Goldene Dreieck«?

Damit wird das Grenzgebiet zwischen Myanmar, Thailand und Laos am Mittellauf des Mekong bezeichnet. Es ist eines der ertragreichsten Gebiete des illegalen Opiumanbaus. Laos gehört zu den weltgrößten Lieferanten von Rohopium.

Die Landwirtschaft produziert für den Export Kaffee, Tee, Gewürze und Baumwolle. Darüber hinaus werden Nutz- und Edelhölzer (30 % der Gesamtausfuhr) ausgeführt. Die Industrie von Laos ist noch wenig entwickelt.

Geschichte

Seit wann ist Laos unabhängig?

Seit 1941 unter japanischer Besatzung, erklärte sich Laos im Jahr 1945 für unabhängig, wurde jedoch von französischen Truppen besetzt. 1949 erhielt es die Autonomie, nach der Genfer Indochina-Konferenz von 1954 die volle Unabhängigkeit.

1954–1973 eroberte die kommunistische Partisanenbewegung des Pathet-Lao einen großen Teil des Staatsgebiets. 1975 wurde die Demokratische Volksrepublik ausgerufen.

Übrigens: Bereits im Jahr 1355 begründete der Lao-Prinz Fa Ngum auf dem Gebiet des heutigen Laos das Königreich Lan Chang. Die nachfolgenden, miteinander rivalisierenden Reiche wurden ab 1829 von Siam erobert. 1893 erzwang Frankreich von Siam die Abtretung des Gebiets.

Wussten Sie, dass …

es in der Landessprache Laotisch keine Kurzform für den Landesnamen gibt? Für die Bevölkerung heißt das Land Sathalanalat Paxathipatai Paxaxon Lao.

von den 51 Flughäfen in Laos mehr als zwei Drittel nicht asphaltiert sind?

Vietnam: Kampf der Systeme

Vietnam
Amtlicher Name:
Sozialistische Republik Vietnam
Fläche:
331 690 km²
Einwohner:
82,5 Mio.
Hauptstadt:
Hanoi
Amtsprache(n):
Vietnamesisch
Währung:
1 Dong = 10 Hào = 100 Xu

Bevölkerung

Wie viele Menschen leben in den Städten?

Nur rd. 24 % der Bevölkerung, die zu knapp 90 % aus Vietnamesen besteht, leben in den Städten.

Mehr als die Hälfte bekennen sich zum Buddhismus. Daneben gibt es viele Mischreligionen und eine katholische Minderheit.

Landesnatur

Welche Naturgewalt bedroht Vietnam?

Taifune. Von Juli bis in den Dezember hinein treten diese tropischen Wirbelstürme verbunden mit Starkregen auf. Besonders betroffen von Taifunen, die regelmäßig Teile der Ernte vernichten und Menschenleben kosten, ist Zentralvietnam. Kernräume sind im Norden das fruchtbare Delta des Roten Flusses und im Süden das Mekongdelta. Ansonsten ist das Land überwiegend gebirgig.

Wirtschaft

Was ist die Ursache für den Wirtschaftsboom?

Marktwirtschaftliche Reformen, die das kommunistische Regime seit den 1980er Jahren einführte. Staatsbetriebe wurden privatisiert, Existenzgründungen gefördert. Internationale Konzerne investierten in Vietnam. Das Wirtschaftswachstum betrug in den Jahren 2000–2004 jährlich rd. 7 %.

Geschichte

Wer war Ho Chi Minh?

Der vietnamesische Revolutionär und Politiker (1890–1969) organisierte den Kampf zunächst gegen die japanischen Besetzer im Zweiten Weltkrieg, seit Ende 1946 gegen die Kolonialmacht Frankreich und seit 1954 gegen das mit den USA verbündete Südvietnam.

Mit der Einnahme von Diên Biên Phu 1954 war die französische Niederlage besiegelt. Das Land wurde provisorisch in eine Nord- und eine Südzone geteilt. Nordvietnam entwickelte sich zu einer kommunistischen Volksrepublik. Im Süden machte sich 1955 Ngo Dinh Diem zum Präsidenten der Republik Vietnam. Die Weigerung Südvietnams, eine Volksabstimmung über die Wiedervereinigung abzuhalten, und die Missstände unter dem Diem-Regime bewirkten seit 1957 ein Wiederaufleben der Tätigkeit kommunistischer Guerillas (Vietcong) in Südvietnam, die von Nordvietnam aus unterstützt wurde.

Als die USA in die Kämpfe eingriffen, kam es zum Vietnamkrieg. 1973 wurde ein Waffenstillstand geschlossen, der jedoch nur das militärische Engagement der USA beendete. Der Bürgerkrieg ging unvermindert weiter. 1975 eroberten Vietcong und Nordvietnamesen Südvietnam. 1976 wurden Nord- und Südvietnam unter Führung Hanois wiedervereint.

Kambodscha: Geprägt von schwieriger Geschichte

Kambodscha
Amtlicher Name:
Königreich Kambodscha
Fläche:
181 035 km²
Einwohner:
14,5 Mio.
Hauptstadt:
Phnom Penh
Amtsprache(n):
Khmer
Währung:
1 Riel = 100 Sen

Bevölkerung

Wer sind die Khmer?

Die Khmer sind das staatstragende Volk des Landes. Größte Minderheit sind die knapp 7 % Vietnamesen, die v. a. nach dem Ende des Pol-Pot-Regimes eingewandert sind.

Wirtschaft

Welches sind die Lebensadern des Landes?

Die wichtigsten Verkehrswege Kambodschas, das trotz reicher Agrarressourcen zu den ärmsten Ländern der Welt zählt, sind die Wasserstraßen – allen voran der Mekong.

Die Landwirtschaft betreibt den Anbau von Reis, Kautschuk und Mais. Der Wald liefert u. a. Teak-, Mahagoni- und Ebenholz. Die Textilindustrie ist der wichtigste Industriezweig.

Geschichte

Wer war Kolonialmacht?

1867 wurde Kambodscha von den Franzosen besetzt. Als Protektorat gehörte es seit Ende des 19. Jh. zur Union von Indochina. Nach der Niederlage Frankreichs im Ersten Indochinakrieg erhielt Kambodscha 1954 die volle Unabhängigkeit und schied aus der Französischen Union aus.

Wer war Pol Pot?

Ein kambodschanischer Politiker (1928 bis 1998), der in den 1960er Jahren die Guerillaorganisation der kommunistischen Roten Khmer aufbaute. Nach dem Sturz von Staats- und Regierungschef Norodom Sihanouk, der 1955 als König abgedankt hatte, und der Machtübernahme durch General Lon Nol kam es zum Bürgerkrieg. Die 1975 siegreichen Roten Khmer errichteten ein Terrorregime, das wahrscheinlich 2 Mio. Todesopfer forderte.

1979 besetzten vietnamesische Truppen das Land und setzten eine neue Regierung ein. 1989 zogen die Truppen wieder ab. Gegen die neue Regierung kämpften drei Widerstandsgruppen, darunter die Roten Khmer. 1991 wurde ein Friedensabkommen unterzeichnet. Die UNO stationierte Truppen. Das Land wurde zur konstitutionellen Monarchie und Sihanouk erneut König. 1993, 1998 und 2003 fanden freie Wahlen statt.

Kultur

Was ist Angkor?

Angkor ist die weltberühmte Residenz- und Tempelstadt der Khmer-Könige, die um das Jahr 1000 mit über 1 Mio. Einwohnern die größte Stadt der Welt war. 1117 zerstört, wurde sie als Angkor Thom wieder aufgebaut. Im Südosten des alten Stadtbezirks entstand mit Angkor Vat das größte Bauwerk Südostasiens. Angkor wurde 1431 von den Thai zerstört und erst im Jahr 1858 wiederentdeckt.

Malaysia: Land im Aufschwung

Malaysia
Amtlicher Name:
Malaysia
Fläche:
330 242 km²
Einwohner:
25,3 Mio.
Hauptstadt:
Kuala Lumpur
Amtsprache(n):
Malaiisch (Bahasa Malaysia)
Währung:
1 Malaysischer Ringgit = 100 Sen

Landesnatur

Aus wie vielen Teilen besteht Malaysia?

Aus zwei – das Land umfasst den Süden der Halbinsel Malakka (Westmalaysia) und den Norden der Sundainsel Borneo (Ostmalaysia) mit den beiden Bundesstaaten Sabah und Sarawak. Beide Landesteile werden durch das Südchinesische Meer getrennt. Westmalaysia umfasst 11 der insgesamt 13 Bundesstaaten, ist aber flächenmäßig kleiner als Ostmalaysia.

Die höchste Erhebung des Landes und ganz Südostasiens ist der Kinabalu in Sabah mit 4101 m. Die gewaltigen Gebirgszüge Malaysias erheben sich hinter fruchtbaren, zum Teil versumpften Küstenebenen. Die buchtenreiche Westküste wird von Mangrovenwäldern gesäumt. Das Landesinnere von Ostmalaysia war von dichten Regenwäldern bestanden, die inzwischen zu 90 % abgeholzt sind.

Übrigens: Das Klima in beiden Landesteilen ist tropisch-feuchtheiß.

Bevölkerung

Welche Religion ist vorherrschend?

Anders als in den meisten südostasiatischen Staaten ist der Islam die vorherrschende Religion in Malaysia – mehr als die Hälfte der Bevölkerung sind sunnitische Muslime. Darüber hinaus gibt es Buddhisten (17 %), Hindus (7 %), Christen (7 %) sowie Anhänger von traditionellen Religionen (besonders in Ostmalaysia).

Übrigens: Im östlichen Landesteil ist der Anteil der indigenen (ursprünglich ansässigen) Bevölkerung erheblich. In Sarawak leben noch 30 % See- und Land-Dajak und 6 % Melanau, in Sabah 32 % Dusun (Kadazan) und 18 % Bajau und Murut.

Wirtschaft

In welchem Bereich ist Malaysia Weltspitze?

U. a. im IT-Bereich. Das Land, das in den letzten 20 Jahren eine rasante wirtschaftliche Entwicklung erlebte, ist der weltweit führende Mikrochipexporteur und hat sich zu einer der wichtigsten Handelsnationen im Bereich der elektronischen Güter entwickelt. Die Wirtschaft wuchs im Jahr 2004 um 7,1 %. Wichtigste Handelspartner sind Japan, die USA und Singapur.

Darüber hinaus ist das Land der weltgrößte Produzent von Palmölprodukten und liefert ein Sechstel der Weltproduktion an Kautschuk. Außerdem werden Kopra, Pfeffer, Kakao, Reis, Tee und Ananas exportiert. In der intensiven tropischen Pflanzungswirtschaft sind rd. 16 % der Erwerbstätigen beschäftigt. Die Wälder liefern bedeutende Mengen an Teak- und Edelhölzern.

Verkehr

Was ist die Straße von Malakka?

Eine der wichtigsten Wasserstraßen der Welt. Die Meeresstraße verbindet die Andamanensee mit dem Südchinesischen Meer und der Javasee. Sie ist rd. 800 km lang und wird täglich von etwa 2000 Schiffen befahren. Die v. a. für den Ölhandel bedeutsame Verkehrsverbindung gehört auch zu den gefährlichsten, da immer wieder Piraten Schiffe kapern.

Geschichte

Wie entstand Malaysia?

1963 entstand die Föderation von Malaysia durch den Zusammenschluss von Malaya, Singapur, Sarawak und Sabah. 1965 trat Singapur aus dem Bund aus. Mit der Verfassung von 1963 wurde Malaysia ein Bundesstaat als Wahlmonarchie.

1969 brachen vorübergehend heftige Rassenunruhen aus. Großbritannien, Australien und Neuseeland stationierten aufgrund eines Verteidigungsabkommens 1971–1976 Truppen im Land.

Übrigens: Das Amt des Premierministers hatte seit 1981 Mahathir bin Mohamad inne. Sein Nachfolger wurde 2003 Abdullah Ahmad Badawi. Staatsoberhaupt (Wahlkönig) ist seit 2001 Tuanku Syed Sirajuddin.

Wer prägte das Land?

Wie andere Gebiete Südostasiens stand auch die Malaiische Halbinsel seit den frühen nachchristlichen Jahrhunderten unter indischem Einfluss.

Im frühen 15. Jh. stieg die Hafenstadt Malakka zum Sultanat und wichtigsten Hafen Südostasiens auf. 1511 wurde die südliche Halbinsel von den Portugiesen und 1641 von den Holländern erobert, die sie 1824 an England abtraten.

Was sind die »Petronas Towers«?

Die 450 m hohen Doppeltürme sind ein Wahrzeichen der Hauptstadt Kuala Lumpur. Die gewaltigen Hochhäuser mit ihren 32 000 Fensterscheiben sind in einer Höhe von 170 m durch eine Stahlbrücke miteinander verbunden. Die Wolkenkratzer mit ihren zahlreichen Büros beherbergen mehrere Einkaufszentren, ein Museum, ein Symphonieorchester und eine Kunstgalerie. Bauherr war der Mineralölkonzern Petronas. Insgesamt wurden rd. 37 000 t Stahl verarbeitet.

Wussten Sie, dass …

die Gestaltung der Flagge Malaysias von der US-Flagge inspiriert wurde? Die 14 rot-weißen Streifen stehen für die 14 Bundesstaaten ebenso wie die 14 Zacken des Sterns.

der Hibiskus die Nationalblume des Landes ist?

seit 1999 Formel-1-Rennen in Malaysia ausgetragen werden?

Singapur

Singapur
Amtlicher Name:
Republik Singapur
Fläche:
682 km²
Einwohner:
4,3 Mio.
Hauptstadt:
Singapur
Amtsprache(n):
Englisch, Malaiisch, Chinesisch, Tamil
Währung:
1 Singapur-Dollar = 100 Cent

Landesnatur

Wie groß ist Singapur?

Die Hauptinsel ist mit 573 km² rd. doppelt so groß wie Dortmund. Sie ist durch einen Straßendamm mit dem Festland verbunden.

Wirtschaft

Was sind die Stärken?

Singapur ist neben Hongkong und Tokyo das wichtigste Finanzzentrum Asiens. Darüber hinaus ist es der größte Erdölraffineriestandort Südostasiens. Der Kleinstaat liegt im Schnittpunkt internationaler Schifffahrtswege und besitzt den umschlagskräftigsten Hafen der Welt – 2004 betrug das Handelsvolumen knapp 400 Mio. t.

Geschichte

Seit wann gibt es Singapur?

Singapur wurde von der Ostindien-Kompagnie 1819 gegründet und 1851 Britisch-Indien unterstellt. 1946 wurde es britische Kronkolonie mit Selbstverwaltung. 1963 folgte die Unabhängigkeitserklärung und der Zusammenschluss mit Malaya und Britisch-Borneo zur Föderation Malaysia, aus der Singapur 1965 wieder austrat.

Brunei

Brunei
Amtlicher Name:
Brunei Darussalam
Fläche:
5765 km²
Einwohner:
363 000
Hauptstadt:
Bandar Seri Begawan
Amtsprache(n):
Malaiisch
Währung:
1 Brunei-Dollar = 100 Cent

Landesnatur

Wo liegt Brunei?

Das Sultanat liegt im Norden der Insel Borneo. Es besteht aus einer feuchtheißen Küstenebene, an die ein Hügelland grenzt.

Wirtschaft

Was macht Brunei reich?

Erdöl und Erdgas sind die wichtigsten Wirtschaftsprodukte des Landes. Darüber hinaus tragen Einnahmen aus den umfangreichen Auslandsinvestitionen zum Reichtum bei. Brunei besitzt hohe Devisenreserven und hat keine Auslandsschulden. Die Bevölkerung profitiert von umfangreichen Sozialleistungen und weitgehender Steuerfreiheit.

Geschichte

Wer regiert?

Staats- und Regierungschef ist seit 1967 Sultan Hassan Al Bolkiah, der zu den reichsten Männern der Welt zählt. Er regiert als absolutistischer Monarch. Die Macht wird von ihm und seiner Familie ausgeübt.

Übrigens: 1888 wurde Brunei britisches Protektorat, 1971 erhielt es innere Autonomie. Seit 1984 ist es unabhängiges Sultanat.

Indonesien: Größter Inselstaat der Welt

Indonesien
Amtlicher Name:
Republik Indonesien
Fläche:
1 922 570 km²
Einwohner:
222,8 Mio.
Hauptstadt:
Jakarta
Amtsprache(n):
Bahasa Indonesia
Währung:
1 Rupiah = 100 Sen

Landesnatur

Aus wie vielen Inseln besteht Indonesien?

Indonesien ist mit mehr als 13 600 Inseln der größte Inselstaat der Welt. Das Land bildet das Herz des Malaiischen Archipels, der nahezu alle tropischen und subtropischen Landschaftstypen der Erde in einer kontrastreichen Vielfalt vereint.

Das Inselreich erstreckt sich von West nach Ost über 5100 km bzw. drei Zeitzonen. Zum Staatsgebiet gehören die Großen Sundainseln Sumatra, Java, Borneo (Kalimantan, ohne Brunei und die malaysischen Gebiete im Norden), Celebes (Sulawesi), die Kleinen Sundainseln (ohne den Westteil von Timor), die Molukken und der Westteil der Insel Neuguinea (Papua).

Bis heute tätige Vulkane krönen die Gebirge, die die Inseln durchziehen. Tiefebenen und große Ströme gibt es besonders auf Sumatra und Borneo. Es herrscht tropisches Monsunklima mit nach Osten abnehmenden Niederschlägen. In den feuchteren Gegenden herrscht dichter tropischer Regenwald vor.

Wie stark ist der Regenwald bedroht?

Fortdauernde, oft illegale Abholzung und Brandrodung lassen auch die Restbestände an Regenwäldern immer weiter schrumpfen. Mit Ausnahme von Brasilien geht in Indonesien jedes Jahr mehr Regenwald verloren als in irgendeinem anderen Land.

Auch die einst reiche Tierwelt ist stark dezimiert worden. Viele Arten sind ausgestorben, bedroht oder nur noch in wenigen Exemplaren vorhanden, etwa Tiger, Elefanten, Panter und Krokodile. Streng geschützt in ihrer Heimat Borneo und Sumatra sind die Orang-Utans. In Reservaten leben die letzten Panzernashörner Javas. Als ein letzter Überlebender prähistorischer Zeit gilt der auf Komodo lebende, bis zu 3 m lange Riesenwaran.

Bevölkerung

Wo leben die meisten Menschen?

Zwei Drittel der Bevölkerung drängen sich auf den Inseln Java, Madura und Bali, die aber nur etwa 8 % der Landfläche ausmachen. Am dünnsten besiedelt sind Teile Borneos sowie Papuas.

Indonesien ist das bevölkerungsreichste islamische Land der Welt. Zwischen dem 13. und 16. Jh. breitete sich der Islam aus. Der überwiegende Teil der Muslime gehört der sunnitischen Glaubensrichtung an. Die Muslime sind heute vielfach in mächtigen islamischen Verbänden organisiert. Hindus leben vor allem auf Bali, Christen auf den Molukken. Das Christentum wurde erst im 17. Jh. durch niederländische und portugiesische Missionare nach Indonesien gebracht.

Was verbindet die Volksgruppen?

Amtssprache und zugleich »Band« zwischen den vielen Völkern Indonesiens ist Bahasa Indonesia, eine Form des Malaiischen, das von den meisten Indonesiern zumindest verstanden wird. Die größte ethnische und sprachliche Vielfalt weist Papua (West-Neuguinea) auf.

Wirtschaft

Was ist ein »Tigerstaat«?

Damit wird eines der rasch aufstrebenden Länder Ost- und Südostasiens bezeichnet. Zu ihnen gehört auch Indonesien, das aber trotz einer sich besonders dynamisch entfaltenden Volkswirtschaft noch zu den Entwicklungsländern zählt.

Die Industrie (Fahrzeuge, Textilien, Papier, Nahrungsmittel, Zement, Gummi- und Metallwaren, Chemikalien) befindet sich in rasantem Ausbau. Haupthäfen sind Surabaya, Tanjungperiuk bei Jakarta, Semarang, Belawan und Ujung Pandang. Wichtig ist die Küs–ten- und interinsulare Schifffahrt sowie der internationale und Binnenluftverkehr. An Bodenschätzen gibt es v. a. Erdöl, Erdgas und Zinn. Wachsende Bedeutung hat der Tourismus, der sich in erster Linie auf die Traumstrände und die geschichtsträchtigen Tempel- und Palastanlagen des Landes konzentriert.

Die tropische Pflanzungswirtschaft liefert vor allem Reis, ferner als Exportgüter Kaut–schuk, Öl- und Kokosprodukte, Kaffee, Tee, Tabak, Pfeffer sowie andere Gewürze. Die Fischerei ist von großer Bedeutung. Wälder liefern Edelhölzer und Harze.

Geschichte

Warum war Indonesien eine begehrte Kolonie?

Wegen des lukrativen Gewürzhandels. Besonders die Niederländer zog es deswegen nach Indonesien. 1602 gründeten sie die Vereinigte Ostindien-Kompagnie, die sich im Laufe der Zeit zur weltweit größten Handelsgesellschaft entwickelte. Die Niederländer erweiterten innerhalb von 300 Jahren, vom Stützpunkt Batavia (Jakarta) ausgehend, ihr Einflussgebiet auf ganz Indonesien und gründeten das Kolonialreich Niederländisch-Indi–en, das 1942 von Japan erobert wurde.

Wer war Sukarno?

Achmed Sukarno (1901–1970) war Gründer und Führer der Nationalpartei, die für die Unabhängigkeit Indonesiens kämpfte. 1945 entstand die Indonesische Republik mit Sukarno als Präsident. 1949 wurde die Unabhängigkeit gewährt und 1954 der Unionsvertrag mit den Niederlanden gelöst. Im Jahr 1963 fiel das niederländische West-Neuguinea an Indonesien.

1963–1966 befand sich Indonesien in einem kriegsähnlichen Zustand mit Malaysia. Ein kommunistischer Putschversuch scheiterte 1965. Er führte 1966 zur Entmachtung Sukarnos und zum Verbot der KP. Den Kommunistenverfolgungen fielen Hunderttausende zum Opfer. Regierungschef und Staatspräsident wurde General Suharto.

Außenpolitisch erfolgte eine Aussöhnung mit Malaysia. 1976 besetzte Indonesien die portugiesische Kolonie Osttimor und erklärte sie zu einem Teil Indonesiens. Der Konflikt zwischen der Suharto-Regierung und der Unabhängigkeitsbewegung Fretilin forderte rd. 200 000 Tote. Nach blutigen Unruhen trat Suharto 1998 zurück und es setzte ein demokratischer Wandel ein.

Der 1999 zum Präsidenten gewählte Abdurrahman Wahid wurde 2001 abgesetzt. Megawati Sukarnoputri, eine Tochter Sukarnos, trat die Nachfolge an. 2002 wurde Ost–timor endgültig unabhängig.

Ethnisch-separatistische Konflikte in verschiedenen Regionen und der islamistische Extremismus belasteten den Demokratisierungsprozess im Land. Die Präsidentschaftswahlen 2004 gewann der frühere General Susilo Bambang Yudhoyono.

Welche Folgen hatte der Tsunami 2004?

Indonesien wurde durch die verheerende Riesenwelle im Jahr 2004 schwer getroffen. Die Provinzhauptstadt Banda Aceh wurde völlig zerstört. In der Stadt und an den Küsten verloren rd. 100 000 Menschen ihr Leben.

Ein Erdbeben der Stärke 9,0 hatte im Indischen Ozean eine gewaltige Flutwelle (Tsunami) ausgelöst, die die Menschen an den Küsten völlig unvorbereitet traf. Auf die Jahrhundertkatastrophe reagierte die Weltgemeinschaft mit einer überwältigenden Spendenbereitschaft. Auf einem Gipfeltreffen verschiedener Geberstaaten und betroffener Länder in der indonesischen Hauptstadt Jakarta am 6. Januar 2005 wurde die Einrichtung eines Frühwarnsystems für Flutwellen im Indischen Ozean beschlossen.

Osttimor: Junger Staat mit großen Problemen

Osttimor
Amtlicher Name:
Demokratische Republik Timor-Leste
Fläche:
18 889 km²
Einwohner:
820 000
Hauptstadt:
Dili
Amtsprache(n):
Portugiesisch, Tetum
Währung:
1 US-Dollar = 100 Cent

Landesnatur

Wo liegt Osttimor?

Der noch junge Staat nimmt den östlichen Teil der Kleinen Sundainsel Timor ein und gehört somit zum indonesischen Archipel. Zu Osttimor gehören auch die Exklave Oecussi-Ambeno im Westen Timors sowie die Inseln Atauro und Jaco. Der zentrale Gebirgszug erreicht im Ramelan 2960 m Höhe.

Es herrscht tropisches Monsunklima. Die ehemals weit verbreiteten tropischen Regenwälder wurden vor allem durch Brandrodungsfeldbau stark dezimiert. Heute wird der Großteil des Landes von Savannen eingenommen.

Bevölkerung

Wer lebt im Land?

Die Bewohner sind überwiegend römisch-katholische Malaien. Zahlreiche Menschen flüchteten 1999 aus Furcht vor den Unabhängigkeitskämpfen.

Geschichte

Warum ist Osttimor erst seit kurzem unabhängig?

2002 erhielt das Land die volle staatliche Unabhängigkeit. Der Weg zur Souveränität war lang. Im Zweiten Weltkrieg war Timor von Japan besetzt, danach fiel der Westteil an Indonesien. Der Ostteil wurde seit 1951 als portugiesische Überseeprovinz von einem Gouverneur verwaltet. Seit 1975 zog sich Portugal schrittweise aus Osttimor zurück.

Was ist die »Fretilin«?

Die »Revolutionäre Front für ein unabhängiges Osttimor« ist eine Befreiungsbewegung, die in den 1970er Jahren u. a. von José Ramos Horta (* 1949) gegründet wurde. Sie proklamierte 1975 die Unabhängigkeit Osttimors, das jedoch von Indonesien annektiert wurde. Horta, der sich im Exil um die Unabhängigkeit Osttimors bemühte, erhielt zusammen mit dem osttimoresischen Bischof Carlos Felipe Ximénes Belo 1996 den Friedensnobelpreis.

1999 votierte die Bevölkerung für die Unabhängigkeit. Die UNO entsandte eine multinationale Friedenstruppe, um die Lage zu stabilisieren. Die »Fretilin« gewann 2001 die Wahlen zu einer verfassunggebenden Versammlung. Der langjährige »Fretilin«-Führer »Xanana« Gusmão wurde 2002 zum ersten Präsidenten des Landes gewählt.

Im April 2006 brachen die schwersten Unruhen seit der Unabhängigkeit des Landes aus. Hintergrund der Ausschreitungen war u. a. ein Machtkampf zwischen Präsident Gusmão und Premierminister Mari Alkatiri. Im Zuge der Regierungskrise legte José Ramos Horta sein Amt als Außenminister nieder. Ende Juni 2006 beugte sich Alkatiri dem Druck und gab seinen Rücktritt bekannt.

Philippinen: Inselgruppe im westlichen Pazifik

Philippinen
Amtlicher Name:
Republik der Philippinen
Fläche:
300 000 km²
Einwohner:
81,4 Mio.
Hauptstadt:
Manila
Amtsprache(n):
Filipino
Währung:
1 Philippinischer Peso = 100 Centavo

Landesnatur

Wie heißt die größte Insel der Philippinen?

Luzon ist die Hauptinsel der Philippinen. Hier liegt auch die Hauptstadt Manila. Luzon ist geprägt von vulkan- und erdbebenreichem Gebirgsland. Der 2421 m hohe Mount Mayón ist einer der noch aktiven Vulkane des Landes, dessen letzter Ausbruch 2001 war.

Insgesamt bestehen die Philippinen aus mehr als 7000 gebirgigen Inseln mit zahlreichen, zum Teil noch tätigen Vulkanen. Das Monsunklima ist tropisch heiß, niederschlagsreich und bringt häufig Taifune. Das Land ist fast zur Hälfte waldbedeckt.

Bevölkerung

Was ist »Tagalog«?

Die wichtigste Sprache des Landes, deren standardisierte Form, Filipino genannt, heute Staatssprache ist. Insgesamt werden auf den Philippinen rd. 80 Sprachen gesprochen. Neben Filipino ist Englisch von Bedeutung.

Die Bevölkerung ist zu 92 % christlich. Den größten Anteil stellen die Jungmalaien (Filipinos) mit 40 % der Bevölkerung. Es folgen Indonesier und Polynesier mit 30 %, Chinesen mit 10 % sowie die Altmalaien (meist Bergvölker) und die Negritos (10 %). Die Bevölkerungsverteilung ist ungleichmäßig: Die Ebenen der größeren Inseln sind überbevölkert, die Gebirgsregionen nur dünn besiedelt.

Wirtschaft

Wovon leben die Filipinos?

Wichtige Lebensgrundlage der Inselbevölkerung ist die Landwirtschaft (20 % des BIP), in der noch immer 40 % der Erwerbstätigen beschäftigt sind. Die Kokosnuss ist die wichtigste Frucht – die Philippinen sind mit einem Drittel der Welterzeugung der größte Kokosnusslieferant der Erde. Darüber hinaus umfasst der landwirtschaftliche Anbau u. a. Zuckerrohr, Hanf, Tabak, Reis, Mais, Südfrüchte und Gemüse. Bedeutung hat auch die Küstenfischerei und die Forstwirtschaft.

Beträchtlich sind die Vorkommen von Gold, Eisen, Buntmetallen und Kohle. In der Sulusee und vor der Küste von Palawan wurden Erdöllager erschlossen. Die Industrie stellt über die Hälfte des Exportwertes und liefert v. a. Nahrungsmittel, aber auch Textilien, Metallwaren, Möbel, elektronische Waren sowie Eisen und Stahl. Darüber hinaus spielen auch moderne Industriegüter wie Informationstechnologien eine immer größere Rolle. Die Energiewirtschaft basiert überwiegend auf Wärmekraftwerken.

Wo liegen Touristenziele?

Neben den rd. 30 gut erhaltenen Tempeln aus früher Zeit sind die berühmten Reisterrassen von Banaue sowie die zahlreichen Vulkane und schönen Strände Ziele für Touristen.

Tubbataha, das größte Korallenriff des Landes, ist Mariner Nationalpark und gehört zum Weltnaturerbe der UNESCO. Immer mehr Tauchsportler entdecken die eindrucksvolle Unterwasserlandschaft.

Geschichte

Wer entdeckte das Land?

Die Philippinen wurden 1521 vom Seefahrer Fernão de Magalhães (Magellan, 1480–1521) entdeckt und fielen danach unter spanische Herrschaft. Bis zum Ende des 16. Jh. hatten die Spanier die Philippinen bis auf die von Muslimen bewohnten Inseln Mindanao, Sulu und Palawan erobert. Diese Inseln konnten sich gegen jede Kolonialherrschaft bis in das 19. Jh. behaupten.

Wann wurden die Philippinen unabhängig?

1898 erklärten die Filipinos ihre Unabhängigkeit, das Inselreich wurde jedoch von den USA okkupiert. 1924 erhielten die Philippinen erweiterte Autonomie als Dominion. Im Zweiten Weltkrieg gelang es den Japanern von 1941/42 bis 1945, die Inseln zu besetzen. 1946 wurden die Philippinen unabhängig und erhielten eine Verfassung nach US-amerikanischem Vorbild. Die engen Verbindungen mit den USA blieben bestehen.

Welcher Diktator beherrschte das Land?

Ferdinand Marcos (1917–1989). 1965 wurde er Staatspräsident. Nach bürgerkriegsähnlichen Unruhen verhängte er 1972 das Kriegsrecht und proklamierte ein Jahr später eine Verfassung, die ihm diktatorische Vollmachten auf Lebenszeit zubilligte. 1986 wurde er nach der Aufdeckung massiven Wahlbetrugs durch eine vom Militär unterstützte Volksbewegung gestürzt und ging ins Exil.

Das Präsidentenamt übernahm Corazón Aquino (* 1933). 1987 wurde eine neue Verfassung verabschiedet und die Demokratisierung eingeleitet. 1992 bis 1998 war Fidel Ramos (* 1938) Präsident. Er schloss 1996 ein Friedensabkommen mit der islamischen Nationalen Befreiungsfront. 1998 wurde Joseph Estrada (* 1937) Nachfolger von Ramos. Neue Staatschefin wurde 2001 Gloria Macapagal Arroyo (* 1947; 2004 wiedergewählt).

Wussten Sie, dass …

die Filipinos aufgrund der mehr als 300-jährigen spanischen Kolonialherrschaft zumeist spanische Namen tragen?

die Einwohner häufig mit ihren Gesichtszügen, besonders mit den Augen, kommunizieren? Hebt ein Filipino die Augenbrauen, so bedeutet das »Ja«.

die Philippinen eines der wenigen Länder sind, in denen Ehescheidungen verboten sind?

sich der Name der Republik vom spanischen König Philipp II. ableitet?

Taiwan: Wirtschaftsmacht vor Chinas Küste

Taiwan
Amtlicher Name:
Republik China
Fläche:
36 006 km²
Einwohner:
22,3 Mio.
Hauptstadt:
Taipeh
Amtsprache(n):
Chinesisch
Währung:
1 Neuer Taiwan-Dollar = 100 Cent

Landesnatur

Wie groß ist Taiwan?

Die Insel ist etwa so groß wie Baden-Württemberg (35 700 km²). Dem von tropischem Regenwald überwucherten Zentralgebirge (bis 3997 m) ist im Westen eine fruchtbare Küstenebene vorgelagert. Das Klima ist subtropisch bis tropisch.

Bevölkerung

Wer lebt auf der Insel?

Die Bewohner sind Chinesen: ab dem 17. Jh. eingewanderte Taiwanesen und 1948/49 nach Taiwan geflohene »Festlandchinesen«. Sie bekennen sich zu Buddhismus oder Daoismus.

Wirtschaft

Welcher Industriezweig expandiert stark?

Insbesondere der exportorientierte Bereich der Hochtechnologie boomt. Taiwan gehört zu den führenden Wirtschaftsmächten Asiens. Die Industrie, der wichtigste Wirtschaftszweig, umfasst insbesondere die elektronische Industrie. Die hoch entwickelte Landwirtschaft liefert für den Export Zucker, Bananen, Ananas, Champignons, Zitrusfrüchte, Tee und Spargel.

Geschichte

Warum sind Taiwan und China verfeindet?

China erkennt Taiwan nicht als eigenständigen Staat an, sondern sieht das Land als abtrünnige Provinz, der immer wieder mit militärischer Intervention gedroht wird. Der Hintergrund: Chiang Kai-shek (1887–1975), chinesischer Politiker, der nach dem Tod Sun Yat-sens 1925 der führende General und Politiker der Guomindang-Regierung in Kanton wurde, brach 1927 mit den Kommunisten unter Mao Zedong. Im folgenden Jahr wurde er Präsident der Republik China. Nach der Kapitulation seiner Truppen vor den Kommunisten (1948) floh er Ende 1949 nach Taiwan, wo er 1959 die Republik China ausrief.

Chiang Kai-shek errichtete in Taiwan ein autoritäres Regime, wobei alle Führungspositionen von »Festlandchinesen« bekleidet wurden. Sein Sohn Chiang Ching-kuo, der von 1978–1988 Staatspräsident war, begann mit einer vorsichtigen Lockerung des Regimes. Ihm folgte als Präsident Lee Teng-hui. 2000 wählte die Bevölkerung mit Chen Shui-bian von der Demokratischen Fortschrittspartei erstmals einen Kandidaten der Opposition zum Staatspräsidenten. Er wurde 2004 im Amt bestätigt. Obwohl Taiwan und die Volksrepublik China einander die Staatlichkeit bestreiten, entwickelten sich seit Mitte der 1980er Jahre zwischen ihnen vielfältige Kontakte v. a. auf wirtschaftlicher Ebene.

China: Ein Riesenreich im Umbruch

China
Amtlicher Name:
Volksrepublik China
Fläche:
9 596 961 km²
Einwohner:
1,31 Mrd.
Hauptstadt:
Peking
Amtsprache(n):
Chinesisch
Währung:
1 Renminbi Yuan = 10 Jiao = 100 Fen

Landesnatur

Ist China der größte Staat der Erde?

Mit 1,3 Mrd. Menschen ist China das bevölkerungsreichste Land der Erde, flächenmäßig rangiert es jedoch nur an vierter Stelle hinter Russland, Kanada und den USA. Es umfasst einen Großraum, der hinsichtlich seiner klimatischen und landschaftlichen Vielfalt am ehesten mit den USA vergleichbar ist.

China ist in erster Linie ein Gebirgsland. Lediglich ein kleiner Teil der Landesfläche besteht aus Ebenen und Becken. Es überwiegen Hochplateaus, schroffe Gebirge und Hügellandschaften. Ein Drittel der Gesamtfläche liegt höher als 2000 m.

Was ist das »Qinghai-Tibet-Plateau«?

Das »Dach der Welt« ist mit einer durchschnittlichen Höhe von 4000 m die größte Hochebene der Welt. Abgegrenzt wird sie vom Kunlun Shan im Norden, vom Karakorum im Westen, vom Himalaya im Süden und von den Osttibetischen Randketten im Osten.

Das Land bricht vom innerasiatischen Hochland in mehreren steilen Stufen nach Osten zum Pazifik ab. Der Osten wird von Mittelgebirgen eingenommen, zwischen denen die großen fruchtbaren Becken der Ströme Huang He, Chang Jiang und Xi Jiang liegen. Im Süden erstreckt sich das verkarstete südchinesische Bergland, an das sich im Nordosten das fruchtbare Rote Becken von Sichuan anschließt. Der Norden und Nordwesten des Landes werden von wüstenhaften Tafelhochländern eingenommen.

Bevölkerung

Was ist die Ein-Kind-Politik?

Ein vom Staat propagiertes Programm, das 1979/80 eingeführt wurde und zusammen mit der Heraufsetzung des Heiratsalters das Bevölkerungswachstum verlangsamen sollte. Die Ein-Kind-Politik konnte jedoch nur in den Städten durchgesetzt werden.

In den vergangenen 50 Jahren hat sich die Bevölkerung des Landes mehr als verdoppelt. Die steigende Lebenserwartung und das Absinken der Säuglingssterblichkeit haben den Staat zu massiven bevölkerungspolitischen Maßnahmen veranlasst.

Wo leben die meisten Chinesen?

Im Osten des Landes. Die Bevölkerung ist ausgesprochen ungleich verteilt. Besonders dicht besiedelt sind der Küstenstreifen, die Große Ebene und das Becken von Sichuan, während weite Gebiete in den autonomen Regionen Xinjiang und Tibet im Westen des Landes nahezu menschenleer sind.

Übrigens: Der Konfuzianismus ist mit fast 200 Mio. Anhängern am weitesten verbreitet, gefolgt vom Buddhismus mit rd. 100 Mio. Anhängern. Außerdem gibt es Daoisten, Muslime, Christen und tibetische Lamaisten.

Wie ist das Bildungssystem aufgebaut?

China hat ein staatlich gesteuertes Einheitsschulwesen auf kommunistischer Grundlage. Die gesetzliche Schulpflicht besteht vom 7. Lebensjahr an. Sie ist jedoch noch nicht voll durchgesetzt. 93 % aller schulpflichtigen Kinder gehen in die Grundschule. Der Unterricht wird vom 3. Schuljahr an durch produktive Arbeit ergänzt. In den Jahren der »Kulturrevolution« und danach (1966–1976) wurde der Unterricht zugunsten ideologischer Indoktrination vernachlässigt. Seit 1977 sind viele traditionelle Züge des chinesischen Bildungswesens wieder eingeführt worden.

Wirtschaft

Was macht China stark?

Der Anstieg des Außenhandels ist durch die Öffnung des chinesischen Marktes, durch den Willen zur Integration in den Weltmarkt sowie durch den Nachholbedarf infolge der technologischen Rückständigkeit ermöglicht worden. Reformmaßnahmen haben aus der Volksrepublik eine wachsende Volkswirtschaft gemacht, die seit Beginn der 1990er Jahre mit mehr als 8 % im Jahr weltweit eine der höchsten Wirtschaftswachstumsraten aufweist. China verfügt zudem über riesige Energiereserven, die bis heute kaum erschlossen sind.

Für die Industrie wurden Reformmaßnahmen eingeleitet. Neben den staatseigenen Betrieben existieren heute auch genossenschaftliche und private Unternehmen sowie Unternehmen mit gemischten Eigentumsformen. Von besonderer Bedeutung für die wirtschaftliche Entwicklung ist die Zulassung von Joint Ventures, durch die ausländisches Kapital und Know-how ins Land geholt wird.

Binnen- und Außenhandel werden durch staatliche Handelsgesellschaften und die Unternehmen selbst betrieben. Wichtigste Partnerländer sind Südkorea, Japan, USA, Taiwan sowie die übrigen westlichen Industriestaa–ten. Exportiert werden Textilien, Maschinen, Elektroerzeugnisse und chemische Produkte. Importiert werden Maschinen, elektrotechnische und chemische Erzeugnisse, Eisen und Stahl sowie andere Investitionsgüter.

Aus welchen Ländern kommen die Touristen?

Die meisten Touristen kommen aus Japan, Südkorea und Russland. Im Jahr 2003 besuchten 33 Mio. Ausländer das Land. Zu den beliebtesten Reisezielen gehören neben den Städten Peking mit der »Verbotenen Stadt«, Hongkong, Shanghai und Canton die Große Mauer, das Grabmal des ersten Kaisers Qin Shihuangdi mit der berühmten Terrakotta-Armee, die einzigartige Karstlandschaft in der Provinz Hunan und der tibetische Potala-Palast in Lhasa, die alle zum Welterbe der UNESCO zählen.

Geschichte

Seit wann gibt es China?

Die Anfänge der chinesischen Staatsbildung liegen in der Tiefebene am mittleren Huang He. Historisch fassbar ist erstmals die Shang-Dynastie (17.–11. Jh. v. Chr.) mit ausgebildeter Schrift und Bronzekunst. Unter der Zhou-Dynastie zerfiel China seit dem 8. Jh. v. Chr. in einander bekämpfende Einzelstaaten. Im 5. Jh. v. Chr. entstanden die philosophischen Systeme des Konfuzianismus und Daoismus.

Wer war der erste Kaiser?

221 v. Chr. einigte der Fürst von Qin als »Erster Kaiser« (Shihuangdi) das Reich. Unter der Han-Dynastie (206 v. Chr.–220 n. Chr.) wurde China zum zentralistischen Beamtenstaat. Danach kam es mehrmals zu Zerfall und Wiederherstellung der Reichseinheit. Der Buddhismus drang ein. Unter der Tang-Dynastie (618–906) wurde China kosmopolitische Weltmacht und erlebte eine kulturelle Blüte.

Wie verliefen Aufstieg und Fall des Landes?

Die Mongolen eroberten das Land im 13. Jh. und herrschten bis 1368. Die ihnen folgende Ming-Dynastie verlegte die Hauptstadt nach Peking und erneuerte die Chinesische Mauer (Anfänge im 3. Jh. v. Chr.). 1644 begann die Fremdherrschaft der Mandschu (Qing-Dynastie). Der größten Machtausdehnung Chinas im 18. Jh. folgte im 19. Jh. der Verfall: Eindringen europäischer Mächte, Taiping-Revolution, Niederlage gegen Japan.

Wer war der letzte Kaiser von China?

Pu Yi (1906–1967). Er kam als Dreijähriger auf den Thron und wurde durch die Revolution 1911/12 gestürzt. 1932 wurde er Präsident und 1934 Kaiser des japanischen Satellitenstaates Mandschukuo.

Nach dem Sturz des letzten Kaisers wurde China schließlich unter Sun Yat-sen (Gründer der Guomindang) zur Republik. Nach langem Bürgerkrieg zwischen lokalen Machthabern stellte Chiang Kai-shek 1928 die Einheit Chinas wieder her. Die Kommunisten (KP) unter Mao Zedong, die seit 1927 Stützpunkte im Süden besaßen, zogen sich in den Norden zurück (»Langer Marsch« 1934/35).

Was war der »Große Sprung nach vorn«?

Mao Zedong (1893–1976), der 1949 die Volksrepublik China proklamierte und mit der UdSSR brach, versuchte 1959 mit dem »Großen Sprung nach vorn« eine massive Produktionssteigerung als Basis für den baldigen Übergang zum Kommunismus zu schaffen. Dies schlug jedoch fehl. Der »Großen Proletarischen Kulturrevolution« (1966–1976), einer vorwiegend von Jugendlichen getragenen Bewegung, fielen Hunderttausende zum Opfer.

Nach Maos Tod setzte sich Deng Xiaoping (1904–1997) 1978 als faktischer Parteiführer durch. Er betrieb eine pragmatische Reformpolitik. Privatwirtschaftliche Initiativen wurden zugelassen, die besonders von Studenten getragene Demokratiebewegung wurde jedoch gewaltsam unterdrückt (1979, 1986, 1989).

Deng Xiaoping sicherte das Machtmonopol der KP Chinas ab und ließ oppositionelle Regungen sofort verfolgen. In den 1990er Jahren intensivierte das Land die außenwirtschaftliche Öffnungspolitik, was einen rasanten ökonomischen Aufschwung nach sich zog. 1997 erfolgte die Rückführung der chinesischen Souveränität über die ehemalige britische Kronkolonie Hongkong. 1999 erlangte China die Souveränität über das portugiesische Überseeterritorium Macau zurück.

Durch die 2001 erfolgte Aufnahme in die Welthandelsorganisation (WTO) erhofft sich die chinesische Führung weitere wirtschaftspolitische Fortschritte. 2002 übernahm Hu Jintao (* 1942) das Amt des Generalsekretärs der KP. 2003 wurde er zudem Staatspräsident.

Architektur

Wer baute die Chinesische Mauer?

Die Mauer, die dem Schutz Chinas vor Nomadeneinfällen aus dem Norden diente, wurde im 3. Jh. v. Chr. unter Kaiser Qin Shihuangdi angelegt. Spätere Dynastien setzten die Arbeiten fort. In ihrer heutigen Form geht die Mauer auf die Ming-Dynastie (14./15. Jh.) zurück. Nach dem 16. Jh. verfiel sie.

Die Mauer ist mit einer Ausdehnung von 2500 km das größte Befestigungswerk der Erde. Wegen der Windungen beträgt die Gesamtlänge ca. 7000 km – die Angaben schwanken je nach Messweise.

Was ist der »Drei-Schluchten-Staudamm«?

Ein gigantisches Staudamm-Projekt, das aufgrund seiner Dimension und der befürchteten Folgen für Mensch und Umwelt heftig umstritten ist. Im Mai 2005 wurde die Fertigstellung der Staumauer bekannt gegeben. Ein Jahr später wurde die Anlage in Betrieb genommen. Der Chang Jiang wird zu einem mehr als 1000 km² großen See gestaut. Der Staudamm dient der Hochwasserregulierung sowie der Energiegewinnung. Für das Projekt wurden rd. 1,5 Mio. Menschen umgesiedelt. Umweltschützer befürchten Klimaveränderungen, Wasserverschmutzung und Erdverschiebungen.

Was geschah …

im 17.–11. Jh. v. Chr.?

Herrschaft der Shang-Dynastie

im 8. Jh. v. Chr.?

Unter der Zhou-Dynastie zerfällt China in einander bekämpfende Einzelstaaten.

202 v. Chr.–220 n. Chr.?

Unter den Han-Dynastien wird China zum zentralistischen Beamtenstaat.

618–906?

Unter der Tang-Dynastie wird China kosmopolitische Weltmacht.

im 13. Jh.?

Die Mongolen erobern China.

1368–1644?

Herrschaft der Ming-Dynastie

1911?

China wird zur Republik.

Mongolei: Im Herzen des Kontinents

Mongolei
Amtlicher Name:
Mongolei
Fläche:
1 564 100 km²
Einwohner:
2,6 Mio.
Hauptstadt:
Ulan Bator
Amtsprache(n):
Mongolisch
Währung:
1 Togrog = 100 Mongo

Landesnatur

Wo liegt die Mongolei?

Die Mongolei grenzt im Norden an Russland und im Süden an China. Das wüsten- und steppenhafte Hochland wird im Nordwesten von Hochgebirgen (Khangai, Mongolischer Altai) durchzogen. Der Norden wird von der Selnga zum Baikalsee entwässert. Mit ihrem weitverzweigten Flussnetz macht sie das Zentrum der Nordmongolei zum wirtschaftlich wichtigsten Landesteil. Im Süden hat die Mongolei Anteil an der zentralasiatischen Wüste Gobi. Der größte Teil des Landes hat keinen Abfluss. Die Mongolei besitzt mehrere hundert Seen, die stark salzhaltig sind. Das Klima ist kontinental mit langen trockenkalten Wintern und kurzen warmen Sommern.

Bevölkerung

Ist die Mongolei ein Land der Nomaden?

Ein Großteil der Bevölkerung lebte bis vor wenigen Jahrzehnten nomadisch. Mit dem Übergang zur genossenschaftlichen Viehhaltung wurde das Nomadentum stark eingeschränkt, aber nicht völlig verdrängt.

Die Mongolen gliedern sich nach ihren Dialekten in die Khalka im Osten, in die Kalmüken im Westen und in die Burjaten im Norden. Im Westen sind Turkvölker ansässig, außerdem gibt es chinesische und russische Minderheiten.

Wirtschaft

Wonach strebt das Land?

Die Mongolei ist durch umfangreiche Privatisierungsmaßnahmen auf dem Weg zu einer marktwirtschaftlichen Ordnung. Auch wenn die Industrialisierung mit Hilfe der ehemaligen Ostblockstaaten vorangetrieben wurde, bildet die Landwirtschaft die Lebensgrundlage für rd. die Hälfte der Bevölkerung, wobei die Viehzucht dominiert (Schafe, Ziegen, Rinder, Pferde, Kamele). Zum Teil werden die Herden noch von Nomaden oder Halbnomaden gehalten. Die Ausbeutung der reichen Bodenschätze (Kupfer, Molybdän, Wolfram, Erdöl, Gold, Kohle u. a.) steht erst am Anfang.

Geschichte

Was verbindet die Mongolei mit China?

Nach dem Zerfall des mittelalterlichen Mongolenreichs war die Mongolei seit dem 17. Jh. ein Teil von China. 1911 erklärte die Äußere Mongolei ihre Unabhängigkeit, während die Innere Mongolei bei China blieb. 1924 rief die Mongolische Revolutionäre Volkspartei (MRV) in der Äußeren Mongolei die Volksrepublik aus, die sich an die UdSSR anlehnte. 1950 bestätigte China die Souveränität der Volksrepublik. 1990 verzichtete die MRV auf ihr Machtmonopol. 1992 wurde die Volksrepublik in Mongolei umbenannt.

Nordkorea: Festhalten an der Planwirtschaft

Nordkorea
Amtlicher Name:
Demokratische Volksrepublik Korea
Fläche:
120 538 km²
Einwohner:
22,5 Mio.
Hauptstadt:
Pjöngjang
Amtsprache(n):
Koreanisch
Währung:
1 Won = 100 Chon

Landesnatur

Welches Klima herrscht in Nordkorea vor?

Während des Winters dominieren Kälte und Trockenheit (im Januar beträgt die durchschnittliche Temperatur im Norden –20 °C). Dagegen wird das Sommerhalbjahr durch ein vorwiegend feuchtheißes Klima bestimmt.

Rund drei Viertel der Staatsfläche bestehen aus Bergland. Dadurch ist landwirtschaftliche Nutzung nur in schmalen Tälern und flacheren Hangpartien möglich. Im Gegensatz zur Mitte und zur Ostküste des Landes befinden sich an der Westküste größere Ebenen. Insbesondere die Schwemmlandebenen an den Unterläufen der großen Flüsse sind wichtige Agrarräume. Hier befinden sich auch die Hauptsiedlungen.

Wirtschaft

Warum ist das Land so arm?

Nach dem Zerfall der Sowjetunion ist Nordkorea, das an der zentralistischen Planwirtschaft festhält, in eine schwere Wirtschaftskrise geraten, die immer wieder zu Hungersnöten führt. Die Landwirtschaft wird fast nur in Kollektiv- oder Staatsbetrieben durchgeführt. Vorrangig wird Reis geerntet.

Geschichte

Warum gibt es zwei koreanische Staaten?

Nach dem Zweiten Weltkrieg besetzten die UdSSR und die USA das Land und teilten es längs des 38. Breitengrads in eine nördliche sowjetische und eine südliche amerikanische Interessensphäre auf. 1948 wurde im Norden die Volksdemokratische Republik ausgerufen. Ministerpräsident wurde Kim Il Sung (von 1972 bis 1994 Staatspräsident).

1950 begann mit dem Einmarsch nordkoreanischer Truppen in Südkorea der Koreakrieg. Er dauerte bis 1953. Nord- und Südkorea blieben fortan getrennt. 2000 kam es überraschend zu einem Gipfeltreffen der Staatschefs aus Nord- und Südkorea.

Südkorea: Land mit Wirtschaftskraft

Südkorea
Amtlicher Name:
Republik Korea
Fläche:
99 538 km²
Einwohner:
47,8 Mio.
Hauptstadt:
Seoul
Amtsprache(n):
Koreanisch
Währung:
1 Won = 100 Chon

Bevölkerung

Wo liegt Seoul?

Die südkoreanische Hauptstadt, die von 1393 bis zur Teilung des Landes die Hauptstadt von ganz Korea war, liegt im Nordwesten und in Grenznähe zu Nordkorea. Sie ist ein Zentrum alter koreanischer Kultur sowie modernes Handels-, Kultur- und Industriezentrum. In der Region Seoul, zu der die Millionenstädte Incheon, Suwon, Goyang und Seongnam zählen, leben mehr als 20 Mio. Menschen. Sie ist damit eine der weltweit größten Ballungsräume. Insgesamt leben 82 % der Südkoreaner in Städten.

Wirtschaft

Wie wurde das Land zur Wirtschaftsmacht?

Der Boom der südkoreanischen Wirtschaft begann Anfang der 1960er Jahre, als das Land eine neue Wirtschaftsstrategie entwickelte, in deren Mittelpunkt eine entschlossene Ausrichtung auf den Weltmarkt stand. Großunternehmen wurden bevorzugt gefördert. Branchen wie Eisen und Stahl, Maschinenbau, Transportausrüstungen und insbesondere der Schiffbau expandierten. Zudem hat die Kraftfahrzeugproduktion zunehmend an volkswirtschaftlicher Bedeutung gewonnen. Mit einer Wachstumsrate von 4 % (2005) steht Südkorea mit seinem BIP weltweit an 10. Stelle.

Während sich 1962 noch 44 % des Bruttonationaleinkommens aus den Erträgen von Landwirtschaft und Fischerei zusammensetzten, waren es 2002 nur noch 4 %. Im gleichen Zeitraum stieg der Anteil von Bergbau und Industrie von 15 % auf 41 %.

Geschichte

Wer ist Kim Dae Jung?

Ein koreanischer Politiker und Unternehmer, der als Gegner des Militärregimes, das sich 1961 an die Macht putschte, mehrfach in Haft war. 1980 wurde er zum Tode verurteilt und anschließend zu lebenslanger Haft begnadigt. Schließlich wurde Kim Dae Jung (* 1925) aus der Haft entlassen. Von 1982 bis 1985 lebte er im Exil in den USA. 1998–2003 hatte er das Amt des südkoreanischen Staatspräsidenten inne. Für seine Bemühungen um eine Versöhnung mit Nordkorea (»Sonnenscheinpolitik«) erhielt er im Jahr 2000 den Friedensnobelpreis.

2003 trat Roh Moo Hyun (* 1946), der sich in der Demokratiebewegung engagierte, das Amt des Staatspräsidenten an. Ein Amtsenthebungsverfahren gegen ihn scheiterte im Mai 2004 vor dem Verfassungsgericht.

Grundlagen der südkoreanischen Außenpolitik sind neben der Verpflichtung, die Wiedervereinigung mit Nordkorea zu erreichen, das Sicherheitsbündnis mit den USA sowie die Entspannung des Verhältnisses zu Japan.

Japan: Pulsierende Industrienation

Japan
Amtlicher Name:
Japan
Fläche:
377 880 km²
Einwohner:
128,1 Mio.
Hauptstadt:
Tokyo
Amtsprache(n):
Japanisch
Währung:
1 Yen = 100 Sen

Landesnatur

Was prägt das Land?

Vulkanische Gebirge, die im Fuji (3776 m) gipfeln, bestimmen das Gesicht der vier großen Inseln (Honshu, Hokkaido, Kyushu, Shikoku) und der rd. 500 kleineren Eilande.

67 % der Landesfläche sind mit Wald bedeckt. Im Norden überwiegen Laubwälder, im Süden herrschen immergrüne Holzgewächse und tropische Formen vor. Nur um Tokyo gibt es eine größere Tiefebene (Kanto). Das Klima ist im Norden gemäßigt, im Süden subtropisch. Die Niederschläge bringt der sommerliche Südostmonsun. Neben Taifunen, die v. a. im Süden toben, bedrohen die relativ häufigen Erdbeben und Vulkanausbrüche das Land.

Bevölkerung

Wer sind die »Ainu«?

Angehörige der Urbevölkerung des Landes. Einige tausend von ihnen leben noch auf Hokkaido. Über 99 % der Bevölkerung sind Japaner. Unter den Ausländern stellen Koreaner und Chinesen den größten Anteil, gefolgt von Filipinos und Brasilianern. Hauptreligionen sind der Buddhismus und die ehemalige Nationalreligion des Shintoismus. 80 % der Japaner gehören gleichzeitig beiden Religionen an, etwa 4 % bekennen sich zum Christentum.

Infolge der raschen Bevölkerungszunahme (1846: 27 Mio., 2006: 128,1 Mio.) gehört Japan heute zu den am dichtesten besiedelten Ländern der Erde. Mehr als 5000 Einwohner pro km² leben in den Städten.

Wirtschaft

Warum ist Japan so wichtig?

Japan ist eine der weltweit führenden Wirtschaftsnationen, die besonders Eisen- und Stahlwaren, Maschinen, Schiffe (v. a. Supertanker), Kraftfahrzeuge, elektronische, optische und feinmechanische Geräte, Papier, Chemikalien, Bekleidung, aber auch Obstwaren und -konserven, Fischkonserven, Tabak, Perlen und keramische Erzeugnisse produziert bzw. exportiert. Die Industriebetriebe konzentrieren sich in Küstennähe, v. a. aber in der Kanto-Ebene und an der Japanischen Inlandsee. Von großer Bedeutung ist der tertiäre Sektor (Handel- und Dienstleistungen), der rd. 65 % der Erwerbstätigen beschäftigt.

Japan ist eine der bedeutendsten Fischereinationen der Welt. Weniger als ein Fünftel der Landesfläche ist landwirtschaftlich nutzbar. Hauptanbauprodukt ist Reis. Die Bodenschätze (Kohle, Blei, Zink, Schwefel, Kupfer) können den Inlandsbedarf nicht decken. Die Energieversorgung stützt sich u. a. auf die Kernkraft. Die Industrie hat Japan in die erste Reihe der Wirtschaftsgroßmächte gestellt.

Verkehr

Was ist der »Shinkansen«?

Ein Hochgeschwindigkeitszug, der schon 1964 eingesetzt und damals bis zu 210 km/h schnell war. Heute fährt der Shinkansen (japanisch »neue Fernstrecke«) bis zu 300 km/h.

Japan verfügt über ein hervorragend entwickeltes Eisenbahn-, Straßen- und interinsulares Schiffsverkehrsnetz. Die japanische Handelsflotte zählt zu den größten der Erde.

Übrigens: In den Millionenstädten steht die Verkehrsplanung vor nahezu unlösbaren Problemen. Das U-Bahn-System reicht kaum aus, um die wachsenden Menschenmassen – v. a. Pendler – zu den Verkehrsspitzenzeiten zu befördern.

Geschichte

Wann entstand Japan?

Durch die Zentralisation mehrerer Teilreiche wurde vom Yamato-Reich aus um 400 ein neues politisches Gebilde geschaffen. Nach der Übernahme des Buddhismus wurde 645 die Taika-Ära eingeleitet, die Japan bis 702 in eine absolutistische Monarchie umwandelte. Als Grundlage diente ihr eine zentralistisch organisierte Beamtenschaft.

Was bedeutet »Tenno«?

Seit dem 8. Jh. ist »Tenno« (»himmlischer Herrscher«) der Titel des japanischen Kaisers. Von der damaligen Hauptstadt Nara aus übte er die unumschränkte Herrschaft aus.

Nach dem Niedergang der Kaisermacht begann im 12. Jh. die Herrschaft des Adels (Shogunat). Der Shogun (militärischer Oberkommandierender) war seit 1192 der mächtigste Mann im Staat. Der Tenno wurde zu einer Zeremonialfigur reduziert. Er ernannte nominell den Shogun, in Wirklichkeit bestätigte er jedoch nur die militärisch stärkste Person in der Position des Oberbefehlshabers.

Wann wurde Japan entdeckt?

Um die Mitte des 16. Jh. Nachdem Marco Polo bereits im 13. Jh. erste Kunde von dem Inselreich vermittelt hatte, erreichten Portugiesen 1542 von Macau aus Japan und brachten Feuerwaffen ins Land. Ab 1549 kamen katholische Missionare nach Japan. Ende des 16. Jh. begann die Periode militärisch-politischer Einigung. Aus Angst vor ausländischer Einmischung kam es ab 1614 zur Verfolgung des Christentums und ab 1634 zu einem hermetischen Abschluss des Landes. Erst 1854 gelang es dem US-amerikanischen Kommandanten Matthew C. Perry mit seinem Schiffsgeschwader das Land gewaltsam zu öffnen. Japan wurde zu einer konstitutionellen Monarchie nach preußischem Vorbild.

Was führte zum Krieg mit China?

Das japanische Bestreben, Korea unter seinen Einfluss zu bringen, endete im chinesisch-japanischen Krieg (1894/95). Japan gewann Formosa (das heutige Taiwan).

Der russisch-japanische Krieg (1904/05) endete mit der Niederlage Russlands. Dadurch gewann Japan freie Hand zur Annexion Koreas (1910). Japan erhielt im Versailler Vertrag Kiautschou und das Mandat über die Karolinen, Marianen und Marshallinseln.

Wer war Hirohito?

Ein japanischer Kaiser, der 1926 den Thron bestieg. Hirohito (1901–1989) leitete die Regierungsperiode Showa (»leuchtender Friede«) ein. Während seiner Regierung besetzte Japan 1931 die Mandschurei. 1937 kam es zum offenen Krieg mit China. Nach Ausbruch des Zweiten Weltkriegs schloss Japan im September 1940 mit Deutschland und Italien den Dreimächtepakt. Am 7. Dezember 1941 begann Japan mit dem Überfall auf Pearl Harbor den Krieg gegen die USA und Großbritannien. Nach Teilerfolgen kam die Niederlage 1945 mit den Atombombenabwürfen auf Hiroshima und Nagasaki. Japan kapitulierte.

Nach der Besetzung durch die Alliierten trat 1947 eine demokratische Verfassung in Kraft. Im Friedensvertrag von San Francisco 1951 wurde der japanische Gebietsstand auf die vier Hauptinseln beschränkt. 1952 erlangte Japan seine volle Souveränität zurück. 1956 wurde der Kriegszustand mit der UdSSR beendet, 1978 ein Friedens- und Freundschaftsvertrag mit China geschlossen. Nach dem Tod von Hirohito folgte ihm sein Sohn Akihito (* 1933) auf dem Thron. Er leitete damit die Regierungsperiode Heisei (»Erfüllung des Friedens«) ein.

Kultur

Wer war Akira Kurosawa?

Der bedeutendste japanische Filmregisseur. Akira Kurosawas (1910–1998) Film »Rashomon« wurde 1951 bei den Filmfestspielen in Venedig als erster asiatischer Beitrag ausgezeichnet. Im gleichen Jahr erhielt er für den Film auch den Oscar. Weitere Werke waren »Die sieben Samurai« (1954) und »Kagemusha« (1980). 1990 bekam er einen Ehren-Oscar für sein Lebenswerk.

Was sind »Mangas«?

Japanische Comics, die weltweit ihr Publikum finden. Die meist schwarzweiß gezeichneten Bildgeschichten gehen in ihrer Tradition bis auf die japanischen Malereien auf Querrollen im 12. Jh. zurück. Der Begriff wurde vermutlich von dem Holzschnittmeister Katsushika Hokusai (1760–1849) im 19. Jh. geprägt. Mangas sind durch schematisierte Figuren und ausdrucksstarke, detaillierte Bewegungseffekte gekennzeichnet.

Was geschah …

8000–300 v. Chr.?

Jomon-Kultur

im 3. Jh. v. Chr.?

Yayoi-Kultur

350–645?

Yamato-Epoche

858?

Die Sippe der Fujiwara erringt den politischen Einfluss am Kaiserhof.

1639?

Hermetische Abriegelung Japans vom Ausland

1904?

Ausbruch des japanisch-russischen Krieges

1931?

Japan besetzt die Mandschurei.

1998/99?

schwerste Wirtschaftskrise seit dem Zweiten Weltkrieg

Darm, Gesundheit, Medizin
Wissenschaft

Gutes Bauchgefühl

Der Darm ist das bedeutsamste Immunorgan des Körpers. Und steht in enger Verbindung zum Gehirn. Er ist deshalb maßgeblich an unserem Wohlbefinden beteiligt. von JÜRGEN BRATER Beim Stichwort Darm denkt man automatisch zuerst an die üblicherweise als Verdauung bezeichnete Nahrungsverwertung, also an die enzymatische Aufspaltung...

hossenfelder_02.jpg
Wissenschaft

Sind die Klimaziele noch erreichbar?

Einen Zustand zu erreichen, in dem sich die Menge der durch Menschen verursachten Treibhausgase in der Atmosphäre nicht weiter erhöht, ist in den vergangenen Jahren zum zentralen Ziel des Klimaschutzes geworden. Im Englischen hat sich dafür mittlerweile der Begriff „Net Zero“ etabliert, der sinngemäß mit Netto-null-Emissionen...

Mehr Artikel zu diesem Thema

Weitere Lexikon Artikel

Weitere Artikel aus dem Großes Wörterbuch der deutschen Sprache

Weitere Artikel aus dem Wahrig Synonymwörterbuch

Weitere Artikel aus dem Wahrig Herkunftswörterbuch

Weitere Artikel aus dem Vornamenlexikon